Lars Eidinger - Sein oder nicht sein (2022)
Dokumentarfilm über den Schauspieler Lars Eidinger, der im Jahre 2021 sein Debüt als Jedermann bei den Salzburger Festspielen gab...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der Schauspieler Lars Eidinger, geboren 1975 in West-Berlin, studierte an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch", neben späteren Größen wie Fritzi Haberlandt, Nina Hoss und Mark Waschke. 1999 wurde er an der Berliner Schaubühne engagiert; bis heute gehört er zu dessen Ensemble. Auf der Bühne erregten insbesondere seine Auftritte in den Inszenierungen von Thomas Ostermeier enorme Aufmerksamkeit, etwa die Titelrollen in "Hamlet" (seit 2008) und in "Richard III." (seit 2015).
Der Durchbruch auf der Kinoleinwand gelang Eidinger wiederum mit Maren Ades Beziehungsstudie "Alle anderen" (2009) an der Seite von Birgit Minichmayr. Weitere Filmparts hatte er etwa in "Was bleibt" (2012) von Hans-Christian Schmid, in "Die Wolken von Sils Maria" (2014) von Olivier Assayas und in "25 km/h" (2018) von Markus Goller. Auch auf dem Fernsehbildschirm, zum Beispiel im "Tatort", ist er immer wieder zu sehen.
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Filmkritik
"Lars Eidinger – Sein oder nicht sein": Der hochemotionale Künstler
Der Regisseur Reiner Holzemer (Jahrgang 1958) ist seit mehreren Dekaden als Dokumentarfilmer tätig. Zu seinen Arbeiten zählen unter anderem "Anton Corbijn – Most Wanted" (2014) und "Martin Margiela - Mythos der Mode" (2019). In "Lars Eidinger – Sein oder nicht sein" porträtiert er nun den titelgebenden Berliner Schauspieler, der mit seiner intensiven Spielweise sowohl auf der Theaterbühne als auch auf der Kinoleinwand für Furore zu sorgen vermag und sich auch in der internationalen Filmbranche einen Namen machen konnte.
Talking Heads und intime Momente
Neben Kolleginnen wie Chloë Grace Moretz, Isabelle Huppert, Angela Winkler und Verena Altenberger kommen etwa auch die Regisseure Thomas Ostermeier und Michael Sturminger zu Wort, um von ihrer Zusammenarbeit mit Eidinger zu erzählen. Die unter der Regie von Sturminger entstandene "Jedermann"-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen im Jahre 2021 dient als Rahmen von Holzemers Dokumentarfilm, der in einem Zeitraum von neun Monaten gedreht wurde.
"Ich habe Reiner mit seiner Kamera zu keiner Sekunde vergessen", sagt Eidinger in einem Interview. Dies erweist sich indes nicht als Schwäche des Films, sondern verdeutlicht vielmehr, wie Eidinger als Mensch und Künstler funktioniert. "Ich werde auf der Bühne ich selbst", heißt es an einer Stelle. Der Grad an Emotionalität, den er im Spiel erreicht, wird auch in einem Moment während der Probe einer "Jedermann"-Szene spürbar, wenn Eidinger plötzlich den vermeintlich unaufmerksamen Sturminger anschreit.
Die Findung der Figur
Holzemer begleitet Eidinger mit der Kamera, wie dieser sich den Part des Jedermann erarbeitet. Wir sind unter anderem beim abendlichen Üben des Textes dabei, bei der Kostümprobe und bei einer Leseprobe mit dem ganzen Ensemble. Ebenso sehen wir, wie Eidinger unterwegs Telefoninterviews gibt (und dabei sagt, er fühle sich oft missverstanden), wie er die Räume seiner alter Schauspielschule aufsucht und wie er über Kreativität, Ehrgeiz, Zwänge in der Jugend und seinen Umgang mit negativen Reaktionen in den Medien oder in sozialen Netzwerken spricht.
Fazit: Ein angenehm uneitles Porträt über den Schauspieler Lars Eidinger mit spannenden Blicken hinter die Kulissen.
Der Regisseur Reiner Holzemer (Jahrgang 1958) ist seit mehreren Dekaden als Dokumentarfilmer tätig. Zu seinen Arbeiten zählen unter anderem "Anton Corbijn – Most Wanted" (2014) und "Martin Margiela - Mythos der Mode" (2019). In "Lars Eidinger – Sein oder nicht sein" porträtiert er nun den titelgebenden Berliner Schauspieler, der mit seiner intensiven Spielweise sowohl auf der Theaterbühne als auch auf der Kinoleinwand für Furore zu sorgen vermag und sich auch in der internationalen Filmbranche einen Namen machen konnte.
Talking Heads und intime Momente
Neben Kolleginnen wie Chloë Grace Moretz, Isabelle Huppert, Angela Winkler und Verena Altenberger kommen etwa auch die Regisseure Thomas Ostermeier und Michael Sturminger zu Wort, um von ihrer Zusammenarbeit mit Eidinger zu erzählen. Die unter der Regie von Sturminger entstandene "Jedermann"-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen im Jahre 2021 dient als Rahmen von Holzemers Dokumentarfilm, der in einem Zeitraum von neun Monaten gedreht wurde.
"Ich habe Reiner mit seiner Kamera zu keiner Sekunde vergessen", sagt Eidinger in einem Interview. Dies erweist sich indes nicht als Schwäche des Films, sondern verdeutlicht vielmehr, wie Eidinger als Mensch und Künstler funktioniert. "Ich werde auf der Bühne ich selbst", heißt es an einer Stelle. Der Grad an Emotionalität, den er im Spiel erreicht, wird auch in einem Moment während der Probe einer "Jedermann"-Szene spürbar, wenn Eidinger plötzlich den vermeintlich unaufmerksamen Sturminger anschreit.
Die Findung der Figur
Holzemer begleitet Eidinger mit der Kamera, wie dieser sich den Part des Jedermann erarbeitet. Wir sind unter anderem beim abendlichen Üben des Textes dabei, bei der Kostümprobe und bei einer Leseprobe mit dem ganzen Ensemble. Ebenso sehen wir, wie Eidinger unterwegs Telefoninterviews gibt (und dabei sagt, er fühle sich oft missverstanden), wie er die Räume seiner alter Schauspielschule aufsucht und wie er über Kreativität, Ehrgeiz, Zwänge in der Jugend und seinen Umgang mit negativen Reaktionen in den Medien oder in sozialen Netzwerken spricht.
Fazit: Ein angenehm uneitles Porträt über den Schauspieler Lars Eidinger mit spannenden Blicken hinter die Kulissen.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Lars Eidinger - Sein oder nicht sein"
Land: DeutschlandJahr: 2022
Genre: Dokumentation
Länge: 92 Minuten
Kinostart: 23.03.2023
Streamingstart: 24.08.2023
Regie: Reiner Holzemer
Darsteller: Lars Eidinger, Gustav-Peter Wöhler, Verena Altenberger, Angela Winkler, Thomas Ostermeier
Kamera: Reiner Holzemer
Verleih: Filmwelt