Catch the Fair One (2021)
US-Thriller, in dem sich eine Boxerin in die Fänge eines Menschenhändlerrings begibt...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Kaylee (Kali Reis) ist ganz unten angekommen. Ihr Karriere als Boxerin scheint vorüber, und ihr Job als Kellnerin bringt so wenig ein, dass sie sich nicht einmal eine eigene Wohnung leisten kann. Stattdessen übernachtet sie im Frauenhaus. Was jedoch am meisten auf ihr lastet, ist das Verschwinden ihrer jüngeren Schwester. Ihre Mutter Jaya (Kimberly Guerrero) macht Kaylee bis heute dafür verantwortlich.
Um ihre Schwester wiederzufinden, entschließt sich Kaylee zu einem gewagten Schritt. Sie lässt sich auf den Zuhälter Danny (Michael Drayer) ein, der dem Menschenhändler Bobby (Daniel Henshall) junge indigene Mädchen zuführt. Inkognito und auf eigene Faust versucht Kaylee, die Drahtzieher hinter Danny und Bobby zu ermitteln und stößt dabei auf Bobbys Vater Willie (Kevin Dunn).
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Filmkritik
Filme wie dieser sind selten geworden in der amerikanischen Kinolandschaft. Comicadaptionen und Franchises verschlingen inzwischen so viel Geld, dass die großen Studios kaum mehr in Produktionen mit mittleren und kleinen Budgets investieren. Wer erwachsene Geschichten sucht, wird auf der heimischen Couch eher fündig als im lokalen Multiplex. Zum Glück gibt es Ausnahmen wie den Thriller "Catch the Fair One", den freilich keines der großen Studios, dafür Darren Aronofsky ("The Wrestler", "Black Swan", "The Whale") mitproduziert hat.
Regisseur Josef Kubota Wladyka bewies sein Talent für düstere Stoffe bislang vornehmlich im Fernsehen bei Serien wie "Narcos", "Fear the Walking Dead" oder "The Terror". Aus dem geringen Budget seines erst zweiten abendfüllenden Spielfilms holt er alles heraus. Die von im Niedergang begriffener Industrie geprägten Locations sind so düster wie Nathan Halperns Score. Die von (nicht allzu bekannten) Profis flankierten Laiendarsteller verleihen dem Film die nötige Erdung. Das Wichtigste von allen ist jedoch das Tempo, das Wladyka an den Tag legt.
Bei einer überschaubaren Laufzeit von 85 Minuten fackelt er nicht lang. Das Drehbuch, das er nach einer Idee seiner Hauptdarstellerin Kali Reis geschrieben hat, steigt unvermittelt ins Geschehen ein, kommt umgehend zur Sache und treibt die Handlung ohne Verschnaufpausen, unnötige Umwege oder lästige Logiklöcher bis zum bitteren Finale voran.
In ihrer ersten Hauptrolle legt die mehrfache Boxweltmeisterin Kali Reis ein beeindruckendes Debüt hin. Ihre Performance ist glaubwürdig und mitreißend, was nicht zuletzt an den realistischen Actionszenen liegt. Darin ist Gewalt kein Mittel zum Zweck, das der Unterhaltung dient. Die Faustkämpfe, Schusswechsel und Folterszenen sind schmutzig, roh und unangenehm.
Einziges Manko bleibt der Umstand, dass das ernste Thema zu kurz kommt und lediglich als Motor dient, die Geschichte in Gang zu setzen und am Laufen zu halten. "Catch the Fair One" ist nicht der erste Film, der von Gewalt an indigenen Frauen handelt. Jüngst erzählte Regisseur Taylor Sheridan in "Wind River" (2017) davon, tat das allerdings durch die Augen weißer Ermittler. Bei Wladyka nimmt eine indigene Frau das Heft des Handelns nun selbst in die Hand. Dass es nicht nur für diese im US-Kino immer noch ungewohnte Perspektive, sondern auch für kleine, dreckige und knallharte Thriller eine Nachfrage gibt, haben nicht zuletzt die Auszeichnungen bewiesen, die "Catch the Fair One" bei Filmfestivals erhalten hat. Gleich mehrmals nahm er den Publikumspreis mit nach Hause.
Fazit: "Catch the Fair One" ist ein kleiner, dreckiger, düsterer Thriller, von denen es im US-Kino inzwischen leider viel zu wenige gibt. Boxweltmeisterin Kali Reis beeindruckt in der Hauptrolle und lieferte die Idee. Dass das wichtige Thema, das die Handlung in Gang setzt, insgesamt zu kurz kommt, ist angesichts dieses atmosphärisch dichten Films zu verschmerzen. In Zukunft bitte mehr davon!
Regisseur Josef Kubota Wladyka bewies sein Talent für düstere Stoffe bislang vornehmlich im Fernsehen bei Serien wie "Narcos", "Fear the Walking Dead" oder "The Terror". Aus dem geringen Budget seines erst zweiten abendfüllenden Spielfilms holt er alles heraus. Die von im Niedergang begriffener Industrie geprägten Locations sind so düster wie Nathan Halperns Score. Die von (nicht allzu bekannten) Profis flankierten Laiendarsteller verleihen dem Film die nötige Erdung. Das Wichtigste von allen ist jedoch das Tempo, das Wladyka an den Tag legt.
Bei einer überschaubaren Laufzeit von 85 Minuten fackelt er nicht lang. Das Drehbuch, das er nach einer Idee seiner Hauptdarstellerin Kali Reis geschrieben hat, steigt unvermittelt ins Geschehen ein, kommt umgehend zur Sache und treibt die Handlung ohne Verschnaufpausen, unnötige Umwege oder lästige Logiklöcher bis zum bitteren Finale voran.
In ihrer ersten Hauptrolle legt die mehrfache Boxweltmeisterin Kali Reis ein beeindruckendes Debüt hin. Ihre Performance ist glaubwürdig und mitreißend, was nicht zuletzt an den realistischen Actionszenen liegt. Darin ist Gewalt kein Mittel zum Zweck, das der Unterhaltung dient. Die Faustkämpfe, Schusswechsel und Folterszenen sind schmutzig, roh und unangenehm.
Einziges Manko bleibt der Umstand, dass das ernste Thema zu kurz kommt und lediglich als Motor dient, die Geschichte in Gang zu setzen und am Laufen zu halten. "Catch the Fair One" ist nicht der erste Film, der von Gewalt an indigenen Frauen handelt. Jüngst erzählte Regisseur Taylor Sheridan in "Wind River" (2017) davon, tat das allerdings durch die Augen weißer Ermittler. Bei Wladyka nimmt eine indigene Frau das Heft des Handelns nun selbst in die Hand. Dass es nicht nur für diese im US-Kino immer noch ungewohnte Perspektive, sondern auch für kleine, dreckige und knallharte Thriller eine Nachfrage gibt, haben nicht zuletzt die Auszeichnungen bewiesen, die "Catch the Fair One" bei Filmfestivals erhalten hat. Gleich mehrmals nahm er den Publikumspreis mit nach Hause.
Fazit: "Catch the Fair One" ist ein kleiner, dreckiger, düsterer Thriller, von denen es im US-Kino inzwischen leider viel zu wenige gibt. Boxweltmeisterin Kali Reis beeindruckt in der Hauptrolle und lieferte die Idee. Dass das wichtige Thema, das die Handlung in Gang setzt, insgesamt zu kurz kommt, ist angesichts dieses atmosphärisch dichten Films zu verschmerzen. In Zukunft bitte mehr davon!
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Catch the Fair One"
Land: USAJahr: 2021
Genre: Action, Thriller
Länge: 87 Minuten
Kinostart: 26.01.2023
Regie: Josef Kubota Wladyka
Darsteller: Kali Reis als Kaylee, Shelly Vincent als Brick, Kendall Morris, Faye Lone als Manager, Rae Anna Gott als Maddy
Kamera: Ross Giardina
Verleih: Drop-Out Cinema eG