Ich Ich Ich (2021)
Experimentelle Komödie: Eine junge Frau versucht, sich über ihre Gefühle für ihren festen Freund klar zu werden.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Als Marie (Elisa Plüss) mit ihrem Freund Julian (Thomas Fränzel) die Hochzeit eines seiner beiden jüngeren Brüder auf einem Schiff besucht, macht Julian ihr vor allen Leuten überraschend einen Heiratsantrag. Marie kann darauf jedoch nicht mit einem klaren "Ja!" antworten und zieht sich deshalb erst einmal aufs Land zurück, um allein im Ferienhaus ihrer Mutter in der Uckermark über alles nachdenken zu können. Dort wird sie allerdings von ihren vielen Gedanken in menschlicher Gestalt gestört. Und schließlich reist auch Julian an und bringt seine eigenen Gedankenmenschen mit.
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Filmkritik
Mit "Ich Ich Ich" legt die 1988 geborene Zora Rux ein überaus originelles Langfilmdebüt als Drehbuchautorin und Regisseurin vor. Zunächst mutet die Geschichte noch wie eine relativ konventionelle Beziehungskomödie an: Die Protagonistin Marie wird von ihrem Freund Julian mit einem Heiratsantrag überrumpelt, ist sich aber noch unschlüssig. In diesen ersten Szenen beweist Rux bereits ein feines Gespür für das Einfangen sozialer Situationen und deren Potenzial für peinliche Momente. In experimentelle Gefilde begibt sich die Filmemacherin zusammen mit ihrem spielfreudigen Ensemble und ihrem Kameramann Jesse Mazuch jedoch, sobald Marie aufs Land in der Uckermark reist, um dort in vermeintlicher Ruhe ihre Gedanken zu sortieren.
Diese Gedanken macht der Film nämlich auf einfache und doch magische Art und Weise sichtbar, indem sie menschliche Gestalt annehmen und unentwegt auf Marie einreden. Das erinnert zuweilen an den griechischen Theaterchor, der das Geschehen kommentiert, entwickelt hier aber seinen ganz individuellen Charme – etwa durch eine Frau im Sari, die als lyrisches Ich die vierte Wand durchbricht und Maries Innenwelt in Gedichtform zum Ausdruck bringt. Später kommen noch die zahlreichen Gedankenmenschen vom angereisten Julian hinzu. In den Fragen, die hier behandelt werden, geht es unter anderem um die Zukunft der Beziehung von Marie und Julian, um das Sexleben des Paares und um die Frage, wie viel Platz ehemalige Liebschaften im Kopf überhaupt noch beanspruchen dürfen.
"Ich Ich Ich" wartet immer wieder mit schönen Ideen auf; so ist etwa plötzlich die Gedankenpolizei im Einsatz – und auch unser modernes Medienkonsumverhalten sowie die damit einhergehende kurze Aufmerksamkeitsspanne werden an einer Stelle von der Inszenierung clever aufgegriffen.
Fazit: Ein sehr kreativ gestalteter Film über unser Gedankenwirrwarr und die vielen Fragen, die sich Verliebte stellen müssen.
Diese Gedanken macht der Film nämlich auf einfache und doch magische Art und Weise sichtbar, indem sie menschliche Gestalt annehmen und unentwegt auf Marie einreden. Das erinnert zuweilen an den griechischen Theaterchor, der das Geschehen kommentiert, entwickelt hier aber seinen ganz individuellen Charme – etwa durch eine Frau im Sari, die als lyrisches Ich die vierte Wand durchbricht und Maries Innenwelt in Gedichtform zum Ausdruck bringt. Später kommen noch die zahlreichen Gedankenmenschen vom angereisten Julian hinzu. In den Fragen, die hier behandelt werden, geht es unter anderem um die Zukunft der Beziehung von Marie und Julian, um das Sexleben des Paares und um die Frage, wie viel Platz ehemalige Liebschaften im Kopf überhaupt noch beanspruchen dürfen.
"Ich Ich Ich" wartet immer wieder mit schönen Ideen auf; so ist etwa plötzlich die Gedankenpolizei im Einsatz – und auch unser modernes Medienkonsumverhalten sowie die damit einhergehende kurze Aufmerksamkeitsspanne werden an einer Stelle von der Inszenierung clever aufgegriffen.
Fazit: Ein sehr kreativ gestalteter Film über unser Gedankenwirrwarr und die vielen Fragen, die sich Verliebte stellen müssen.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Ich Ich Ich"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Second Thoughts
Jahr: 2021
Genre: Komödie
Länge: 85 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 01.12.2022
Regie: Zora Rux
Verleih: UCM.One
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