Die unlangweiligste Schule der Welt (2023)
Deutscher Kinderfilm: Regisseur Ekrem Ergün ("Hördur") hat nach einem Drehbuch von Sabrina J. Kirschner den Auftaktband aus deren erfolgreicher Buchreihe verfilmt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 18 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Geht es nach Max "Maxe" Zack (Lucas Herzog), dann ist seine Schule die langweiligste auf der ganzen weiten Welt. Denn dort ist alles verboten. Mehr als 777 Vorschriften im gutgehüteten Regularium von Schuldirektor Schnittlich (Max Giermann) untersagen alles, was auch nur annähernd Spaß bereiten könnte. Maxes Lehrerin Frau Penne (Felicitas Woll) hält sich ebenso sklavisch daran wie Hausmeister Traufe (Oliver Korittke), der mit Argusaugen die Schulflure kontrolliert.
So viel Langeweile ruft Rasputin Rumpus (Serkan Kaya) auf den Plan, seines Zeichens Inspektor der Behörde für Langeweilebekämpfung. Er gibt vor, vom Oberschulamt zu sein und schlägt Direktor Schnittlich vor, Maxe und seine Mitschüler auf Klassenfahrt zu schicken. In einer maroden Villa im Wald, in der Lehrerin Penne mit dem nicht vorhandenen Handy-Empfang hadert, sind die Pennäler bald auf sich allein gestellt und müssen lernen zusammenzuarbeiten.
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Filmkritik
"Die unlangweiligste Schule der Welt": Einfallsreichtum garantiert!
Ekrem Ergün hat den ersten Band aus Sabrina J. Kirschners erfolgreicher Kinderbuchreihe "Die unlangweiligste Schule der Welt" verfilmt. Auf die Vorlage aufmerksam wurde er während der Corona-Pandemie, als jeden Abend eine Gutenachtgeschichte für seinen Sohn auf dem Programm stand. "'Die unlangweiligste Schule der Welt' haben wir in einer Nacht verschlungen", erinnert sich der Regisseur. "Daraufhin meinte ich zu meiner Frau, lass uns doch prüfen, ob die Rechte noch zu haben sind." Ergüns Frau ist die Filmproduzentin Stefanie Plattner, die auch schon "Hördur" (2015), das Langfilmdebüt ihres Mannes, produziert hatte.
Die Rechte an der Reihe aus dem Carlsen Verlag, deren nunmehr neunter Band einen Monat vor dem Kinostart der Adaption erschienen ist, waren noch frei. Und noch besser: Weil Sabrina J. Kirschner nicht nur Schriftstellerin ist, sondern auch Film studiert hat, war sie bei der Umsetzung ihres eigenen Stoffes als Drehbuchautorin mit an Bord. Sie hat die Gelegenheit genutzt, die Schwächen ihrer Vorlage auszubügeln und die Stärken noch stärker hervorzuheben, wie sie selbst sagt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Grau in Grau: mehr Haft- als Lehranstalt
Dass die Schule, die eigentlich ein Ort der Neugier und Wissbegier sein sollte, oft ein trister Ort ist, weil einem starrer Frontalunterricht, stupides Auswendiglernen und aufs Arbeitsleben vorbereitender Drill den Spaß verderben, daran dürfte jeder – egal ob Jung oder Alt – andocken können. Kirschner überspitzt diese Ausgangslage köstlich durch einen Direktor, der es so sehr mit den Vorschriften übertreibt, dass seine Lehranstalt am Ende mehr einem Gefängnis als einer Schule gleicht. Und Ergün setzt diese Prämisse dank eines glänzend aufgelegten Ensembles und fantasievoll gestalteter Sets und Kostüme ebenso überspitzt in Szene.
Dem Einfallsreichtum scheinen keine Grenzen gesetzt. Farblich perfekt aufeinander abgestimmt, spartanisch eingerichtet und symmetrisch angeordnet, ist dieser Kinderfilm auch visuell ein kleines Kunstwerk für sich. In seinen besten Szenen erinnert er an große internationale Produktionen von "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett" (1971) über "Brazil" (1985) bis zur Neuverfilmung von Roald Dahls "Matilda", in der 2022er-Musical-Variante.
Kunterbunt: Kreativität vertreibt die Langeweile
Mit Rasputin Rumpus (großartig: Serkan Kaya), dem Inspektor der Behörde für Langeweilebekämpfung, kommt zum Glück für die Schulkinder und das Kinopublikum Farbe ins Spiel. Auf Klassenfahrt geschickt und dadurch aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen, müssen die Kleinen lernen, für sich selbst zu denken, gemeinsam zu handeln und dabei, wenn nötig, auch Regeln über Bord zu werfen.
Ihr Ziel ist es, andere Schulen vor dem strengen Regelwerk ihres Direktors zu bewahren. Und auch wenn die von Kirschner geschriebene Handlung auf dem Weg dorthin ein wenig durchhängt, so ist sie letzten Endes doch so abwechslungsreich und spannend, dass der Film nie langweilt.
Fazit: Von der Schule gelangweilt? Dann ab ins Kino! Regisseur Ekrem Ergün hat den ersten Band aus Sabrina J. Kirschners erfolgreicher Kinderbuchreihe verfilmt und beweist damit nicht nur, wie unlangweilig eine Schule sein kann, sondern auch, wie viel kreatives Potenzial im deutschen Film schlummert, wenn man sich traut, eine einfallsreiche visuelle Handschrift zu verwenden.
Ekrem Ergün hat den ersten Band aus Sabrina J. Kirschners erfolgreicher Kinderbuchreihe "Die unlangweiligste Schule der Welt" verfilmt. Auf die Vorlage aufmerksam wurde er während der Corona-Pandemie, als jeden Abend eine Gutenachtgeschichte für seinen Sohn auf dem Programm stand. "'Die unlangweiligste Schule der Welt' haben wir in einer Nacht verschlungen", erinnert sich der Regisseur. "Daraufhin meinte ich zu meiner Frau, lass uns doch prüfen, ob die Rechte noch zu haben sind." Ergüns Frau ist die Filmproduzentin Stefanie Plattner, die auch schon "Hördur" (2015), das Langfilmdebüt ihres Mannes, produziert hatte.
Die Rechte an der Reihe aus dem Carlsen Verlag, deren nunmehr neunter Band einen Monat vor dem Kinostart der Adaption erschienen ist, waren noch frei. Und noch besser: Weil Sabrina J. Kirschner nicht nur Schriftstellerin ist, sondern auch Film studiert hat, war sie bei der Umsetzung ihres eigenen Stoffes als Drehbuchautorin mit an Bord. Sie hat die Gelegenheit genutzt, die Schwächen ihrer Vorlage auszubügeln und die Stärken noch stärker hervorzuheben, wie sie selbst sagt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Grau in Grau: mehr Haft- als Lehranstalt
Dass die Schule, die eigentlich ein Ort der Neugier und Wissbegier sein sollte, oft ein trister Ort ist, weil einem starrer Frontalunterricht, stupides Auswendiglernen und aufs Arbeitsleben vorbereitender Drill den Spaß verderben, daran dürfte jeder – egal ob Jung oder Alt – andocken können. Kirschner überspitzt diese Ausgangslage köstlich durch einen Direktor, der es so sehr mit den Vorschriften übertreibt, dass seine Lehranstalt am Ende mehr einem Gefängnis als einer Schule gleicht. Und Ergün setzt diese Prämisse dank eines glänzend aufgelegten Ensembles und fantasievoll gestalteter Sets und Kostüme ebenso überspitzt in Szene.
Dem Einfallsreichtum scheinen keine Grenzen gesetzt. Farblich perfekt aufeinander abgestimmt, spartanisch eingerichtet und symmetrisch angeordnet, ist dieser Kinderfilm auch visuell ein kleines Kunstwerk für sich. In seinen besten Szenen erinnert er an große internationale Produktionen von "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett" (1971) über "Brazil" (1985) bis zur Neuverfilmung von Roald Dahls "Matilda", in der 2022er-Musical-Variante.
Kunterbunt: Kreativität vertreibt die Langeweile
Mit Rasputin Rumpus (großartig: Serkan Kaya), dem Inspektor der Behörde für Langeweilebekämpfung, kommt zum Glück für die Schulkinder und das Kinopublikum Farbe ins Spiel. Auf Klassenfahrt geschickt und dadurch aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen, müssen die Kleinen lernen, für sich selbst zu denken, gemeinsam zu handeln und dabei, wenn nötig, auch Regeln über Bord zu werfen.
Ihr Ziel ist es, andere Schulen vor dem strengen Regelwerk ihres Direktors zu bewahren. Und auch wenn die von Kirschner geschriebene Handlung auf dem Weg dorthin ein wenig durchhängt, so ist sie letzten Endes doch so abwechslungsreich und spannend, dass der Film nie langweilt.
Fazit: Von der Schule gelangweilt? Dann ab ins Kino! Regisseur Ekrem Ergün hat den ersten Band aus Sabrina J. Kirschners erfolgreicher Kinderbuchreihe verfilmt und beweist damit nicht nur, wie unlangweilig eine Schule sein kann, sondern auch, wie viel kreatives Potenzial im deutschen Film schlummert, wenn man sich traut, eine einfallsreiche visuelle Handschrift zu verwenden.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Die unlangweiligste Schule der Welt"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Abenteuer, Kinderfilm
Kinostart: 26.10.2023
Regie: Ekrem Ergün
Darsteller: Felicitas Woll als Frau Penne, Oliver Korittke als Hausmeister Traufe, Daniela Preuß als Lotte Zack, Lucas Herzog als Maxe Zack, Max Giermann als Direktor Schnittlich
Kamera: Eric Ferranti
Verleih: Tobis Film