Im Himmel ist auch Platz für Mäuse (2021)

Animationsfilme abseits der großen Studios (Pixar, Dreamworks), die mit geringerem Budget produziert wurden, können in Sachen Bildgewalt und Optik nur selten mit den großen, auf Hochglanz polierten Filmen mithalten. Es sei denn, sie setzen auf eine ganz und gar individuelle, besondere Visualität. Wie im Falle von "Im Himmel ist auch Platz für Mäuse", der in seiner technischen Umsetzung vielmehr an ein nostalgisches Puppentheater als einen gestochen scharfen, plastischen Big-Budget-Animationsfilm erinnert.

Und genau diese besondere Art der Animation macht einen großen Reiz dieses charmanten, den Wert von Freundschaft betonenden Films aus. Die Handlungsorte und Schauplätze sind ebenfalls facetten- und detailreich gestaltet, allen voran an den unterschiedlichen Orten im Himmel gibt es, gerade für die jüngsten Zuschauer, viel zu entdecken. Und ein Höhepunkt ist die vielseitige, bunte Welt eines Rummelplatzes, an dem Whizzy und Whitebelly viel Spaß haben. Apropos Whizzy und Whitebelly: Die zwei tierischen Hauptfiguren durchlaufen eine echte charakterliche Entwicklung und vermitteln wichtige Botschaften.

Die Inhalte, die der Film anspricht, sind universell und jeder Erwachsene kann hier noch etwas lernen. Es geht nämlich nicht zuletzt um ernste, nachdenkliche Themen wie Tod, Mobbing (Whitebelly wird wegen seiner Größe und seines Stotterns gehänselt) oder den meist selbst auferlegten Druck, den Erwartungen der Eltern zu entsprechen. Und die übergeordnete Prämisse vom Tierhimmel ist ein erfrischendes, wenig abgenutztes Sujet für einen Animationsfilm, das bislang in Filmen noch wenig behandelt wurde.

Fazit: Abwechslungsreicher, lehrreicher und kurzweiliger Animationsspaß für alle Altersgruppen, der mit seiner ungewöhnlichen Puppen-Theater-Technik heraussticht.