November (2022)
Novembre
Aufwühlende Ermittlungen: französischer Thriller über eine Anti-Terror-Abteilung, die Terroristen dingfest machen muss, bevor diese erneut zuschlagen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Athen 2015: Fred (Jean Dujardin), Chef der französischen Anti-Terror-Abteilung SDAT, arbeitet eng mit seinen griechischen Kollegen zusammen, um einen gesuchten Terroristen zu schnappen, doch der Mann entwischt ihm in letzter Sekunde.
Paris am 13. November 2015: Eine Reihe von Anschlägen erschüttert die französische Hauptstadt und versetzt Freds Abteilung in den Krisenmodus. Während seine Kollegin Héloïse (Sandrine Kiberlain) die Koordination mit den Ministerien übernimmt, starten Fred und dessen rechte Hand Marco (Jérémie Renier) unter Hochdruck die Suche nach den Tätern. Steckt der in Athen entkommene Terrorist hinter den Anschlägen?
Freds Untergebene, Capitaine Inès Moreau (Anaïs Demoustier), hat eine heiße Spur. Die Zeugin Samia (Lyna Khoudri) könnte die Ermittler zu den Tätern führen. Doch die Zeit drängt, denn laut Samia planen die Terroristen weitere Anschläge.
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Filmkritik
Die Bilder von den Terroranschlägen vom 13. November 2015 gingen um die Welt. Viele bekamen sie live mit, weil sie das Fußball-Freundschaftsspiel zwischen Frankreich und Deutschland eingeschaltet hatten, als eine der Bomben in unmittelbarer Nähe des Austragungsorts gezündet wurde. Thriller-Spezialist Cédric Jimenez ("Die Macht des Bösen", "BAC Nord") vermeidet es, diese Bilder zu reproduzieren. Den Terror vermittelt er nur indirekt als Mauerschau. Die Spekatoren sind die Ermittler der französischen Anti-Terror-Abteilung SDAT, die das Geschehen machtlos aus der Ferne verfolgen. Jimenez steigt mitten hinein in ihr Hauptquartier, in dem alle Fäden bei dem von Jean Dujardin gewohnt souverän gespielten Fred zusammenlaufen.
Jimenez beherrscht sein Handwerk, sowohl was das Erzählen als auch das Inszenieren anbelangt. Nach einer kurzen Exposition, in der die Hauptfigur eingeführt wird, führen der Regisseur und sein Co-Drehbuchautor Olivier Demangel alle übrigen Hauptakteure zusammen. Wir sehen ihnen am Abend der Anschläge zu, bevor sie davon erfahren und sich in der Einsatzzentrale einfinden, was Jimenez in einer versierten Montagesequenz umsetzt. Danach hält er geschickt das Tempo hoch. In den Szenen im Büro erzeugt er die Dynamik durch eine agile Kamera, hastige Schnitte, kurzangebundene Gespräche und einen hohen Geräuschpegel zwar ausgesprochen künstlich, dieser Inszenierungsstil verfehlt aber nicht seinen Effekt. "November" ist ein ebenso atemloser wie nervenaufreibender Thriller. Der Countdown läuft und wird in Tagen heruntergezählt.
Was "November" von vergleichbarer Ware aus Übersee unterscheidet, ist der dosierte Einsatz von Gewalt. Ermittlungen bedeuten nun mal in erster Linie Schreibtischarbeit und langwierige Beschattungen. Gerade Letztgenannte sind in diesem Film aber ein echtes Highlight. So spannend, aufschlussreich und durchaus behördenkritisch wie in "November" sieht man die Ermittlungsarbeit im Kino selten. Wer auf Action steht, wird ganz am Schluss mit einem furiosen Finale belohnt, das jedoch kaum weiter von amerikanischem Hurra-Patriotismus entfernt sein könnte. Der Terror kennt nur Opfer, keine Sieger.
Fazit: Der neue Film von Cédric Jimenez feierte seine Weltpremiere bei den 75. Internationalen Filmfestspielen in Cannes. Der Thriller, der auf den Terroranschlägen vom 13. November 2015 basiert, sich bei der Vermittlung der anschließenden Ermittlungen allerdings erzählerische Freiheiten lässt, lief dort außer Konkurrenz. Thriller-Spezialist Jimenez enttäuscht auch dieses Mal nicht. "November" ist hervorragend besetzt und gespielt und versiert inszeniert. Atemlos, spannend und nervenaufreibend.
Jimenez beherrscht sein Handwerk, sowohl was das Erzählen als auch das Inszenieren anbelangt. Nach einer kurzen Exposition, in der die Hauptfigur eingeführt wird, führen der Regisseur und sein Co-Drehbuchautor Olivier Demangel alle übrigen Hauptakteure zusammen. Wir sehen ihnen am Abend der Anschläge zu, bevor sie davon erfahren und sich in der Einsatzzentrale einfinden, was Jimenez in einer versierten Montagesequenz umsetzt. Danach hält er geschickt das Tempo hoch. In den Szenen im Büro erzeugt er die Dynamik durch eine agile Kamera, hastige Schnitte, kurzangebundene Gespräche und einen hohen Geräuschpegel zwar ausgesprochen künstlich, dieser Inszenierungsstil verfehlt aber nicht seinen Effekt. "November" ist ein ebenso atemloser wie nervenaufreibender Thriller. Der Countdown läuft und wird in Tagen heruntergezählt.
Was "November" von vergleichbarer Ware aus Übersee unterscheidet, ist der dosierte Einsatz von Gewalt. Ermittlungen bedeuten nun mal in erster Linie Schreibtischarbeit und langwierige Beschattungen. Gerade Letztgenannte sind in diesem Film aber ein echtes Highlight. So spannend, aufschlussreich und durchaus behördenkritisch wie in "November" sieht man die Ermittlungsarbeit im Kino selten. Wer auf Action steht, wird ganz am Schluss mit einem furiosen Finale belohnt, das jedoch kaum weiter von amerikanischem Hurra-Patriotismus entfernt sein könnte. Der Terror kennt nur Opfer, keine Sieger.
Fazit: Der neue Film von Cédric Jimenez feierte seine Weltpremiere bei den 75. Internationalen Filmfestspielen in Cannes. Der Thriller, der auf den Terroranschlägen vom 13. November 2015 basiert, sich bei der Vermittlung der anschließenden Ermittlungen allerdings erzählerische Freiheiten lässt, lief dort außer Konkurrenz. Thriller-Spezialist Jimenez enttäuscht auch dieses Mal nicht. "November" ist hervorragend besetzt und gespielt und versiert inszeniert. Atemlos, spannend und nervenaufreibend.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "November"
Land: FrankreichJahr: 2022
Genre: Thriller
Originaltitel: Novembre
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 20.10.2022
Regie: Cédric Jimenez
Darsteller: Jean Dujardin als Fred, Anais Demoustier als Capitaine In?s Moreau, Sandrine Kiberlain als Hélo?se, Jeremie Renier als Marco, Lyna Khoudri als Samia
Kamera: Nicolas Loir
Verleih: Studiocanal
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