Ambush - Kein Entkommen (2022)

"The Ambush" ist der erst Film des französischen Regisseurs Pierre Morel seit dem 2018er Action-Thriller "Peppermint". Und Morel versteht sein Handwerk, das beweist er vor allem bei der Inszenierung der dringlichen Action und spektakulär gefilmten Schusswechsel. Morel, der Action-Bretter wie "96 Hours" und "From Paris with love" inszenierte, setzt auf sehr schnelle, klug ineinander übergehende Schnitte und eine ausgefeilte Kameraarbeit, wodurch er den explosiven Szenen eine enorme Rasanz und fast überstilisierte Ästhetik verleiht.

Durch den Wechsel der Schauplätze entstehen zudem Abwechslung und ein hohes Maß an Dynamik: Morel konzentriert sich einerseits vor allem auf die spannenden, packenden Szenen und Situationen der Eingeschlossenen in ihrem Jeep. Auf jene drei um ihr Leben kämpfende Männer, die in den Hinterhalt geraten sind. Ein fiebriger (und für den Zuschauer atemberaubender) Überlebenskampf. Auf der anderen Seite lässt er aber auch die Rettungsmission der Soldaten-Kollegen mit einfließen, die er dramaturgisch klug mit der Haupt- bzw. Kernhandlung verwebt.

Alles in allem erzählt Morel auf angenehm nüchterne Weise und ohne künstliche Betroffenheit. Dennoch schafft er es leider nicht, gängige Action-Klischees und Kriegsfilm-Rhetorik zu vermeiden. Und so verfügt auch "The Ambush" über pathetische One-Liner und übersentimentale Überlebens-Rhetorik, die erwartbaren Familienfotos von den Hinterbliebenen in der Heimat und etwas eindimensional gezeichnete Figuren, denen man kaum nahekommt.

Fazit: Schnörkellos inszenierter und bleihaltiger Kriegs-Action-Reißer im Stil von "Lone Survivor", "13 Hours" und "12 Strong", der nicht von abgenutzten Genre-Versatzstücken und -Klischees befreit ist.