The North Drift - Plastik in Strömen (2022)
The North Drift
Im Dokumentarfilm "The North Drift" verfolgt der Dresdener Filmemacher Steffen Krones den Weg des Plastikmülls in unsere Weltmeere.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Auf einer entlegenen Insel mitten im Polarmeer machte Steffen Krones, Dresdener Regisseur und Filmemacher, eine auf den ersten Blick außergewöhnliche Entdeckung: Zusammen mit anderem Müll wurde er auf eine Bierflasche aufmerksam. Ein Produkt aus einem Supermarkt, angespült vom weit entfernten Deutschland aus. Ein Schlüsselerlebnis, oder vielmehr eine Schlüsselentdeckung, die zu einer Entscheidung führte: Steffen wollte den Weg des Plastikmülls von seiner Heimatstadt Dresden aus bis in die Arktis nachverfolgen. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Industriedesigner Paul Weiß, baute er GPS-Bojen, die bis in die Nordsee "reisen" können. Sie lassen den Verlauf des Plastikmülls von der Elbe bis in den Atlantik nachvollziehen. Was verraten die Beobachtungen über unseren Umgang mit Müll und Entsorgung? Wo liegen die Hotspots der Vermüllung? Und wie hängt alles miteinander zusammen?
Bildergalerie zum Film "The North Drift - Plastik in Strömen"
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Filmkritik
Man merkt der Crew und Krone selbst in dessen Langfilm-Debüt häufiger die Werbefilmer-Vergangenheit aller Macher an – allerdings im positiven Sinne. Denn so gelingt es ihnen etwa, die beeindruckende Natur der Arktis und des Nordpolarmeers in malerischen, epischen und gestochen scharfen Bildern einzufangen, die auch in einem touristischen Hochglanzmagazin oder Werbefilm über jene Region ihren Platz finden könnten.
Überhaupt erweist sich "North Drift" als bildgewaltige, technisch einwandfrei umgesetzte und überlegt montierte Doku, die über tolle Impressionen verfügt und außergewöhnliche Naturschauspiele einfängt (darunter die Polarlichter). Zwar sind die Inhalte, Infos und Botschaften des Films alles andere neu: die Verschmutzung der Meere und der Meeresböden nimmt rasant zu. Die Vermüllung der Erde mit Kunststoff und Plastik ist kaum mehr aufzuhalten. Es handelt sich um ein vom Menschen verursachtes Problem. All dies wird die wenigsten Zuschauer überraschen. Doch hier und da vermittelt die Doku dann tatsächlich noch bislang wenig geläufige und bekannte Fakten, etwa über die Bewegungen treibender Gegenstände an der Meeresoberfläche.
Gut und wichtig ist, dass Krones einige führende Experten und internationale Wissenschaftler, darunter eine Meeresbiologin und Tiefseeforscherin, ausgiebig zu Wort kommen lässt. Sie bereichern den Film mit ihren sachlichen, objektiven Einschätzungen und Erklärungen. Als nachteilig hingegen erweist sich, dass "North Drift" an vielen Stellen zu übertrieben sentimental und emotionalisierend wirkt.
Das beginnt bei der pathetischen, dominanten musikalischen Untermalung und reicht bis hin zu gestellt und erfunden wirkenden inhaltlichen Nebenschauplätzen und kurzen, nichtssagenden Rahmenhandlungen. Etwa über einen kleinen Jungen, dessen Flaschenpost der Filmemacher "zufällig" entdeckt hat. Und auch die Einschübe, die Krones Freund zeigen (den am Nordpolarmeer lebenden Tourguide und Naturschützer Kris Jensen), tragen wenig zur eigentlichen Handlung bei.
Fazit: Stark durchkomponierte, außergewöhnliche (Natur-)Bilder und interessante Experten-Aussagen stehen in dieser klug geschnittenen Doku dem reißerischen Einsatz von Musik und seichten, unbedeutenden sowie aufgesetzt wirkenden Nebenhandlungen gegenüber.
Überhaupt erweist sich "North Drift" als bildgewaltige, technisch einwandfrei umgesetzte und überlegt montierte Doku, die über tolle Impressionen verfügt und außergewöhnliche Naturschauspiele einfängt (darunter die Polarlichter). Zwar sind die Inhalte, Infos und Botschaften des Films alles andere neu: die Verschmutzung der Meere und der Meeresböden nimmt rasant zu. Die Vermüllung der Erde mit Kunststoff und Plastik ist kaum mehr aufzuhalten. Es handelt sich um ein vom Menschen verursachtes Problem. All dies wird die wenigsten Zuschauer überraschen. Doch hier und da vermittelt die Doku dann tatsächlich noch bislang wenig geläufige und bekannte Fakten, etwa über die Bewegungen treibender Gegenstände an der Meeresoberfläche.
Gut und wichtig ist, dass Krones einige führende Experten und internationale Wissenschaftler, darunter eine Meeresbiologin und Tiefseeforscherin, ausgiebig zu Wort kommen lässt. Sie bereichern den Film mit ihren sachlichen, objektiven Einschätzungen und Erklärungen. Als nachteilig hingegen erweist sich, dass "North Drift" an vielen Stellen zu übertrieben sentimental und emotionalisierend wirkt.
Das beginnt bei der pathetischen, dominanten musikalischen Untermalung und reicht bis hin zu gestellt und erfunden wirkenden inhaltlichen Nebenschauplätzen und kurzen, nichtssagenden Rahmenhandlungen. Etwa über einen kleinen Jungen, dessen Flaschenpost der Filmemacher "zufällig" entdeckt hat. Und auch die Einschübe, die Krones Freund zeigen (den am Nordpolarmeer lebenden Tourguide und Naturschützer Kris Jensen), tragen wenig zur eigentlichen Handlung bei.
Fazit: Stark durchkomponierte, außergewöhnliche (Natur-)Bilder und interessante Experten-Aussagen stehen in dieser klug geschnittenen Doku dem reißerischen Einsatz von Musik und seichten, unbedeutenden sowie aufgesetzt wirkenden Nebenhandlungen gegenüber.
Björn Schneider
TrailerAlle "The North Drift - Plastik in Strömen"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The North Drift - Plastik in Strömen"
Land: DeutschlandJahr: 2022
Genre: Dokumentation
Originaltitel: The North Drift
Länge: 94 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 27.10.2022
Regie: Steffen Krones
Kamera: Steffen Krones, Axel Rothe
Verleih: mindjazz pictures