Das Hamlet-Syndrom (2023)
The Hamlet Syndrome
Dokumentarfilm: Drei junge Männer und zwei junge Frauen aus der Ukraine nehmen an einem Theaterprojekt teil.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Regisseurin Rosa Sarkissjan, Jahrgang 1987, leitet ein 40-tägiges Bühnenprojekt. Katya, Oxana, Rodion, Roman und Slavik, die alle die Maidan-Revolution miterlebt haben, sollen darin ihre traumatischen Kriegserlebnisse und ihre Trauer verarbeiten. Das Drama "Hamlet" von William Shakespeare dient als künstlerische Orientierung. Auch hier geht es um die berühmte Frage: Sein oder Nichtsein?
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Filmkritik
"Das Hamlet-Syndrom" ist der neue Dokumentarfilm des Regie-Duos Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski, das aus Polen stammt und seit vielen Jahren in Berlin lebt und arbeitet. Wie schon in ihren vorherigen Werken "Domino Effekt" (2014) und "Der Prinz und der Dybbuk" (2017) demonstrieren die beiden abermals ihre Fähigkeit zur ganz genauen Beobachtung sowie ihr hohes Maß an Empathie.
Im Zentrum des Films steht die junge ukrainische Generation, die erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geboren wurde und stark von der Maidan-Revolution in der Zeit um 2013/14 geprägt wurde. Die Dreharbeiten fanden nur wenige Monate vor dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine 2022 statt. Wir erfahren am Ende durch eine Texttafel, dass drei der fünf Personen, deren Lebenssituation in "Das Hamlet-Syndrom" geschildert wird, nun wieder in den Reihen der ukrainischen Armee ihr Land verteidigen.
Der schwierige, auch von diversen inneren und äußeren Konflikten begleitete Prozess der Proben für die angestrebte Inszenierung wird von Niewiera und Rosołowski in einer angemessenen Mischung aus Nähe und Diskretion eingefangen. Wir erfahren, welche Entscheidungen Katya, Oxana, Rodion, Roman und Slavik in ihren jungen Leben bereits treffen mussten – und welche Wunden dabei entstanden sind. So war Slavik etwa als Soldat im Krieg und später in Gefangenschaft, während Roman ohne jegliche Vorkenntnisse als Sanitäter auf dem Schlachtfeld eingesetzt wurde. Bis heute leidet Roman darunter, damals im Umgang mit Verwundeten völlig hilflos gewesen zu sein. Dieses Quintett von jungen Menschen träumte von der Schauspielerei und wurde plötzlich mit dem Krieg konfrontiert. Genau das wiederholt sich jetzt – in diesem Augenblick.
Fazit: Ein einfühlsam gemachtes dokumentarisches Werk über ein bemerkenswertes Theaterprojekt.
Im Zentrum des Films steht die junge ukrainische Generation, die erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geboren wurde und stark von der Maidan-Revolution in der Zeit um 2013/14 geprägt wurde. Die Dreharbeiten fanden nur wenige Monate vor dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine 2022 statt. Wir erfahren am Ende durch eine Texttafel, dass drei der fünf Personen, deren Lebenssituation in "Das Hamlet-Syndrom" geschildert wird, nun wieder in den Reihen der ukrainischen Armee ihr Land verteidigen.
Der schwierige, auch von diversen inneren und äußeren Konflikten begleitete Prozess der Proben für die angestrebte Inszenierung wird von Niewiera und Rosołowski in einer angemessenen Mischung aus Nähe und Diskretion eingefangen. Wir erfahren, welche Entscheidungen Katya, Oxana, Rodion, Roman und Slavik in ihren jungen Leben bereits treffen mussten – und welche Wunden dabei entstanden sind. So war Slavik etwa als Soldat im Krieg und später in Gefangenschaft, während Roman ohne jegliche Vorkenntnisse als Sanitäter auf dem Schlachtfeld eingesetzt wurde. Bis heute leidet Roman darunter, damals im Umgang mit Verwundeten völlig hilflos gewesen zu sein. Dieses Quintett von jungen Menschen träumte von der Schauspielerei und wurde plötzlich mit dem Krieg konfrontiert. Genau das wiederholt sich jetzt – in diesem Augenblick.
Fazit: Ein einfühlsam gemachtes dokumentarisches Werk über ein bemerkenswertes Theaterprojekt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Das Hamlet-Syndrom"
Land: Polen, DeutschlandJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Originaltitel: The Hamlet Syndrome
Länge: 85 Minuten
Kinostart: 19.01.2023
Regie: Elwira Niewiera, Piotr Rosolowski
Darsteller: Oksana Cherkashyna
Kamera: Piotr Rosolowski
Verleih: Real Fiction