Belleville. Belle et Rebelle (2021)
Dokumentarfilm: In einem Bistro im Pariser Viertel Belleville treffen sich die Leute, um gemeinsam zu musizieren.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Belleville ist das 77. der 80 Stadtviertel von Paris im 20. Arrondissement. Das Quartier ist migrantisch geprägt und politisch linksgerichtet. Die Kunstszene ist überaus vielseitig – auch wurden hier bereits diverse Filme gedreht, etwa "Goldhelm" (1951) von Jacques Becker, "Der rote Ballon" (1956) von Albert Lamorisse und "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" von François Dupeyron.
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Filmkritik
In ihrem Dokumentarfilm "Belleville. Belle et Rebelle" begleiten die Regisseurin Daniela Abke und ihre Kamerafrau Isabele Casez sechs Personen aus dem titelgebenden Pariser Stadtviertel. Ein zentraler Schauplatz ist dabei das Straßeneck-Bistro Vieux Belleville, in dem voller Hingabe zusammen musiziert und von Liebe und politischem Kampf gesungen wird. Die Schwarzweiß-Fotografie verleiht dem Werk etwas Melancholisches und Nostalgisches – dennoch werden weder die Vergangenheit noch die Gegenwart verklärt.
Schön ist, wie die Kamera sich tatsächlich den Leuten zugesellt, statt diese recht konventionell als Talking Heads aufzunehmen. Wir sind dabei, wie die Menschen ihrem Alltag nachgehen, wie sie durch die Straßen laufen und dabei häufiger mal ins Plaudern geraten, wie sie etwa auf dem Cimetière du Père-Lachaise miteinander über den Zustand ihres Landes diskutieren oder wie sie in besagtem Bistro begeistert ein Fußballspiel verfolgen. Die Erinnerung an die revolutionäre Historie ist in diesem traditionell linksgerichteten Quartier spürbar von großer Bedeutung – davon zeugt etwa der Schriftzug "Vive la commune" auf einer Hauswand, der an den Arbeiteraufstand der Pariser Kommune im Jahre 1871 gemahnt.
Zu den Porträtierten gehört ein Maler, dem wir bei der Arbeit zuschauen, und eine ehemalige Sportlehrerin, die seit vielen Jahren im Bistro singt und Akkordeon spielt. Sie lädt uns auch in ihre liebevoll eingerichtete Wohnung ein. "Belleville. Belle et Rebelle" und die vorgestellten Bewohnerinnen und Bewohner dieses Viertels im Norden von Paris muten einerseits aus der Zeit gefallen an; die Bilder sind fast ein bisschen zu schön, um wahr zu sein. Und doch kommt andererseits, wie es der Filmtitel treffend erfasst, auch das wunderbar Aufsässige dieses multikulturellen Ortes zum Ausdruck.
Fazit: Ein atmosphärisch gefilmtes Stadtviertel-Porträt, das die revolutionäre Vergangenheit mit der rebellischen Gegenwart verbindet.
Schön ist, wie die Kamera sich tatsächlich den Leuten zugesellt, statt diese recht konventionell als Talking Heads aufzunehmen. Wir sind dabei, wie die Menschen ihrem Alltag nachgehen, wie sie durch die Straßen laufen und dabei häufiger mal ins Plaudern geraten, wie sie etwa auf dem Cimetière du Père-Lachaise miteinander über den Zustand ihres Landes diskutieren oder wie sie in besagtem Bistro begeistert ein Fußballspiel verfolgen. Die Erinnerung an die revolutionäre Historie ist in diesem traditionell linksgerichteten Quartier spürbar von großer Bedeutung – davon zeugt etwa der Schriftzug "Vive la commune" auf einer Hauswand, der an den Arbeiteraufstand der Pariser Kommune im Jahre 1871 gemahnt.
Zu den Porträtierten gehört ein Maler, dem wir bei der Arbeit zuschauen, und eine ehemalige Sportlehrerin, die seit vielen Jahren im Bistro singt und Akkordeon spielt. Sie lädt uns auch in ihre liebevoll eingerichtete Wohnung ein. "Belleville. Belle et Rebelle" und die vorgestellten Bewohnerinnen und Bewohner dieses Viertels im Norden von Paris muten einerseits aus der Zeit gefallen an; die Bilder sind fast ein bisschen zu schön, um wahr zu sein. Und doch kommt andererseits, wie es der Filmtitel treffend erfasst, auch das wunderbar Aufsässige dieses multikulturellen Ortes zum Ausdruck.
Fazit: Ein atmosphärisch gefilmtes Stadtviertel-Porträt, das die revolutionäre Vergangenheit mit der rebellischen Gegenwart verbindet.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Belleville. Belle et Rebelle"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Belleville. Belle et Rebelle"
Land: Deutschland, FrankreichJahr: 2021
Genre: Dokumentation
Länge: 98 Minuten
Kinostart: 13.10.2022
Regie: Daniela Abke
Darsteller: Joseph Pantaleo, Lucio Urtubia, Minelle Guy, Riton La Manivelle, Robert Bober
Kamera: Isabelle Casez
Verleih: Real Fiction