Till - Kampf um die Wahrheit (2022)
Till
US-Drama: Eine Mutter wird in den 1950er Jahren mit dem rassistisch motivierten Mord an ihrem Sohn konfrontiert – und kämpft für die Bestrafung der Täter.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die früh verwitwete Mamie Till (Danielle Deadwyler) und ihr 14-jähriger Sohn Emmett (Jalyn Hall) leben Mitte der 1950er Jahre in Chicago. Als Emmett in den Sommerferien mit dem Zug aufbricht, um seine Cousins in Money, Mississippi zu besuchen, ist Mamie aufgrund des noch stärker ausgeprägten Rassismus in jenem Bundesstatt in großer Sorge. Nach einiger Zeit erhält sie die Nachricht, dass Emmett von zwei weißen Männern entführt wurde, da der Teenager die Ehefrau eines der beiden Männer in einem Lebensmittelgeschäft, in dem diese arbeitet, angesprochen hat. Alsbald wird Emmetts Leiche gefunden. Fortan setzt Mamie alles daran, dass die Welt erfährt, was vorgefallen ist.
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Filmkritik
Das Drama "Till – Kampf um die Wahrheit" beruht auf realen Ereignissen. Der rassistisch motivierte Lynchmord an dem 14-jährigen Emmett Till im Jahre 1955 in der Gemeinde Money in Mississippi sorgte seinerzeit für Schlagzeilen – nicht zuletzt deshalb, weil Mamie Till, die Mutter des brutal Ermordeten, darauf bestand, dass ihr Sohn in einem offenen Sarg beerdigt wird, um allen zu zeigen, was dem Jugendlichen durch zwei weiße Männer angetan wurde. So wie die Trauernde die Öffentlichkeit dazu zwingt, nicht wegzusehen, fordert uns nun auch der Film genau hierzu auf.
Die Regisseurin Chinonye Chukwu wurde 2019 auf dem Sundance Film Festival für ihr Werk "Clemency" als erste Afroamerikanerin mit dem Grand Jury Prize im Spielfilmwettbewerb prämiert – und beweist mit "Till" abermals ihr Talent für eine wuchtige Inszenierung. Die strahlenden Farben, in denen sie die Kulissen mit ihrem Kameramann Bobby Bukowski einfängt, sowie die emotionale Musik des Komponisten Abel Korzeniowski lassen an klassisches Hollywood-Kino denken. Dennoch werden dessen Mechanismen hier nicht einfach kopiert, sondern stets kritisch hinterfragt. Der reduzierte Einsatz von Totalen legt nahe, dass den zentralen Figuren des Films eben nicht jene Freiheit und jene Weite zur Verfügung stehen, die in den breiten Leinwandbildern der damaligen Ära behauptet wurden. Den weißen Mördern von Emmett wird wiederum kaum Screentime gegeben, um sie nicht in den Mittelpunkt zu rücken.
Eine absolute Sensation ist Danielle Deadwyler in der Hauptrolle: Sie vermittelt den Schmerz und die Wut von Mamie mit eindrücklicher Hingabe. Jalyn Hall verleiht Emmett zu Beginn derweil die nötige Unbefangenheit – und auch ein Wiedersehen mit Whoopi Goldberg, die ihre Schauspielkarriere einst mit dem starken Empowerment-Drama "Die Farbe Lila" (1985) begann, ist überaus erfreulich.
Fazit: Ein hervorragend gespielter Film nach Tatsachsen, der die Methoden des Hollywood-Kinos klug aufgreift und infrage stellt.
Die Regisseurin Chinonye Chukwu wurde 2019 auf dem Sundance Film Festival für ihr Werk "Clemency" als erste Afroamerikanerin mit dem Grand Jury Prize im Spielfilmwettbewerb prämiert – und beweist mit "Till" abermals ihr Talent für eine wuchtige Inszenierung. Die strahlenden Farben, in denen sie die Kulissen mit ihrem Kameramann Bobby Bukowski einfängt, sowie die emotionale Musik des Komponisten Abel Korzeniowski lassen an klassisches Hollywood-Kino denken. Dennoch werden dessen Mechanismen hier nicht einfach kopiert, sondern stets kritisch hinterfragt. Der reduzierte Einsatz von Totalen legt nahe, dass den zentralen Figuren des Films eben nicht jene Freiheit und jene Weite zur Verfügung stehen, die in den breiten Leinwandbildern der damaligen Ära behauptet wurden. Den weißen Mördern von Emmett wird wiederum kaum Screentime gegeben, um sie nicht in den Mittelpunkt zu rücken.
Eine absolute Sensation ist Danielle Deadwyler in der Hauptrolle: Sie vermittelt den Schmerz und die Wut von Mamie mit eindrücklicher Hingabe. Jalyn Hall verleiht Emmett zu Beginn derweil die nötige Unbefangenheit – und auch ein Wiedersehen mit Whoopi Goldberg, die ihre Schauspielkarriere einst mit dem starken Empowerment-Drama "Die Farbe Lila" (1985) begann, ist überaus erfreulich.
Fazit: Ein hervorragend gespielter Film nach Tatsachsen, der die Methoden des Hollywood-Kinos klug aufgreift und infrage stellt.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Till - Kampf um die Wahrheit"Jurybegründung anzeigen
Schon in der ersten Szene liegt die ganze Kraft der Geschichte und Qualität der Filmes: Mamie und ihr Sohn Emmett, von ihr liebevoll ?Bo? genannt, fahren zusammen mit dem Auto in die Stadt zum Einkaufen. Sie hören Radio, singen mit. Plötzlich [...mehr]TrailerAlle "Till - Kampf um die Wahrheit"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Till - Kampf um die Wahrheit"
Land: USAJahr: 2022
Genre: Drama, Biopic
Originaltitel: Till
Länge: 130 Minuten
Kinostart: 26.01.2023
Regie: Chinonye Chukwu
Darsteller: Danielle Deadwyler als Mamie Till-Mobley, Jalyn Hall als Emmett Till, Jamie Renell als Security Guard, Whoopi Goldberg als Alma Carthan, Sean Patrick Thomas als Gene Mobley
Kamera: Bobby Bukowski
Verleih: Universal Pictures International
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