oder

Die Gewerkschafterin (2023)

La syndicaliste

Isabelle Huppert spielt eine Gewerkschafterin, die geheime Pläne der Konzernführung aufdeckt und überfallen wird, womit ihre Probleme erst anfangen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Maureen Kearney (Isabelle Huppert) ist als Vorsitzende der Gewerkschaft des französischen Atomkraftkonzerns Areva stets bereit, für die Rechte der 50000 Beschäftigten zu kämpfen. Die Geschäftsführerin Anne Lauvergeon (Marina Foïs), mit der sie sich gut versteht, muss ihren Posten räumen und an Luc Oursel (Yvan Attal), einen Manager aus der zweiten Reihe, abtreten. Maureen bekommt von einem anonymen Informanten Dokumente zugespielt, wonach in der Atomindustrie eine Zusammenarbeit mit China angestrebt wird, zum Nachteil des Konzerns Areva und seiner Belegschaft.

Luc blockt ihre Fragen feindselig ab und die Politiker, an die sie sich wendet, beschwichtigen. Da verlangt Maureen ein Gespräch mit dem Präsidenten Frankreichs persönlich, doch dazu kommt es nicht mehr. Denn sie wird im Dezember 2012 in ihrem Haus überfallen, gefesselt und mit einem Messergriff vergewaltigt. Der ermittelnde Kommissar Nicolas Brémont (Pierre Deladonchamps) glaubt ihr nicht. Es gibt keine fremden Spuren und Maureen verhält sich aus Sicht des Gerichtsmediziners und mancher Polizisten nicht wie ein typisches Opfer. Ihr wird vorgeworfen, den Überfall erfunden zu haben und sie landet selbst vor Gericht.

Bildergalerie zum Film "Die Gewerkschafterin"

Die GewerkschafterinDie GewerkschafterinDie GewerkschafterinDie GewerkschafterinDie GewerkschafterinDie Gewerkschafterin

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse5 / 5

"Die Gewerkschafterin": Erstklassiger Politthriller

Maureen Kearney ist eine reale Person, deren unglaubliche Geschichte die Journalistin Caroline Michel-Aguirre in dem Buch erzählt, das dem gleichnamigen Film zugrunde liegt. "Die Gewerkschafterin" handelt von einer Whistleblowerin, die brisante Machenschaften in der französischen Atomindustrie öffentlich macht und von der Regierung Antworten verlangt. Der Regisseur Jean-Paul Salomé hat nach "Eine Frau mit berauschenden Talenten" erneut mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle gedreht. Sie spielt als die engagierte, furchtlose Gewerkschafterin, die unter der Last dessen, was ihr widerfährt, fast zerbricht, sicherlich eine der besten Rollen ihrer langen Karriere. Der reale Hintergrund verleiht diesem hoch spannenden Thriller gesellschaftskritisches Gewicht.

Isabelle Huppert wirkt als Maureen zierlich, aber ihr ernster Blick drückt den Geist einer Einzelkämpferin aus. Sie achtet sehr auf ihr Äußeres, sie schminkt sich sorgfältig und wirkt mit stolz erhobenem Kopf engelsgleich, elegant und leicht entrückt, als richte sich ihr Blick in die Ferne, aufs Prinzipielle. In ihrer porzellanhaften Miene drücken sich Stärke und Unabhängigkeit aus, aber auch ein Anflug von Zartheit und Melancholie. Ihr Ehemann Gilles, ebenfalls großartig gespielt von Grégory Gadebois, ist der herzliche, gutmütige Gegenpol ihres Charakters, er stützt sie, darf sich aber nicht wirklich in ihre Entscheidungen einmischen.

Wie verhält sich eine verwundete Frau richtig?

Maureen verspürt wegen der Drohanrufe Angst und der anfangs noch wie ein Politdrama anmutende Film verwandelt sich in einen fesselnden Thriller. Nach dem Überfall, den die Kamera nicht zeigt, setzt Maureen wieder ihr kühles, gefasstes Gesicht auf. Man erinnert sich an Hupperts Rolle eines Vergewaltigungsopfers in Paul Verhoevens "Elle" und findet sie diesmal noch beeindruckender, weil sie keine übermenschliche Härte angedichtet bekommt. Es gehört zur Qualität des Films, dass er die zweifelnden Ermittler nicht dämonisiert oder zu Deppen erklärt und die Frage, ob Maureen den Überfall nicht erfunden haben könnte, sogar schleichend Raum gewinnen lässt. Die weit verbreiteten Mechanismen, mit denen einer Frau abweichendes und schuldhaftes Verhalten attestiert wird, sobald sie klischeehafte Erwartungen nicht erfüllt, sind eben schwer zu fassen. All diese wichtigen Themen, der Nervenkitzel und die großartige Isabelle Huppert bieten ein herausragendes Kinoerlebnis.

Fazit: Der auf einer wahren Geschichte basierende Film von Regisseur Jean-Paul Salomé beginnt als spannendes Politdrama und entwickelt sich rasch weiter zu einem Krimi mit Thrillerqualität. Isabelle Huppert spielt eine ihrer besten Rollen als die Gewerkschaftsvorsitzende eines französischen Atomkonzerns, die in ihrem Haus von Unbekannten überfallen wird und in Verdacht gerät, selbst die Täterin zu sein. Die Titelfigur fasziniert mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Stärke und Zerbrechlichkeit.






TrailerAlle "Die Gewerkschafterin"-Trailer anzeigen

Zum Video: Die Gewerkschafterin

Besetzung & Crew von "Die Gewerkschafterin"

Land: Frankreich, Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Thriller, Drama
Originaltitel: La syndicaliste
Länge: 122 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 27.04.2023
Regie: Jean-Paul Salomé
Darsteller: Isabelle Huppert als Maureen Kearney, Grégory Gadebois als Gilles Hugo, François-Xavier Demaison als Jean-Pierre Bachmann, Pierre Deladonchamps als Adjudant-chef Nicolas Brémont, Alexandra Maria Lara als Julie Depret
Kamera: Julien Hirsch
Verleih: Weltkino Filmverleih

Verknüpfungen zu "Die Gewerkschafterin"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.