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Chantal im Märchenland (2023)

Märchenkomödie und auf die Titelfigur zugeschnittenes Spin-off der "Fack ju Göhte“-Filme.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.8 / 5

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Die ehemalige Problemschülerin Chantal (Jella Haase) versucht sich nun ohne viel Erfolg als Influencerin. Ihre Freundin Zeynep (Gizem Emre) bewirbt sich für eine Ausbildung in einer Anwaltskanzlei, aber Chantal versteckt den Antwortbrief, aus Angst, als einzige ohne Job zu bleiben. Die beiden hängen gerne in einer Betreuungseinrichtung für Teenies und Kinder im Alter von Chantals Schwester ab. Dort verschlingt ein alter magischer Spiegel Chantal und Zeynep und setzt sie in der Märchenwelt wieder aus. Chantal findet sich nun in einem Prinzessinnenkleid in einem Schloss wieder, als Königstochter Rosa. Lachend machen die beiden Freundinnen das Schloss unsicher, dann will Chantal noch ein paar Videos für ihren Internetauftritt drehen. Da wäre zum Beispiel die Szene, in welcher ein Prinz sie mit einem Kuss aus dem Dornröschenschlaf holen soll.

Prinz Bosco (Max von der Groeben) trifft aber im Bett eine aufmüpfige Prinzessin an, die gar nicht schläft. Stattdessen befällt ihn nach einem Streit der Fluch des Schlafs selbst. Chantal und Zeynep merken, dass in diesem Märchenland vieles nicht stimmt und gerichtet gehört. Der nette Sklave Aladin (Mido Kotaini) braucht einen Teppich, auf dem er heimfliegen kann, die Hexe Sansara (Nora Tschirner) hat Schlimmes durchgemacht und Ritter Artolf (Frederick Lau), der sich dazu berufen fühlt, das legendäre Schwert aus dem Stein zu ziehen, unterschätzt seine Verlobte, Prinzessin Amalia (Maria Ehrich).

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Chantal im Märchenland“: Die Prinzessin mit dem Handy

Mit Jella Haase verbinden viele Menschen weiterhin die prollige Schülerin Chantal, die sie in den "Fack ju Göhte“-Filmen spielte. Deren Regisseur Bora Dagtekin hat Chantal nun ein Spin-off verpasst, in welchem sie die Hauptrolle spielt und die Welt der Märchen als Besucherin aus der Gegenwart aufmischt. Die freche Komödie lässt also gegensätzliche Welten aufeinanderprallen. Chantal hat keine Lust, sich als Prinzessin von einem Königssohn retten zu lassen und geigt den angeblich so tapferen Jünglingen die Meinung. Sie stellt dabei fest, dass die Märchenbücher voller Fakes sind und sich im Königreich ganz andere Dinge abspielen. "Chantal im Märchenland“ ist eine erfrischende Komödie für die jugendliche Zielgruppe, aber kein Kinderfilm.

Dialogwitz mit prolliger Heldin

Der Prolog in der Gegenwart stellt den eingeschränkten, selbstbezogenen Wirkungskreis Chantals vor. Die junge Frau lebt in der Sozialwohnung der Mutter und dreht im Bad eher peinliche Styling-Videos. Chantal redet wie eh und je in vulgärer Jugendsprache. Zur Seite steht ihr die ebenfalls wortstarke Schulfreundin Zeynep, auch sie aus dem "Fack ju Göhte“-Kosmos, aus welchem sogar der Ex-Lehrer Zeki Müller (Elyas M’Barek) mit einem kleinen Gastauftritt grüßt. In der Märchenwelt, in der gewählt gesprochen wird, ist vor allem Chantal für den herrlichen Dialogwitz zuständig, indem sie beispielsweise die Hexe fragt, ob sie schon mal an eine Marketing-Kooperation mit einer Drogeriekette gedacht habe. Ihre fehlende Bildung ist auch ständiger Quell der Komik.

Geballte feministische Auffrischungskur

Für Vergnügen sorgen auch Gizem Emres Spiel und die Rollen bekannter Gesichter wie Frederick Lau, Nora Tschirner, Max von der Groeben, Alexandra Maria Lara. Die schönen Prinzessinnenkleider, der Prunk im Schloss und Garten und sogar ein Drachen gehören zu den visuellen Attraktionen. Mit dem feministischen Anspruch, die Märchenprinzessinnen aus der passiven Rolle zu befreien, kommt Bora Dagtekin aber vielleicht ein paar Jahre zu spät. Nicht nur bei Disney werden Märchenstoffe schon lange feministisch modernisiert. Dagtekin fährt nun immerhin geballt pädagogisch Angesagtes auf, von der Rehabilitierung der Hexen bis zur verbotenen schwulen Liebe eines Prinzen. In dieser filmischen Überraschungstüte gibt es auch viel reizvollen Schnickschnack: Hineinzuschauen, lohnt sich auf jeden Fall.

Fazit: Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin verpasst der beliebten Figur Chantal aus der "Fack ju Göhte“-Trilogie ein lustiges Spin-off. Jella Haase brilliert in der Rolle der prolligen jungen Frau, die sich überraschend als Prinzessin in der Welt der Märchen wiederfindet. Mit ihrem Handy und ihren frechen Sprüchen mischt Chantal, flankiert von ihrer Freundin Zeynep, das verlogene adlige Getue dort ganz schön auf. Der herrliche Dialogwitz, der aus dem Zusammenprall der Gegensätze erwächst, die prunkvolle Ausstattung und nicht zuletzt die feministisch-liberale Aufräumarbeit, welche die Prinzessin auf Zeit leistet, sorgen für Filmvergnügen.




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Besetzung & Crew von "Chantal im Märchenland"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Komödie
FSK: 12
Kinostart: 28.03.2024
Regie: Bora Dagtekin
Darsteller: Jella Haase als Chantal, Nastassja Kinski, Frederick Lau, Elyas M'Barek als Zeki Müller, Gizem Emre
Kamera: Christian Rein
Verleih: Constantin Film

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