Eine Million Minuten (2023)
Tragikomödie: Ein Ehepaar mit zwei Kindern begibt sich auf eine fast zweijährige Weltreise.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 34 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Wolf Küper (Tom Schilling) arbeitet als Biodiversitätsforscher für die UN und ist viel unterwegs. Seine Ehefrau Vera (Karoline Herfurth) kümmert sich derweil um den Haushalt und um die beiden gemeinsamen Kinder Nina (Pola Friedrichs) und Simon (Piet Levi Busch); zudem ist sie halbtags als Bauingenieurin im Homeoffice tätig.
Bei der fünfjährigen Nina wurde eine Entwicklungs- und Bewegungsstörung festgestellt, für die es keine Behandlung zu geben scheint. Als das Mädchen gegenüber ihrem Vater den Wunsch äußert, zusammen eine Million Minuten zu verbringen, um sich nur den schönen Sachen widmen zu können, fasst die Familie den Entschluss, für diesen Zeitraum – knapp zwei Jahre – eine Weltreise zu unternehmen. In Thailand und Island wollen Wolf und Vera abwechselnd online schichtweise arbeiten. Doch trotz genauer Planung stoßen sie immer wieder an ihre Grenzen.
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Filmkritik
"Eine Million Minuten": Nur die ganz schönen Sachen
Christopher Doll, der bisher vor allem als Produzent (etwa der Komödie "Traumfrauen") und als Regieassistent aktiv war, setzt mit "Eine Million Minuten" seinen ersten Langfilm in Szene. Dieser basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Buch von Wolf Küper, in dem dieser beschreibt, wie er mit seiner Ehefrau Vera und den zwei Kindern nach Thailand und Island reiste, um eine gesunde Work-Life-Balance zu finden. Ziel der Aktion war es, sich mehr um die Tochter, die eine Entwicklungsstörung hat, zu kümmern und insgesamt mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Ihre Jobs wollten Wolf und Vera weiterhin ausführen – nur eben von unterwegs aus.
Eine Familie auf Reisen
Die Privilegiertheit dieses Versuchs, den sich die meisten Familien vermutlich gar nicht leisten könnten, ist offensichtlich. Überdies ist der Film in seiner Inszenierung von idyllischen Stränden beziehungsweise Fjorden nicht frei von Reisekatalogklischees. Dass "Eine Million Minuten" dennoch als einnehmende Kinounterhaltung funktioniert, liegt insbesondere am empathischen (Zusammen-)Spiel von Karoline Herfurth ("SMS für Dich"), die im echten Leben die Ehefrau des Regisseurs ist, und Tom Schilling ("Oh Boy").
Beide schaffen es, die Gefühle und Positionen ihrer Figuren nachvollziehbar zum Ausdruck zu bringen. Wenn das Paar zu Beginn in einen Streit gerät, gibt es nicht die richtige und die eindeutig falsche Seite – sondern zwei Menschen, die sich bemühen, ihren jeweiligen Standpunkt zu vertreten. Auch die späteren Konflikte zwischen Wolf und Vera sind glaubhaft.
Spannende Fragen
Der Film reißt interessante Themen an, die er nicht immer ausreichend beleuchtet. Es gelingen aber viele schöne und auch nachdenkliche Momente, in denen die Figuren ihr Handeln infrage stellen und nach Antworten suchen. Zu den Erkenntnissen gehört dabei, die Bemühungen des Gegenübers nicht zu übersehen – und darauf zu achten, das eigene Leben nicht zu verpassen.
Fazit: Ein mit Feingefühl gespielter Film über eine Familie, die sich nach einem Leben ohne Stress sehnt. Nicht frei von Klischees, jedoch mit einigen guten Ansätzen.
Christopher Doll, der bisher vor allem als Produzent (etwa der Komödie "Traumfrauen") und als Regieassistent aktiv war, setzt mit "Eine Million Minuten" seinen ersten Langfilm in Szene. Dieser basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Buch von Wolf Küper, in dem dieser beschreibt, wie er mit seiner Ehefrau Vera und den zwei Kindern nach Thailand und Island reiste, um eine gesunde Work-Life-Balance zu finden. Ziel der Aktion war es, sich mehr um die Tochter, die eine Entwicklungsstörung hat, zu kümmern und insgesamt mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Ihre Jobs wollten Wolf und Vera weiterhin ausführen – nur eben von unterwegs aus.
Eine Familie auf Reisen
Die Privilegiertheit dieses Versuchs, den sich die meisten Familien vermutlich gar nicht leisten könnten, ist offensichtlich. Überdies ist der Film in seiner Inszenierung von idyllischen Stränden beziehungsweise Fjorden nicht frei von Reisekatalogklischees. Dass "Eine Million Minuten" dennoch als einnehmende Kinounterhaltung funktioniert, liegt insbesondere am empathischen (Zusammen-)Spiel von Karoline Herfurth ("SMS für Dich"), die im echten Leben die Ehefrau des Regisseurs ist, und Tom Schilling ("Oh Boy").
Beide schaffen es, die Gefühle und Positionen ihrer Figuren nachvollziehbar zum Ausdruck zu bringen. Wenn das Paar zu Beginn in einen Streit gerät, gibt es nicht die richtige und die eindeutig falsche Seite – sondern zwei Menschen, die sich bemühen, ihren jeweiligen Standpunkt zu vertreten. Auch die späteren Konflikte zwischen Wolf und Vera sind glaubhaft.
Spannende Fragen
Der Film reißt interessante Themen an, die er nicht immer ausreichend beleuchtet. Es gelingen aber viele schöne und auch nachdenkliche Momente, in denen die Figuren ihr Handeln infrage stellen und nach Antworten suchen. Zu den Erkenntnissen gehört dabei, die Bemühungen des Gegenübers nicht zu übersehen – und darauf zu achten, das eigene Leben nicht zu verpassen.
Fazit: Ein mit Feingefühl gespielter Film über eine Familie, die sich nach einem Leben ohne Stress sehnt. Nicht frei von Klischees, jedoch mit einigen guten Ansätzen.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Eine Million Minuten"Jurybegründung anzeigen
Christopher Dolls Regiedebüt EINE MILLION MINUTEN nach dem 2016 erschienen, gleichnamigen autobiografischen Roman von Wolf Küper ist am Puls der Zeit: Er lässt die beiden Protagonisten Karoline Herfurth und Tom Schilling als Ehepaar mit zwei Kindern [...mehr]TrailerAlle "Eine Million Minuten"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Eine Million Minuten"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Komödie
Kinostart: 01.02.2024
Regie: Christopher Doll
Darsteller: Karoline Herfurth als Vera Küper, Tom Schilling als Wolf Küper, Joachim Król als Werner Küper, Ulrike Kriener als Regina Küper, Jónmundur Grétarsson als Jon
Kamera: Andreas Berger
Verleih: Warner Bros.