Aftersun (2022)
Charlotte Wells mit ihrem einnehmenden Drama über eine außergewöhnliche Vater-Tochter-Beziehung.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Sophie (Frankie Corio) ist elf Jahre alt, als sie 1998 mit ihrem Vater Calum (Paul Mescal) einen Urlaub in der Türkei verbringt. Da Vater und Tochter außerhalb von Urlauben nur sehr wenig Zeit miteinander verbringen, genießt Sophie die Zeit mit dem fürsorglichen Calum umso mehr. 20 Jahre später: Sophie ist mittlerweile Anfang 30 und entdeckt einen alten Camcorder wieder. Darauf enthalten sind die Videoaufnahmen des damaligen Urlaubs. Mit den Augen einer Erwachsenen betrachtet Sophie nun die Erlebnisse von damals. Wie passen die Erinnerungen an ihren Vater mit dem zusammen, wie die erwachsene Sophie jetzt auf diesen Mann und die damalige Zeit blickt?
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Filmkritik
Die 35-jährige schottische Filmemacherin Charlotte Wells hat mit "Aftersun" einen Film über die Fehlbarkeit und Subjektivität von Erinnerungen gemacht. Außerdem streift sie mit ihrem Familien-Drama Themen wie Nostalgie und das Scheitern. Im Leben allgemein, im Job, in Beziehungen und im Umgang mit Familie. Die komplexe Figur des Calum (glaubwürdig: Paul Mescal) ist ein Mann, der mit sich und den Dingen im Leben hadert, die aus seiner Sicht nicht besonders geglückt sind. Etwa damit, dass die Beziehung zu seiner Frau in die Brüche ging und er folglich weniger Zeit mit seiner Tochter verbringen kann.
Calum ist ein durchaus ein interessanter, spannender Charakter, den immer eine gewisse Nachdenklichkeit und Schwermut umgibt. Allerdings auch ein Protagonist, der es dem Zuschauer nicht immer leicht macht. Denn häufig entschließt sich sein Verhalten dem Zuschauer nicht. Er wirkt bisweilen unstet und schwankend in seinen Handlungen sowie Stimmungen, hinzu kommt eine unberechenbare emotionale Instabilität. Etwa wenn er weinend im Zimmer zusammenbricht.
Vieles bleibt im Vagen und Unklaren. Zum Beispiel die genauen, weiteren Gründe für Calums Melancholie. Darüber hinaus ist "Aftersun" ein zutiefst entschleunigter, minimalistisch erzählter Film mit simpler Handlung. Einerseits sorgen das ruhige, konzentrierte Erzähltempo und diese exakte, beinahe dokumentarische Präsentation des Umgangs zwischen Vater und Tochter für feine Beobachtungen und viele rührende, ungeschönte Momente.
Andererseits sorgt das Gemächliche auch für einige Längen. Brillant agiert die junge Frankie Corio als weibliche Hauptfigur Sophie. Sie verleiht ihrer Figur authentische Tiefe und veranschaulicht ihrer emotionale Achterbahnfahrt mit einer glaubhaften, dringlichen Performance.
Fazit: Ein in seiner dramaturgischen Einfachheit und gemächlichen Erzählweise bisweilen ermüdender Film mit etlichen Längen, der allerdings über zwei famos aufspielende Darsteller verfügt.
Calum ist ein durchaus ein interessanter, spannender Charakter, den immer eine gewisse Nachdenklichkeit und Schwermut umgibt. Allerdings auch ein Protagonist, der es dem Zuschauer nicht immer leicht macht. Denn häufig entschließt sich sein Verhalten dem Zuschauer nicht. Er wirkt bisweilen unstet und schwankend in seinen Handlungen sowie Stimmungen, hinzu kommt eine unberechenbare emotionale Instabilität. Etwa wenn er weinend im Zimmer zusammenbricht.
Vieles bleibt im Vagen und Unklaren. Zum Beispiel die genauen, weiteren Gründe für Calums Melancholie. Darüber hinaus ist "Aftersun" ein zutiefst entschleunigter, minimalistisch erzählter Film mit simpler Handlung. Einerseits sorgen das ruhige, konzentrierte Erzähltempo und diese exakte, beinahe dokumentarische Präsentation des Umgangs zwischen Vater und Tochter für feine Beobachtungen und viele rührende, ungeschönte Momente.
Andererseits sorgt das Gemächliche auch für einige Längen. Brillant agiert die junge Frankie Corio als weibliche Hauptfigur Sophie. Sie verleiht ihrer Figur authentische Tiefe und veranschaulicht ihrer emotionale Achterbahnfahrt mit einer glaubhaften, dringlichen Performance.
Fazit: Ein in seiner dramaturgischen Einfachheit und gemächlichen Erzählweise bisweilen ermüdender Film mit etlichen Längen, der allerdings über zwei famos aufspielende Darsteller verfügt.
Björn Schneider
TrailerAlle "Aftersun"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Aftersun"
Land: SchottlandJahr: 2022
Genre: Drama, Coming-of-age
Länge: 102 Minuten
Kinostart: 15.12.2022
Regie: Charlotte Wells
Darsteller: Paul Mescal als Calum, Frankie Corio als Sophie, Celia Rowlson-Hall als Sophie (Erwachsen), Sally Messham als Belinda, Ayse Parlak als Teen Girl 1
Kamera: Gregory Oke
Verleih: MUBI