4 Tage bis zur Ewigkeit (2022)
In diesem Kinodebüt nehmen sich die Regisseure Simon Pilarski und Konstantin Korenchuk einer deutschen Sage aus dem 19. Jahrhundert an und spinnen sie weiter.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 8 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Das Mittelrheintal Mitte des 19. Jahrhunderts: Als Idilia Dubb (Lea van Acken) schwer verletzt inmitten einer Burgruine aufwacht, kann sie sich an nichts erinnern. Mithilfe ihres Tagebuchs, das sie bei sich trägt, versucht sie zu rekonstruieren, wie sie in diese Notlage geraten ist. Idilias Tagebucheinträge offenbaren, dass die 17-Jährige mit dem deutlich älteren Franz Hagerberg (André Hennicke) verlobt ist. Hagerberg betreibt eine Völkerschau, bei der der Abessinier Caven (Eric Kabongo) eine tragende Rolle spielt, bevor er schließlich auch in Idilias Leben eine entscheidende Rolle einnimmt.
Die mithilfe des Tagebuchs rekonstruierte Romanze gerät in der filmischen Gegenwart jedoch in den Hintergrund. Denn Idilia hat ein drängenderes Problem. Sie ist in der Burgruine gefangen und findet keinen Weg hinaus. Ihr Leben steht auf dem Spiel.
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Filmkritik
"4 Tage bis zur Ewigkeit": Sagenhafter Genremix?
Simon Pilarski und Konstantin Korenchuk verfolgen mit ihrer Produktionsfirma Sternenberg Films ein ambitioniertes Konzept. Sie bezeichnen es als "Elevated Genre", was sie als "Kombination eines gängigen Genres mit einer einzigartigen, intelligenten oder komplexen Idee" definieren, "die bisher in keinem anderen Film in dieser Form behandelt wurde". Ganz abgesehen davon, das bereits dies ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint, setzt das Duo auf der Homepage ihrer Produktionsfirma noch eins drauf: "Welches Genre wir auch immer zu einem Elevated Genre machen, erst wenn das Publikum sagt 'So einen Film habe ich noch nie gesehen', ist unser Ziel erreicht." Damit liegt die Messlatte unerreichbar hoch.
Gute Idee, zu wenig Budget
Das Positive vorweg: (Über-)ambitionierte Filme, selbst die gescheiterten unter ihnen, sind begrüßenswerter und oft aufregender als Filme, die auf Nummer sicher gehen. Mit André Hennicke, Lea van Acken und Eric Kabongo ist dieses Kinodebüt zudem durchaus prominent besetzt. Die Kombination aus einem Sagenstoff und einem Liebesdrama mit Survivalthriller-Elementen mag zwar nicht neu sein, einige der darin gebotenen Ansichten sind es aber schon. Pilarski und Korenchuk haben ein Auge für visuell betörende Einstellungen.
Die große Schwäche des Films ist nicht die Ambition, sondern das aller Ansicht nach überschaubare Budget, das sich mit der Ambition beißt und zu einer eher unfreiwillig komischen Mischung aus gelungenen und misslungenen Versatzstücken führt. Dass die zwei Filmemacher, die nicht nur gemeinsam Regie geführt, sondern ihr Kinodebüt auch produziert, geschrieben und geschnitten haben, eine Vision vom ganz großen, bildgewaltigen Kino haben, ist jederzeit ersichtlich. Die im Studio nachgebauten Kulissen der Burgruine und die als solche jederzeit erkennbaren visuellen Nachbearbeitungen sind es aber auch.
Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander
Und so herrscht in "4 Tage bis zur Ewigkeit" in erster Linie ein Ungleichgewicht zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Das betrifft nicht nur die visuelle Umsetzung, sondern auch die Ausstattung, das Schauspiel und die Narration, die beständig zwischen gelungen und missraten schwanken. Mal überzeugt das Ensemble, mal agiert es affektiert. Mal sind die Dialoge pointiert, meist aber pathetisch und hohl. Und die verworrene Geschichte mäandert unentschlossen zwischen den zwei Handlungsebenen.
"Wir wollen die Erwartungen des Publikums nicht erfüllen, wir wollen sie übertreffen", heißt es auf der Homepage von Sternenberg Films. Mit "4 Tage bis zur Ewigkeit" ist Simon Pilarski und Konstantin Korenchuk das noch nicht geglückt. Die Betonung liegt auf "noch", denn das Duo scheint zumindest auf einem guten Weg zu sein.
Fazit: In Simon Pilarskis und Konstantin Korenchuks Kinodebüt klaffen Anspruch und Wirklichkeit zu weit auseinander, was wiederholt für unfreiwillige Komik sorgt. "4 Tage bis zur Ewigkeit" ist ein visuell ambitionierter Genremix, dem man sein geringes Budget aber jederzeit ansieht. Mit etwas weniger Pathos, weniger tonalen Schwankungen und einer strafferen Handlung hätte deutlich mehr daraus werden können.
Simon Pilarski und Konstantin Korenchuk verfolgen mit ihrer Produktionsfirma Sternenberg Films ein ambitioniertes Konzept. Sie bezeichnen es als "Elevated Genre", was sie als "Kombination eines gängigen Genres mit einer einzigartigen, intelligenten oder komplexen Idee" definieren, "die bisher in keinem anderen Film in dieser Form behandelt wurde". Ganz abgesehen davon, das bereits dies ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint, setzt das Duo auf der Homepage ihrer Produktionsfirma noch eins drauf: "Welches Genre wir auch immer zu einem Elevated Genre machen, erst wenn das Publikum sagt 'So einen Film habe ich noch nie gesehen', ist unser Ziel erreicht." Damit liegt die Messlatte unerreichbar hoch.
Gute Idee, zu wenig Budget
Das Positive vorweg: (Über-)ambitionierte Filme, selbst die gescheiterten unter ihnen, sind begrüßenswerter und oft aufregender als Filme, die auf Nummer sicher gehen. Mit André Hennicke, Lea van Acken und Eric Kabongo ist dieses Kinodebüt zudem durchaus prominent besetzt. Die Kombination aus einem Sagenstoff und einem Liebesdrama mit Survivalthriller-Elementen mag zwar nicht neu sein, einige der darin gebotenen Ansichten sind es aber schon. Pilarski und Korenchuk haben ein Auge für visuell betörende Einstellungen.
Die große Schwäche des Films ist nicht die Ambition, sondern das aller Ansicht nach überschaubare Budget, das sich mit der Ambition beißt und zu einer eher unfreiwillig komischen Mischung aus gelungenen und misslungenen Versatzstücken führt. Dass die zwei Filmemacher, die nicht nur gemeinsam Regie geführt, sondern ihr Kinodebüt auch produziert, geschrieben und geschnitten haben, eine Vision vom ganz großen, bildgewaltigen Kino haben, ist jederzeit ersichtlich. Die im Studio nachgebauten Kulissen der Burgruine und die als solche jederzeit erkennbaren visuellen Nachbearbeitungen sind es aber auch.
Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander
Und so herrscht in "4 Tage bis zur Ewigkeit" in erster Linie ein Ungleichgewicht zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Das betrifft nicht nur die visuelle Umsetzung, sondern auch die Ausstattung, das Schauspiel und die Narration, die beständig zwischen gelungen und missraten schwanken. Mal überzeugt das Ensemble, mal agiert es affektiert. Mal sind die Dialoge pointiert, meist aber pathetisch und hohl. Und die verworrene Geschichte mäandert unentschlossen zwischen den zwei Handlungsebenen.
"Wir wollen die Erwartungen des Publikums nicht erfüllen, wir wollen sie übertreffen", heißt es auf der Homepage von Sternenberg Films. Mit "4 Tage bis zur Ewigkeit" ist Simon Pilarski und Konstantin Korenchuk das noch nicht geglückt. Die Betonung liegt auf "noch", denn das Duo scheint zumindest auf einem guten Weg zu sein.
Fazit: In Simon Pilarskis und Konstantin Korenchuks Kinodebüt klaffen Anspruch und Wirklichkeit zu weit auseinander, was wiederholt für unfreiwillige Komik sorgt. "4 Tage bis zur Ewigkeit" ist ein visuell ambitionierter Genremix, dem man sein geringes Budget aber jederzeit ansieht. Mit etwas weniger Pathos, weniger tonalen Schwankungen und einer strafferen Handlung hätte deutlich mehr daraus werden können.
Falk Straub
TrailerAlle "4 Tage bis zur Ewigkeit"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "4 Tage bis zur Ewigkeit"
Land: DeutschlandJahr: 2022
Genre: Thriller, Komödie, Romantik
Länge: 108 Minuten
Kinostart: 27.04.2023
Regie: Konstantin Korenchuk, Simon Pilarski
Darsteller: Lea van Acken als Idilia Dubb, Eric Kabongo als Caven, André Hennicke als Franz Hagerberg, Carsten Strauch als Assistent Wagner, Reiner Wagner als Reporter
Kamera: Christian Munteanu
Verleih: Sternenberg Films/Leinwandagenten