The Story of Looking (2023)
Aus dem Leben eines Filmliebhabers: Filmkritiker und Filmemacher Mark Cousins denkt in diesem Filmessay über die Geschichte des Sehens nach.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der Regisseur Mark Cousins ("The Story of Film") leidet unter einer Linsentrübung. Mit seinem linken Auge sieht er nur noch verschwommen. Einen Tag vor einer notwendigen Augen-Operation liegt er in seiner Wohnung in Edinburgh im Bett und denkt über sein Verhältnis zur visuellen Welt nach. Was bedeutet ihm, dem Filmkritiker und Filmemacher, dessen ganzes Leben ein aufs Visuelle fixiertes war, das Sehen? Was bedeutet es anderen Menschen? Welchen Stellenwert hat es in der Menschheitsgeschichte?
Von seinem Bett aus nimmt Cousins das Kinopublikum mit auf eine Reise durch die Geschichte des Sehens. Seine essayistisch vorgetragenen Gedanken bebildert er mit selbst gemachten Aufnahmen sowie mit ikonischen Bildern aus der Kunstgeschichte, bei der die Filmgeschichte freilich nicht fehlen darf. Zwischendurch schaut er bei Twitter vorbei und fragt seine Follower, was das Sehen für sie bedeutet.
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Filmkritik
Mark Cousins ist ein Filmemacher, von dem die breite Masse noch nie etwas gehört hat, der bei einem kleinen Kreis von Cinephilen und Filmkritikern aber große Prominenz genießt. Das liegt zum einen an Cousins' Filmen, die sich fast ausnahmslos mit dem Kino, seiner Geschichte und seinen Schöpfern befassen. Zum anderen ist Cousins selbst Filmkritiker und lebt den Traum vieler Kolleginnen und Kollegen des filmemachenden Kritikers aus.
Cousins' berühmtestes Werk ist der monumentale Dokumentarfilm "The Story of Film: An Odyssey" (2011), 15 Teile umfassend und 15 Stunden lang. Darin schreitet er die Filmgeschichte auf die ihm unnachahmliche Weise mit der ihm typischen Mischung aus objektiver Relevanz und subjektiver Gewichtung ab. Wie bei ihm üblich, ist das gleichermaßen erhellend wie erheiternd. In seinem neuen Film "The Story of Looking" (der nicht sein neuester Film ist, aber der bislang neueste, der bei uns in die Kinos kommt) verhält sich das nicht anders, ist diesmal aber noch eine Spur persönlicher.
Cousins nimmt eine anstehende Augen-Operation zum Anlass, aus seinem Edinburgher Bett heraus über die Geschichte des Sehens im Allgemeinen und seine ganz persönliche Geschichte des Sehens im Besonderen nachzudenken. Dabei herausgekommen ist ein Filmessay, der wissenschaftliche Fakten mit Kultur-, Religions-, Literatur-, Kunst-, Architektur- und Filmgeschichte zu einem fließenden Gedankenstrom verbindet. Zhang Yimous Martial-Arts-Epos "Hero" (2002) steht neben Homers Odyssee, Albrecht Dürers Selbstbildnis neben dem schottischen Coming-of-Age-Film "Beats" (2019), die junge Ingrid Bergman aus "Casablanca" (1942) neben der älteren aus "Herbstsonate" (1978) usw. usf.
"The Story of Looking" ist ein Film, der einen träumen macht und zum Nachdenken anregt; und einer, der alle darstellenden Künste ungeachtet ihres gesellschaftlichen Status, vor allem aber das Betrachten dieser Künste, das Sehen an sich in einer zutiefst visuellen Welt feiert.
Fazit: Mark Cousins' neuer Filmessay ist ein ganz persönlicher. Der Regisseur liegt im Bett und denkt über sein Verhältnis zur visuellen Welt nach. Weil er es aber nicht dabei belässt, sondern Rückschlüsse auf das Sehen an sich und auf die Kulturgeschichte der Menschheit zieht, ist auch dieser Filmessay wieder einmal ein Seherlebnis, das zum Träumen und Nachdenken anregt.
Cousins' berühmtestes Werk ist der monumentale Dokumentarfilm "The Story of Film: An Odyssey" (2011), 15 Teile umfassend und 15 Stunden lang. Darin schreitet er die Filmgeschichte auf die ihm unnachahmliche Weise mit der ihm typischen Mischung aus objektiver Relevanz und subjektiver Gewichtung ab. Wie bei ihm üblich, ist das gleichermaßen erhellend wie erheiternd. In seinem neuen Film "The Story of Looking" (der nicht sein neuester Film ist, aber der bislang neueste, der bei uns in die Kinos kommt) verhält sich das nicht anders, ist diesmal aber noch eine Spur persönlicher.
Cousins nimmt eine anstehende Augen-Operation zum Anlass, aus seinem Edinburgher Bett heraus über die Geschichte des Sehens im Allgemeinen und seine ganz persönliche Geschichte des Sehens im Besonderen nachzudenken. Dabei herausgekommen ist ein Filmessay, der wissenschaftliche Fakten mit Kultur-, Religions-, Literatur-, Kunst-, Architektur- und Filmgeschichte zu einem fließenden Gedankenstrom verbindet. Zhang Yimous Martial-Arts-Epos "Hero" (2002) steht neben Homers Odyssee, Albrecht Dürers Selbstbildnis neben dem schottischen Coming-of-Age-Film "Beats" (2019), die junge Ingrid Bergman aus "Casablanca" (1942) neben der älteren aus "Herbstsonate" (1978) usw. usf.
"The Story of Looking" ist ein Film, der einen träumen macht und zum Nachdenken anregt; und einer, der alle darstellenden Künste ungeachtet ihres gesellschaftlichen Status, vor allem aber das Betrachten dieser Künste, das Sehen an sich in einer zutiefst visuellen Welt feiert.
Fazit: Mark Cousins' neuer Filmessay ist ein ganz persönlicher. Der Regisseur liegt im Bett und denkt über sein Verhältnis zur visuellen Welt nach. Weil er es aber nicht dabei belässt, sondern Rückschlüsse auf das Sehen an sich und auf die Kulturgeschichte der Menschheit zieht, ist auch dieser Filmessay wieder einmal ein Seherlebnis, das zum Träumen und Nachdenken anregt.
Falk Straub
TrailerAlle "The Story of Looking"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Story of Looking"
Land: GroßbritannienJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 90 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 09.02.2023
Regie: Mark Cousins
Darsteller: Mark Cousins als Self
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH