Die Divas (2021)

"Die Divas" ist der dokumentarische Diplomfilm des jungen Regisseurs Máté Kőrösi, der nur rund sechs Jahre älter ist als seine drei zur Drehzeit 20-jährigen Protagonistinnen Tina, Emese und Szani, die an der Belvárosi Tanoda Foundation Secondary School versuchen, ihren Highschool-Abschluss zu machen. Kőrösi, der zunächst nur als animierte Figur in Erscheinung tritt, thematisiert ganz offen seine Suche nach einem Filmsujet – und wie er schließlich auf das Trio traf.

Die drei jungen Frauen muten auf den ersten Blick wie eine Clique aus Coming-of-Age-Movies wie "Heathers" (1988) an – doch der Film nähert sich den Biografien und dem Innenleben von Tina, Emese und Szani immer mehr an. Es wird deutlich, dass sich im Laufe der Zeit ein inniges Vertrauensverhältnis zwischen Kőrösi und dem Trio aufgebaut hat, wodurch ein aufrichtiges Porträt entstehen konnte. Unter anderem bat der Filmemacher die drei Schülerinnen darum, jeden Tag ein Video von sich selbst zu drehen und darin etwas über den eigenen Tag zu erzählen. Hier kommt es zu Einblicken in die Gedanken von Tina, Emese und Szani zu Themen wie Familie, Schule und Arbeit sowie zu Reflexionen über das Selbstbild und die Wünsche für die Zukunft.

Der Film bietet viele visuelle Einfälle und setzt gekonnt auf einen Mix aus bewusst inszenierten und überhöhten Momenten (etwa wenn das Trio perfekt gestylt in Zeitlupe durch die Straßen von Budapest läuft) und ganz realen Augenblicken. Auf empathische Weise begleitet Kőrösi die titelgebenden "Divas" durch den Alltag, der mal chaotisch, mal witzig, mal langweilig und mal traurig ist – und zeigt drei Menschen, die jeden Tag für ihr Glück kämpfen.

Fazit: Eine einfühlsame dokumentarische Beobachtung mit vielen schönen Szenen und drei tollen Protagonistinnen.