Alma & Oskar (2023)
Spielfilm über die leidenschaftliche Liebesaffäre von Alma Mahler und Oskar Kokoschka.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Alma Mahler (Emily Cox) fühlt sich in der Ehe mit dem fast zehn älteren Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler (Marcello De Nardo) zu wenig beachtet. Sie möchte auch komponieren, aber ihr Mann erlaubt es nicht. Stattdessen assistiert sie ihm bei seiner Arbeit und und unterhält als lebenslustige junge Frau auch eine Beziehung zum Berliner Architekten Walter Gropius (Anton von Lucke). Nach Mahlers Tod im Jahr 1911 lernt Alma in Wien den expressionistischen Maler und Dramaturg Oskar Kokoschka (Valentin Postlmayr) kennen. Sie lässt sich von dem Künstler, der mit seinen Werken Skandale provoziert, malen und beginnt mit ihm eine leidenschaftliche Affäre.
Alma möchte die 9. Sinfonie ihres verstorbenen Mannes uraufführen lassen und gewinnt den Dirigenten Bruno Walter (Mehmet Ateşçi) dafür. Sie geht mit ihm in Wien die Sinfonie durch und Kokoschka fühlt sich zurückgesetzt. Seine Eifersucht belastet die Beziehung. Er begreift die freiheitsliebende Alma lediglich als seine Muse und will sie ganz für sich beanspruchen.
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Filmkritik
"Alma & Oskar": Eine Liebe, die Leiden schafft
Schon einmal hat der österreichische Regisseur Dieter Berner einem Wiener Maler des frühen 20. Jahrhunderts einen Spielfilm gewidmet, "Egon Schiele: Tod und Mädchen" von 2016. Mit seinem neuen Werk "Alma & Oskar", das er ebenfalls gemeinsam mit der Drehbuchautorin Hilde Berger verfasst hat, taucht er erneut in die Ära der Belle Époque in Wien ein. Der auf Hilde Bergers Roman "Die Windsbraut" basierende Film schildert die Amour fou, die wilde Liebe zweier berühmter Vertreter der Wiener Kunstszene jener Zeit: der lebenslustigen Komponistenwitwe Alma Mahler und des skandalträchtigen jungen Malers Oskar Kokoschka. Zugleich aber geht es auch um das Porträt einer emanzipierten Frau, für die es in der Männerwelt ihrer Epoche nur die Rolle der begehrten Liebespartnerin und Muse zu geben scheint.
Alma und der um einige Jahre jüngere Oskar sind zwei lebenshungrige Menschen, die gegen die gesellschaftlichen Konventionen rebellieren. Kokoschka verstößt mit seinen Werken bewusst gegen den guten Geschmack und gebärdet sich auch als Mensch ungeniert. Sie hat außereheliche Beziehungen. Spannend zu sehen ist dabei auch, wie vernetzt die Kunstwelt damals ist – Maler, Musiker, Architekten wie Carl Moll, Oskar Kokoschka, Bruno Walter, Walter Gropius laufen sich in der europäischen Kreativszene über den Weg.
Eine Frau mit künstlerischem Ehrgeiz
Zwischen Emily Cox, die Alma eine selbstbewusste, sinnliche Lebendigkeit verleiht, und Valentin Postlmayr als Kokoschka stimmt die Chemie. Ihr Liebesrausch wird erotisch inszeniert. Aber für Almas Anspruch, zu komponieren, haben die Männer in ihrem Leben – Gustav Mahler, Kokoschka, Gropius – kein Verständnis. Frauen eigneten sich nicht für künstlerische Tätigkeit, hört sie immer wieder. Ihre Leidenschaft für die Musik, insbesondere auch für die ihres verstorbenen Mannes, stößt bei Kokoschka auf Ablehnung und Eifersucht. Auch dieser Konflikt wird glaubhaft inszeniert und gespielt.
Berner aber wollte nach eigenem Bekunden keinen Historienfilm drehen. Die filmische Perspektive wirkt sehr auf das modern hinterfragte Frauenbild konzentriert. Die Charaktere und auch die Epoche an sich werden ansonsten nur spärlich beleuchtet. Das filmische Interesse ist punktuell, aber zielgerichtet, was sich im knappen Erzählstil spiegelt. Der kurzweilige Film regt an, sich näher mit Alma Mahler und ihrer Epoche zu befassen.
Fazit: Der österreichische Regisseur Dieter Berner setzt der leidenschaftlichen, zerstörerischen Liebe zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka ein ansprechendes filmisches Denkmal. Das Anfang des 20. Jahrhunderts spielende Drama basiert auf dem Roman "Die Windsbraut" von Hilde Berger, die mit Berner auch das Drehbuch schrieb. Die freiheitsliebende Witwe des Komponisten Gustav Mahler und der junge Wilde der expressionistischen Malerei, Oskar Kokoschka, passen nur eine Weile gut zusammen. Der Film wirft ein kritisches Schlaglicht auf das Frauenbild jener Epoche und darauf, wie Männer die emanzipierte Alma Mahler einschränken wollten.
Schon einmal hat der österreichische Regisseur Dieter Berner einem Wiener Maler des frühen 20. Jahrhunderts einen Spielfilm gewidmet, "Egon Schiele: Tod und Mädchen" von 2016. Mit seinem neuen Werk "Alma & Oskar", das er ebenfalls gemeinsam mit der Drehbuchautorin Hilde Berger verfasst hat, taucht er erneut in die Ära der Belle Époque in Wien ein. Der auf Hilde Bergers Roman "Die Windsbraut" basierende Film schildert die Amour fou, die wilde Liebe zweier berühmter Vertreter der Wiener Kunstszene jener Zeit: der lebenslustigen Komponistenwitwe Alma Mahler und des skandalträchtigen jungen Malers Oskar Kokoschka. Zugleich aber geht es auch um das Porträt einer emanzipierten Frau, für die es in der Männerwelt ihrer Epoche nur die Rolle der begehrten Liebespartnerin und Muse zu geben scheint.
Alma und der um einige Jahre jüngere Oskar sind zwei lebenshungrige Menschen, die gegen die gesellschaftlichen Konventionen rebellieren. Kokoschka verstößt mit seinen Werken bewusst gegen den guten Geschmack und gebärdet sich auch als Mensch ungeniert. Sie hat außereheliche Beziehungen. Spannend zu sehen ist dabei auch, wie vernetzt die Kunstwelt damals ist – Maler, Musiker, Architekten wie Carl Moll, Oskar Kokoschka, Bruno Walter, Walter Gropius laufen sich in der europäischen Kreativszene über den Weg.
Eine Frau mit künstlerischem Ehrgeiz
Zwischen Emily Cox, die Alma eine selbstbewusste, sinnliche Lebendigkeit verleiht, und Valentin Postlmayr als Kokoschka stimmt die Chemie. Ihr Liebesrausch wird erotisch inszeniert. Aber für Almas Anspruch, zu komponieren, haben die Männer in ihrem Leben – Gustav Mahler, Kokoschka, Gropius – kein Verständnis. Frauen eigneten sich nicht für künstlerische Tätigkeit, hört sie immer wieder. Ihre Leidenschaft für die Musik, insbesondere auch für die ihres verstorbenen Mannes, stößt bei Kokoschka auf Ablehnung und Eifersucht. Auch dieser Konflikt wird glaubhaft inszeniert und gespielt.
Berner aber wollte nach eigenem Bekunden keinen Historienfilm drehen. Die filmische Perspektive wirkt sehr auf das modern hinterfragte Frauenbild konzentriert. Die Charaktere und auch die Epoche an sich werden ansonsten nur spärlich beleuchtet. Das filmische Interesse ist punktuell, aber zielgerichtet, was sich im knappen Erzählstil spiegelt. Der kurzweilige Film regt an, sich näher mit Alma Mahler und ihrer Epoche zu befassen.
Fazit: Der österreichische Regisseur Dieter Berner setzt der leidenschaftlichen, zerstörerischen Liebe zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka ein ansprechendes filmisches Denkmal. Das Anfang des 20. Jahrhunderts spielende Drama basiert auf dem Roman "Die Windsbraut" von Hilde Berger, die mit Berner auch das Drehbuch schrieb. Die freiheitsliebende Witwe des Komponisten Gustav Mahler und der junge Wilde der expressionistischen Malerei, Oskar Kokoschka, passen nur eine Weile gut zusammen. Der Film wirft ein kritisches Schlaglicht auf das Frauenbild jener Epoche und darauf, wie Männer die emanzipierte Alma Mahler einschränken wollten.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Alma & Oskar"
Land: Österreich, Deutschland, Schweiz, TschechienWeitere Titel: Alma und Oskar
Jahr: 2023
Genre: Drama
Länge: 89 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 06.07.2023
Regie: Dieter Berner
Darsteller: Emily Cox als Alma Mahler, Valentin Postlmayr als Oskar Kokoschka, Anton von Lucke als Walter Gropius, Brigitte Karner als Anna Moll, Tatiana Pauhofová als Lilly Lieser
Kamera: Jakub Bejnarowicz
Verleih: Alamode Film
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