Stille Post (2022)
Drama: Ein in Deutschland lebender Mann aus der Türkei versucht, seine verschwundene Schwester ausfindig zu machen – mit allen Mitteln.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der Grundschullehrer Khalil (Hadi Khanjanpour) und die Journalistin Leyla (Kristin Suckow) leben zusammen in Berlin. Als Leyla ihrem Freund Kriegsvideos aus seiner kurdischen Heimatstadt Cizre in der Türkei zeigt, ist er davon überzeugt, seine tot geglaubte Schwester Senem (Zübeyde Bulut) als filmende Aktivistin hinter der Kamera zu erkennen. Als er sich daraufhin an die kurdische Gemeinschaft wendet, um Kontakt zu Senem zu erhalten, wird von ihm gefordert, die Kriegsvideos mit Leylas Hilfe in den deutschen Medien zu platzieren. Fortan setzt das Paar alles daran, auf die Zustände in der Türkei aufmerksam zu machen – auch wenn dies bedeutet, das zur Verfügung stehende Bildmaterial zu manipulieren.
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Filmkritik
Das Drama "Stille Post" des Drehbuchautors und Regisseurs Florian Hoffmann beruht auf wahren Begebenheiten und behandelt ein hochaktuelles Thema. Es geht um mediale Aufmerksamkeit und um Fake-News – aber auch um uns als Gesellschaft und um die Bereitschaft, sich mit weltpolitischen Vorfällen auseinanderzusetzen, die uns in Deutschland nicht direkt zu tangieren scheinen.
Der Protagonist Khalil und dessen journalistisch tätige Freundin Leyla müssen feststellen, dass die Geheimoperation des türkischen Militärs und deren verheerende Konsequenzen für die kurdische Bevölkerung in der Stadt Cizre hierzulande nicht über einen ausreichenden Nachrichtenwert verfügen. Der Film zeigt, wie erst eine Manipulation der Bilder zu Schlagzeilen führt – und welche Folgen dies wiederum für die Stimmung im Land hat. In einer dreijährigen Skriptrecherche ging Hoffmann der Frage nach: Warum wird über manche Kriege berichtet, während andere ignoriert werden? Gekonnt baut er authentische Handyvideos aus der kurdischen Krisenregion ein. Seine Erfahrung im Dokumentarfilm-Bereich ist auch in der präzisen Darstellung der unterschiedlichen Milieus in Berlin zu spüren – etwa einer Fernseh-Nachrichtenredaktion, einer Grundschule und einer kurdischen Exilgemeinschaft.
Hadi Khanjanpour ("Die defekte Katze", "Bad Banks") verkörpert den zunehmend verzweifelten Khalil mit beachtlicher Intensität – und auch Kristin Suckow vermittelt eindrucksvoll, wie die aufstrebende Journalistin Leyla mehr und mehr die professionelle Distanz verliert. In den Nebenrollen ist "Stille Post" unter anderem mit Jeanette Hain ("Poll") ebenfalls toll besetzt.
Fazit: Ein gut recherchiertes, kraftvoll gespieltes Werk, das Dokumentar- und Spielfilm-Elemente souverän vereint.
Der Protagonist Khalil und dessen journalistisch tätige Freundin Leyla müssen feststellen, dass die Geheimoperation des türkischen Militärs und deren verheerende Konsequenzen für die kurdische Bevölkerung in der Stadt Cizre hierzulande nicht über einen ausreichenden Nachrichtenwert verfügen. Der Film zeigt, wie erst eine Manipulation der Bilder zu Schlagzeilen führt – und welche Folgen dies wiederum für die Stimmung im Land hat. In einer dreijährigen Skriptrecherche ging Hoffmann der Frage nach: Warum wird über manche Kriege berichtet, während andere ignoriert werden? Gekonnt baut er authentische Handyvideos aus der kurdischen Krisenregion ein. Seine Erfahrung im Dokumentarfilm-Bereich ist auch in der präzisen Darstellung der unterschiedlichen Milieus in Berlin zu spüren – etwa einer Fernseh-Nachrichtenredaktion, einer Grundschule und einer kurdischen Exilgemeinschaft.
Hadi Khanjanpour ("Die defekte Katze", "Bad Banks") verkörpert den zunehmend verzweifelten Khalil mit beachtlicher Intensität – und auch Kristin Suckow vermittelt eindrucksvoll, wie die aufstrebende Journalistin Leyla mehr und mehr die professionelle Distanz verliert. In den Nebenrollen ist "Stille Post" unter anderem mit Jeanette Hain ("Poll") ebenfalls toll besetzt.
Fazit: Ein gut recherchiertes, kraftvoll gespieltes Werk, das Dokumentar- und Spielfilm-Elemente souverän vereint.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Stille Post"Jurybegründung anzeigen
Das Diktum ?Das erste Opfer eines Kriegs ist die Wahrheit? wurde schon im Ersten Weltkrieg geprägt und heute wirkt es angesichts von Fake News und massenhaft organisierter Falschinformation fast schon naiv und überholt. Doch der erste Schritt von [...mehr]TrailerAlle "Stille Post"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Stille Post"
Land: DeutschlandJahr: 2022
Genre: Drama
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 15.12.2022
Regie: Florian Hoffmann
Darsteller: Hadi Khanjanpour, Kristin Suckow, Zübeyde Bulut, Vedat Erincin, Jeanette Hain
Kamera: Carmen Treichl
Verleih: Across Nations
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