Mamma Ante Portas (2023)
Un tour chez ma fille
Französische Komödie über eine Seniorin, die sich auf unbestimmte Zeit bei ihrer Tochter einnistet.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 10 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Rentnerin Jacqueline (Josiane Balasko) lässt ihre Wohnung renovieren, in die auch ihr Freund Jean (Didier Flamand) einziehen soll. Aber die Verlobten streiten sich und beschließen, auf das gemeinsame Wohnen zu verzichten. Doch nun muss Jacqueline, die vorübergehend bei Jean wohnte, anderswo schlafen. So wie es aussieht, braucht der Handwerker noch Wochen für die Renovierung! Jacqueline hat drei erwachsene Kinder, doch eine Tochter lebt in Brasilien, und die andere, Carole (Mathilde Seigner), will die Mutter nicht bei sich haben, wenn es sich vermeiden lässt. Sie macht gerade mit ihrem Mann Alain (Jérôme Commandeur) eine Paartherapie und ist beruflich sehr eingespannt. Carole und ihr Bruder Nicolas (Philippe Lefebvre) losen aus, wer die Mutter aufnehmen soll, und Nicolas verliert. Aber den setzt gerade seine Frau vor die Tür und so landet Jacqueline doch bei Carole. Es sieht ganz danach aus, als würde sie mehr als nur drei Tage bleiben wollen. Und sie gönnt der ratlosen Carole bald keine ruhige Minute mehr!
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Filmkritik
"Mamma ante Portas: Mutter ist ein schwieriger Gast
Wenn erwachsene Kinder wieder bei ihren Eltern einziehen oder diese sich bei den Kindern einquartieren, sind die Konflikte vorprogrammiert. Ging es in Éric Lavaines Komödie "Willkommen im Hotel Mama" von 2016 um eine Tochter, die vorübergehend heimkehrt, so lässt der Regisseur in der Fortsetzung "Mamma ante Portas" dieselbe Mutter nun bei ihrer wenig erfreuten zweiten Tochter anklopfen. Auf einmal hat die erwachsene Carole in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr viel zu melden – Mutter Jacqueline macht es sich gemütlich, fordert Aufmerksamkeit und hört nie zu. Carole hofft inständig, dass Jacqueline schnell wieder in ihre eigene Wohnung zurückkehrt. Leider ist diese Hoffnung trügerisch und so steuert der zähe Aufenthalt unheilverkündend auf das weihnachtliche Fest der Liebe zu. Die an der südfranzösischen Küste angesiedelte Komödie neigt zu grotesker Zuspitzung, wie ein Boulevardstück, in dem es mehr um die kräftige Würze, als um Realitätsnähe geht.
Die Tücken der Fernbedienung
Josiane Balasko spielt Mutter Jacqueline als egozentrische, unternehmungslustige Person. Wie sie in ihrem Morgenmantel durch Caroles Wohnung rauscht, ihre Kommentare einstreut und die Tochter auch noch unter der Dusche mit Fragen erschreckt, wirkt recht dick aufgetragen. Balasko stellt ihre Figur unbekümmert als lebhafte Nervensäge dar, während Mathilde Seigner die Tochter als ernste, eher besonnene Person spielt. Weil die Mutter ihre TV-Serie anschauen will und die Fernbedienung nicht versteht, scheut sie nicht davor zurück, Carole in einer dienstlichen Besprechung anzurufen. Der vertrackte Dialog, dem alle Sitzungsteilnehmer lauschen, ergibt eine der besten Szenen der Komödie.
Die Schauspieler sind bis in die Nebenrollen gut besetzt. So spielt Jérôme Commandeur den Schwiegersohn Alain sehr sympathisch als bemühten, oft ratlosen Mann, der seine Ehe aus der Krise zu führen versucht. Spaßig wirkt auch der Auftritt der respekteinflößenden Großmutter Mamoune (Line Renaud), die mit ihrer Tochter Jacqueline auch nicht besser umgeht, als diese mit Carole. Von Generation zu Generation pflanzt sich die mütterliche Neigung weiter, die eigenen Töchter ein Leben lang zu bekritteln. Die Stimmung aber tendiert ins Versöhnliche. Schließlich erwarten die Senior*innen in diesem Film ja auch täglich schöne Aktivitäten im Club oder Heim, wie Westernabend mit Tanz, Tauschbörse, Bingospiel. So stellen sich hart arbeitende Regisseure offenbar das goldene Rentenalter vor.
Fazit: Die Komödie des französischen Regisseurs und Drehbuchautors Éric Lavaine ist geprägt von einem dick aufgetragenen Humor, der ans Theater erinnert. Josiane Balasko überzeugt in der Rolle der egozentrischen Mutter, die sich vorübergehend bei ihrer Tochter einquartiert und deren Alltag aufmischt. Die guten darstellerischen Leistungen selbst in Nebenrollen und hübsche Drehbucheinfälle wie ein Besuch der dominanten Großmutter sorgen für ansprechende Unterhaltung. Diese wird jedoch wiederum von der verspielten Überzeichnung der Figuren und Situationen etwas gedämpft.
Wenn erwachsene Kinder wieder bei ihren Eltern einziehen oder diese sich bei den Kindern einquartieren, sind die Konflikte vorprogrammiert. Ging es in Éric Lavaines Komödie "Willkommen im Hotel Mama" von 2016 um eine Tochter, die vorübergehend heimkehrt, so lässt der Regisseur in der Fortsetzung "Mamma ante Portas" dieselbe Mutter nun bei ihrer wenig erfreuten zweiten Tochter anklopfen. Auf einmal hat die erwachsene Carole in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr viel zu melden – Mutter Jacqueline macht es sich gemütlich, fordert Aufmerksamkeit und hört nie zu. Carole hofft inständig, dass Jacqueline schnell wieder in ihre eigene Wohnung zurückkehrt. Leider ist diese Hoffnung trügerisch und so steuert der zähe Aufenthalt unheilverkündend auf das weihnachtliche Fest der Liebe zu. Die an der südfranzösischen Küste angesiedelte Komödie neigt zu grotesker Zuspitzung, wie ein Boulevardstück, in dem es mehr um die kräftige Würze, als um Realitätsnähe geht.
Die Tücken der Fernbedienung
Josiane Balasko spielt Mutter Jacqueline als egozentrische, unternehmungslustige Person. Wie sie in ihrem Morgenmantel durch Caroles Wohnung rauscht, ihre Kommentare einstreut und die Tochter auch noch unter der Dusche mit Fragen erschreckt, wirkt recht dick aufgetragen. Balasko stellt ihre Figur unbekümmert als lebhafte Nervensäge dar, während Mathilde Seigner die Tochter als ernste, eher besonnene Person spielt. Weil die Mutter ihre TV-Serie anschauen will und die Fernbedienung nicht versteht, scheut sie nicht davor zurück, Carole in einer dienstlichen Besprechung anzurufen. Der vertrackte Dialog, dem alle Sitzungsteilnehmer lauschen, ergibt eine der besten Szenen der Komödie.
Die Schauspieler sind bis in die Nebenrollen gut besetzt. So spielt Jérôme Commandeur den Schwiegersohn Alain sehr sympathisch als bemühten, oft ratlosen Mann, der seine Ehe aus der Krise zu führen versucht. Spaßig wirkt auch der Auftritt der respekteinflößenden Großmutter Mamoune (Line Renaud), die mit ihrer Tochter Jacqueline auch nicht besser umgeht, als diese mit Carole. Von Generation zu Generation pflanzt sich die mütterliche Neigung weiter, die eigenen Töchter ein Leben lang zu bekritteln. Die Stimmung aber tendiert ins Versöhnliche. Schließlich erwarten die Senior*innen in diesem Film ja auch täglich schöne Aktivitäten im Club oder Heim, wie Westernabend mit Tanz, Tauschbörse, Bingospiel. So stellen sich hart arbeitende Regisseure offenbar das goldene Rentenalter vor.
Fazit: Die Komödie des französischen Regisseurs und Drehbuchautors Éric Lavaine ist geprägt von einem dick aufgetragenen Humor, der ans Theater erinnert. Josiane Balasko überzeugt in der Rolle der egozentrischen Mutter, die sich vorübergehend bei ihrer Tochter einquartiert und deren Alltag aufmischt. Die guten darstellerischen Leistungen selbst in Nebenrollen und hübsche Drehbucheinfälle wie ein Besuch der dominanten Großmutter sorgen für ansprechende Unterhaltung. Diese wird jedoch wiederum von der verspielten Überzeichnung der Figuren und Situationen etwas gedämpft.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Mamma Ante Portas"
Land: FrankreichJahr: 2023
Genre: Komödie
Originaltitel: Un tour chez ma fille
Länge: 88 Minuten
Kinostart: 25.05.2023
Regie: Eric Lavaine
Darsteller: Josiane Balasko als Jacqueline Mazerin, Mathilde Seigner als Carole Bordier, Jérôme Commandeur als Alain Bordier, Philippe Lefebvre als Nicolas Mazerin, Didier Flamand als Jean Laborde
Kamera: Antoine Roch
Verleih: Filmwelt
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