One for the Road (2023)
Drama mit Frederick Lau über einen Mann, der sein Alkoholproblem verleugnet.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 39 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Betrunken wankt Mark (Frederick Lau) zu seinem Auto, um es umzuparken. Da erwischt ihn die Polizei und nimmt ihm den Führerschein ab. Der Berliner Bauleiter muss zur MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung). Der Leiter (Godehard Giese) des Vorbereitungskurses bemüht sich redlich, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern klarzumachen, dass sie ein Alkoholproblem haben. Erst wenn sie ihr Fehlverhalten einsehen, können sie dafür sorgen, dass es sich nicht wiederholt.
Aber weder Mark, noch andere Kursteilnehmer wie zum Beispiel Helena (Nora Tschirner) krempeln ihre Trinkgewohnheiten beherzt um. Mark trifft Helena an der Bar wieder. Als er mit seinem besten Freund Nadim (Burak Yiğit) nach einem peinlichen Vorfall wettet, dass er keinen Schluck mehr trinkt, bis er seinen Führerschein wieder hat, glaubt Helena nicht an den Erfolg. Tatsächlich steuert der feierwütige Mark trotz guter Vorsätze auf den nächsten Rückfall zu. Wie soll er ohne Alkohol Spaß haben? Mark und Helena versuchen, sich gegenseitig beizustehen, um das nächste Besäufnis zu vermeiden. Aber begreift Mark wirklich den Ernst der Lage?
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Filmkritik
"One for the Road": Ein Mann gibt sich die Kante
Der Regisseur Markus Goller und der Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg haben zusammen bereits zwei viel beachtete Roadmovies zustande gebracht: "Friendship!" aus dem Jahr 2010 und "25 km/h" von 2018. Das Trinkerdrama "One for the Road", ihr dritter gemeinsamer Spielfilm, widmet sich seinem Titel zum Trotz höchstens im übertragenen Sinn einer Reise. Der Berliner Bauleiter Mark liebt es noch mit Mitte 30, so ausgiebig zu feiern, als gäbe es kein Morgen. Er glaubt, alles im Griff zu haben, während ihn seine Gewohnheiten in den Ruin treiben.
Alkohol gehört zum Feiern
Goller und Ziegenbalg lenken den Blick immer wieder auf die allgemeine Sitte feucht-fröhlichen Feierns. Auf die Geselligkeit wird gerne angestoßen. Sogar das Partysaufen ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Warum aber verliert jemand wie der beruflich erfolgreiche Mark ständig die Kontrolle über seinen Alkoholkonsum, während andere besser Maß halten können? Und wie fühlt sich die Erkenntnis an, dass sich Abhängigkeit nicht so einfach abschütteln lässt? Gerade den für Außenstehende schwer zu begreifenden inneren Kampf gegen die Sucht lotete bereits Axel Ranischs "Alki, Alki" auf erhellende und bewegende Weise aus.
Frederick Lau spielt wie unter Strom
Thomas Vinterbergs "Der Rausch" mit Mads Mikkelsen thematisierte ketzerisch den oft tabuisierten Gedanken, dass Alkohol nicht nur die Stimmung heben, sondern mit ihr auch die schöpferische Kraft steigern kann. "One for the Road" kann sich mit der Originalität und Tiefe dieser beiden Filme nicht messen. Mark braucht eine gefühlte Ewigkeit, um sein Problem zu erkennen. Frederick Lau spielt ihn als Getriebenen, der sich jeden Abend ins Getümmel wirft. Während sich das Publikum irgendwann fragt, warum es ihm dabei noch länger zuschauen soll, übernimmt ein anderer Charakter im Hintergrund inhaltlich die Regie.
Klischeehaft und belehrend
Herr Blau, der Leiter des MPU-Vorbereitungskurses, erklärt den Teilnehmern, was Problemtrinker und Quartalssäufer sind. Seine wortreiche und beseelte gesundheitliche Aufklärung scheint sich im Grunde an das Kinopublikum zu richten. Herr Blau hat viel zu sagen. Aber wie Mark und Helena nüchtern zu bleiben versuchen, wird klischeehaft und wenig präzise geschildert. Unklar bleibt, wie andere Teilnehmer des Kurses die Kurve kriegen – viele wirken vom Alkohol gezeichnet, vor dem Gebäude der MPU aber hat eine Gruppe später offenbar wieder Grund, mit Sekt anzustoßen.
Fazit: Regisseur Markus Goller und Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg schildern in ihrem Drama, wie die gesellschaftliche Sitte, mit Alkohol zu feiern, in die Abhängigkeit führen kann. Frederick Lau spielt den innerlich unter Strom stehenden Hauptcharakter, der sich beim Feiern regelmäßig die Kante gibt. Der Verlust des Führerscheins steht am Anfang einer notwendigen Läuterung, die im Film aber lange nicht vorankommt. Während die Figurenzeichnung und die Handlung klischeehaft bleiben, bekommt das Publikum unverhofft gesundheitliche Aufklärung serviert.
Der Regisseur Markus Goller und der Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg haben zusammen bereits zwei viel beachtete Roadmovies zustande gebracht: "Friendship!" aus dem Jahr 2010 und "25 km/h" von 2018. Das Trinkerdrama "One for the Road", ihr dritter gemeinsamer Spielfilm, widmet sich seinem Titel zum Trotz höchstens im übertragenen Sinn einer Reise. Der Berliner Bauleiter Mark liebt es noch mit Mitte 30, so ausgiebig zu feiern, als gäbe es kein Morgen. Er glaubt, alles im Griff zu haben, während ihn seine Gewohnheiten in den Ruin treiben.
Alkohol gehört zum Feiern
Goller und Ziegenbalg lenken den Blick immer wieder auf die allgemeine Sitte feucht-fröhlichen Feierns. Auf die Geselligkeit wird gerne angestoßen. Sogar das Partysaufen ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Warum aber verliert jemand wie der beruflich erfolgreiche Mark ständig die Kontrolle über seinen Alkoholkonsum, während andere besser Maß halten können? Und wie fühlt sich die Erkenntnis an, dass sich Abhängigkeit nicht so einfach abschütteln lässt? Gerade den für Außenstehende schwer zu begreifenden inneren Kampf gegen die Sucht lotete bereits Axel Ranischs "Alki, Alki" auf erhellende und bewegende Weise aus.
Frederick Lau spielt wie unter Strom
Thomas Vinterbergs "Der Rausch" mit Mads Mikkelsen thematisierte ketzerisch den oft tabuisierten Gedanken, dass Alkohol nicht nur die Stimmung heben, sondern mit ihr auch die schöpferische Kraft steigern kann. "One for the Road" kann sich mit der Originalität und Tiefe dieser beiden Filme nicht messen. Mark braucht eine gefühlte Ewigkeit, um sein Problem zu erkennen. Frederick Lau spielt ihn als Getriebenen, der sich jeden Abend ins Getümmel wirft. Während sich das Publikum irgendwann fragt, warum es ihm dabei noch länger zuschauen soll, übernimmt ein anderer Charakter im Hintergrund inhaltlich die Regie.
Klischeehaft und belehrend
Herr Blau, der Leiter des MPU-Vorbereitungskurses, erklärt den Teilnehmern, was Problemtrinker und Quartalssäufer sind. Seine wortreiche und beseelte gesundheitliche Aufklärung scheint sich im Grunde an das Kinopublikum zu richten. Herr Blau hat viel zu sagen. Aber wie Mark und Helena nüchtern zu bleiben versuchen, wird klischeehaft und wenig präzise geschildert. Unklar bleibt, wie andere Teilnehmer des Kurses die Kurve kriegen – viele wirken vom Alkohol gezeichnet, vor dem Gebäude der MPU aber hat eine Gruppe später offenbar wieder Grund, mit Sekt anzustoßen.
Fazit: Regisseur Markus Goller und Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg schildern in ihrem Drama, wie die gesellschaftliche Sitte, mit Alkohol zu feiern, in die Abhängigkeit führen kann. Frederick Lau spielt den innerlich unter Strom stehenden Hauptcharakter, der sich beim Feiern regelmäßig die Kante gibt. Der Verlust des Führerscheins steht am Anfang einer notwendigen Läuterung, die im Film aber lange nicht vorankommt. Während die Figurenzeichnung und die Handlung klischeehaft bleiben, bekommt das Publikum unverhofft gesundheitliche Aufklärung serviert.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "One for the Road"Jurybegründung anzeigen
Mark ist ein echt cooler Typ, ein richtiger Kumpel, mit dem man durch Dick-und-Dünn-gehen-kann. Mark ist ein Mensch, der sich nicht unterkriegen lässt, der immer den richtigen Ton trifft und sich irgendwie in jeder Situation zurecht zu finden weiß. [...mehr]TrailerAlle "One for the Road"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "One for the Road"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Drama
Kinostart: 26.10.2023
Regie: Markus Goller
Darsteller: Frederick Lau als Mark, Nora Tschirner als Helena, Friederike Becht, Godehard Giese, Franz Hartwig als Nachbar
Kamera: Philip Peschlow
Verleih: Sony Pictures
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