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Dora - Flucht in die Musik (2022)

Doku über eine der großen Schöpferinnen klassischer Musik des frühen 20. Jahrhunderts: Dora Pejačević. Doch warum kennt man diesen Namen in Europa heute kaum? Dieser Frage geht der Film nach.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.4 / 5

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Wer war Dora Pejačević? Wieso ist der Name der kroatischen Komponistin im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten? Wie wuchs sie auf und wodurch wurde sie geprägt? Die Pianistin Kyra Steckeweh und der Filmemacher Tim van Beveren begeben sich in "Flucht in die Musik" auf die Suche nach Antworten auf diese und andere Fragen. Denn Dora Pejačević kennen heute tatsächlich nur sehr wenige Menschen. Und dass, obwohl Pejačević zu ihren Lebzeiten durchaus Erfolge vorweisen kann. Einige ihrer Werke debütieren in den großen Konzerthäusern und Sälen Europas. Und: Pejačević ist umtriebig. Bei ihrem Tod im Jahr 1923 im Alter von nur 38 Jahren hinterlässt sie 58 Werke, darunter Klavier- und Kammermusik, sowie Kompositionen für Orchester und Vokalisten.

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DORA - Flucht in die Musik

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Kyra Steckeweh und Tim van Beveren beginnen ihre Erkundungstour am Grab von Dora Pejačević im kroatischen Našice und arbeiten sich von dort ausgiebig durch das Leben und die Arbeit der Künstlerin. Ihre Suche führt sie weiter nach Budapest, dem Geburtsort der Komponistin, nach Dresden (dort lebte Pejačević einige Zeit) und schließlich Leipzig. Im Leipziger Gewandhaus beobachtet van Beveren das Orchester beim Einstudieren einiger Werke von Pejačević zur Konzertsaison 22/23 –100 Jahre nach der ersten geplanten Aufführung einer ihrer Sinfonien.

Jederzeit deutlich wird die persönliche Hingabe und Leidenschaft des Regisseurs und von Steckweh, die beide als Sprecher aus dem Off durch den Film führen. Ihnen liegt viel an dem Thema, schließlich widmeten sie sich bereits in ihrem Film "Komponistinnen" in Vergessenheit geratenen Künstlerinnen und ihren Werken. Als Betrachter beobachtet man Steckeweh und van Beveren im intensiven Dialog über die Autodidaktin Pejačević und die Bedeutung ihrer Stücke.

Auf diese Weise arbeiten sie sich zu den Emotionen der Komponistin vor. Was könnte in Pejačević beim Komponieren vorgegangen sein? Wie erging es ihr? Wie war ihre gegenwärtige Lebenssituation während der Arbeit? Dazu beziehen die Macher sehr genau den jeweiligen geschichtlichen Kontext und die historischen Hintergründe mit ein. Rare Schwarz-Weiß-Bilder zeigen das Österreich-Ungarn des ausgehenden 19. Jahrhunderts, hinzu kommen Bewegtbild-Impressionen aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs (frühes 20. Jahrhundert).

Das schließt ebenso die Betrachtung der Rolle der Frau innerhalb eines Systems ein, das zur Jahrhundertwende nach wie vor stark von der patriarchalischen Familienstruktur dominiert war. Im Hintergrund bei all diesen Betrachtungen aber immer präsent: die Musik von Dora Pejačević, passend gewählt zum Erzähltempo und dem jeweiligen erzählerischen Schwerpunkt. Bild, Inhalt und Ton – Steckeweh und van Beveren verbinden alle drei Ebenen über die gesamte Laufzeit stimmig und besonnen miteinander.

Fazit: Die biografische Doku "Dora – Flucht in die Musik" holt die kroatische Komponistin Dora Pejačević ins kollektive Gedächtnis zurück. Eine lehrreiche musikgeschichtliche Reise und aufwendig recherchierte Spurensuche zurück in die Zeit der Jahrhundertwende.




FBW-Bewertung zu "Dora - Flucht in die Musik"Jurybegründung anzeigen

FBW: besonders wertvollDie Pianistin Kyra Steckeweh und Filmemacher Tim van Beveren gingen mit ihrem gemeinsamen Film KOMPONISTINNEN aus dem Jahre 2018 der Frage nach, warum auch heute noch die Kompositionen von Frauen so selten weltweit aufgeführt werden. Und es ist ihr [...mehr]

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Besetzung & Crew von "Dora - Flucht in die Musik"

Land: Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Dokumentarspiel
Länge: 116 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 09.03.2023
Regie: Kyra Steckeweh, Tim van Beveren
Darsteller: Nada Bezic als Self, Beatrix Borchard als Self, Gewandhausorchester Leipzig als Themselves, Jutta Heise als Self, Koraljka Kos als Self
Kamera: Oliver Eckert, Angelika Huber, Nils Liebheit, Tim van Beveren
Verleih: barnsteiner-film

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