Empire of Light (2022)
Im neuen, in den 80ern angesiedelten Film von Sam Mendes verliebt sich eine Kino-Mitarbeiterin in den neuen dunkelhäutigen Angestellten – mit unerwarteten Konsequenzen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Südengland in den 1980er-Jahren: Hilary (Olivia Coleman) arbeitet an einem beschaulichen Ort an der Küste im "Empire Cinema" – ein beeindruckendes, mit Liebe geführtes Programmkino. Hilary liebt ihre Arbeit und sie übernimmt nahezu alle im Kino anfallenden Aufgaben. Doch ihre bipolare Krankheit, die auch dem egomanischen Kinobesitzer Mr. Ellis (Colin Firth) nicht verborgen bleibt, übernimmt mehr und mehr Besitz von Hilary – die von ihrem Chef zunehmend ausgenutzt wird. Psychisch und körperlich. Ein Lichtblick stellt sich ein, als mit dem Afroamerikaner Stephen (Michael Ward) ein junger, motivierter Kollege im Kino anfängt. Mit Hingabe lernt Hilary ihren neuen Mitarbeiter ein – und es dauert nicht lange, bis sich die beiden Außenseiter näherkommen. Doch der Stephen entgegenschallende Rassismus und Hilarys Missbrauchserfahrungen stellen die Liebenden vor ungeahnte Herausforderungen.
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Filmkritik
"Empire of light" ist, wie schon Steven Spielbergs "Die Fabelmans", eine Hommage an die Magie des Kinos und der Kraft der bewegten Bilder. Diesen nostalgischen Blick auf eine Ära, als Streaming-Dienste und Binge-Watching noch in weiter Ferne lagen, nimmt man Mendes zu jeder Zeit ab. Das liegt nicht nur an der Tatsache, dass Mendes in jener Ära bereits als Filmemacher erfolgreich war, sondern zuvorderst an den erlesenen Aufnahmen, charmanten Kulissen sowie authentischen Requisiten, mit denen Mendes seinen Film garniert. Und vor allem seinen Haupthandlungsort: das kleine, altehrwürdige Küsten-Kino "Empire Cinema".
"Empire of light": Ein magischer Ort
Vom Rattern des Projektors und dem liebevoll hergerichteten Ticketschalter bis hin zum überdimensionalen Samt-Vorhang, der die Leinwand verhüllt. Und über dem Kino thront ein riesiger, opulenter Ballsaal, der Erinnerungen an die 1920er-Jahre weckt. Sam Mendes entführt an einen zauberhaften Ort mit sympathischen Mitarbeitern, die ihren Job lieben und voller Ehrfurcht für das Kino leben – ein Schauplatz und Charaktere, die es zu entdecken lohnt. Die aber auch fast zu schön und bezaubernd sind, um wahr zu sein.
Fehlende Chemie und Eindimensionalität
Der Gegenentwurf spielt sich vor dem Kino ab. Oder genauer, in der Welt außerhalb des "Empire Cinema". Und dieser Gegenpart wirkt ob der Erhabenheit und der friedlichen Welt innerhalb der Mauern des Film-Tempels doch arg aufgesetzt und gewollt. Vom um sich greifenden, gefühlt an allen Ecken und Enden lauernden Rassismus oder den Ressentiments, die psychisch Kranken entgegengebracht werden: Mendes zeichnet schon ein arg eindimensionales, vereinfachtes Bild von der britischen Kleinstadt-Gesellschaft der 80er-Jahre.
Tragisch und weitaus schlimmer aber ist, dass die Chemie zwischen Coleman und Ward nicht stimmt. Ihre gemeinsamen Szenen besitzen wenig Glaubhaftes und der Umgang zwischen Hillary und Stephen erinnert bisweilen eher an eine Mutter-Sohn-Bindung – als an eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Immerhin: Die zarten Streicher und die sanften, den Film umhüllenden Klavierklänge übertragen die melancholische Grundstimmung gekonnt auf die akustische Ebene.
Fazit: Erlesene (Weitwinkel-)Aufnahmen, detailverliebte Kulissen und ein schwermütig-einfühlsamer Soundtrack stehen einer vereinfachten Gesellschaftsbetrachtung und ebenso kitschigen wie unglaubwürdigen Liebesgeschichte entgegen. 3 Sterne
"Empire of light": Ein magischer Ort
Vom Rattern des Projektors und dem liebevoll hergerichteten Ticketschalter bis hin zum überdimensionalen Samt-Vorhang, der die Leinwand verhüllt. Und über dem Kino thront ein riesiger, opulenter Ballsaal, der Erinnerungen an die 1920er-Jahre weckt. Sam Mendes entführt an einen zauberhaften Ort mit sympathischen Mitarbeitern, die ihren Job lieben und voller Ehrfurcht für das Kino leben – ein Schauplatz und Charaktere, die es zu entdecken lohnt. Die aber auch fast zu schön und bezaubernd sind, um wahr zu sein.
Fehlende Chemie und Eindimensionalität
Der Gegenentwurf spielt sich vor dem Kino ab. Oder genauer, in der Welt außerhalb des "Empire Cinema". Und dieser Gegenpart wirkt ob der Erhabenheit und der friedlichen Welt innerhalb der Mauern des Film-Tempels doch arg aufgesetzt und gewollt. Vom um sich greifenden, gefühlt an allen Ecken und Enden lauernden Rassismus oder den Ressentiments, die psychisch Kranken entgegengebracht werden: Mendes zeichnet schon ein arg eindimensionales, vereinfachtes Bild von der britischen Kleinstadt-Gesellschaft der 80er-Jahre.
Tragisch und weitaus schlimmer aber ist, dass die Chemie zwischen Coleman und Ward nicht stimmt. Ihre gemeinsamen Szenen besitzen wenig Glaubhaftes und der Umgang zwischen Hillary und Stephen erinnert bisweilen eher an eine Mutter-Sohn-Bindung – als an eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Immerhin: Die zarten Streicher und die sanften, den Film umhüllenden Klavierklänge übertragen die melancholische Grundstimmung gekonnt auf die akustische Ebene.
Fazit: Erlesene (Weitwinkel-)Aufnahmen, detailverliebte Kulissen und ein schwermütig-einfühlsamer Soundtrack stehen einer vereinfachten Gesellschaftsbetrachtung und ebenso kitschigen wie unglaubwürdigen Liebesgeschichte entgegen. 3 Sterne
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Empire of Light"
Land: GroßbritannienJahr: 2022
Genre: Drama
Länge: 119 Minuten
Kinostart: 20.04.2023
Regie: Sam Mendes
Darsteller: Olivia Colman als Hilary, Micheal Ward als Stephen, Colin Firth als Donald Ellis, Toby Jones als Norman, Tom Brooke als Neil
Kamera: Roger Deakins
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
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