Mama Muh und die große weite Welt (2021)

"Mama Muh und die große weite Welt" ist der zweite abendfüllende Film rund um die gutherzige, neugierige Mama Kuh, nachdem das erste Werk 2008 ("Mama Muh und die Krähe") bei uns nur auf DVD erschien. Die Laufzeiten der Filme sind mit rund 60 bis 70 Minuten gut angepasst an die Aufmerksamkeitsspanne der jungen Zielgruppe (Kinder im Alter von etwa drei bis sechs Jahren).

Die technische und animatorische Umsetzung sorgt für reichlich Nostalgie und ist sehr charmant, erinnern die Zeichentrick-Animationen doch stark an die guten, alten handgezeichneten Tickserien der 80er- und 90er-Jahre ("Als die Tiere den Wald verließen", "Ducktales", "Chip & Chap"). Die malerischen, idyllischen Szenerien und Kulissen sind liebevoll und detailliert umgesetzt, hinzu kommt mit dem Bauernhof ein verspielter, kreativ zum Leben erweckter Haupthandlungsort.

Angenehm fällt zudem die Figurenzeichnung auf. Denn zum Beispiel die tierische Hauptfigur ist so ganz anders als ihre Artgenossen. So will Mama Muh ihr Leben nicht damit verbringen, die ganze Zeit auf der Wiese stillzustehen oder immer dasselbe zu erleben. Stattdessen handelt es sich bei ihr um einen wissbegierigen, abenteuerlustigen Charakter, der die Welt entdecken und eigene Erfahrungen sammeln möchte. Auch, um mehr über das Leben zu lernen und Vorurteile (und damit: Ängste) abzubauen. Kluge, wichtige Botschaften für die jüngsten Zuschauer.

Für Abwechslung und Humor sorgen des Weiteren die – vor allem zu Beginn eingestreuten – "Auseinandersetzungen" und Diskussionen zwischen Krähe und Storch, der damit prahlt, von Paris bis Rom bereits die halbe Welt gesehen zu haben. Und auch die sorgsam eingestreuten musikalischen Szenen und einprägsamen Kinderlieder passen sich dem Gesamtwerk gelungen an.

Fazit: Liebenswerter, charmant umgesetzter und ruhig erzählter Animationsfilm, der Kinder altersgerecht an die Themen "Heimat", "Zuhause", "Ängste" und "Vorurteile" heranführt.