Rex Gildo - Der letzte Tanz (2022)
Rex Gildo
Doku-Fiction: Der Schlagerstar Rex Gildo führte eine heimliche Beziehung mit seinem Manager Fred Miekley.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Rex Gildo, geboren im Juli 1936 als Ludwig Franz Hirtreiter im niederbayrischen Straubing, gestorben am 26. Oktober 1999 in München, feierte als Schauspieler und Schlagersänger, insbesondere mit dem Lied "Fiesta Mexicana", große Erfolge. Privat soll er eine jahrzehntelange Beziehung mit seinem Manager und Produzenten Fred Miekley geführt haben, während er mit seiner Cousine Marion Hirtreiter verheiratet war. Am 23. Oktober 1999 stürzte er aus einem Fenster im zweiten Stock seiner Wohnung; er wurde 63 Jahre alt.
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Filmkritik
Der 1942 geborene Autor, Regisseur, Dozent und LGBTQ-Aktivist Rosa von Praunheim gehört zu den produktivsten Filmemachern Deutschlands. In seiner neuesten Arbeit "Rex Gildo – Der letzte Tanz" widmet er sich dem 1999 durch einen Fenstersturz gestorbenen Schauspieler und Schlagersänger Ludwig Franz Hirtreiter alias Rex Gildo und konzentriert sich dabei auf die Liebesbeziehung, die Gildo und seinen deutlich älteren Manager und Produzenten Fred Miekley verbunden haben soll.
Etwa schon in "Härte" (2015) kombinierte von Praunheim dokumentarisches Material mit Spielszenen – und auch hier liefert er zusammen mit seinem Co-Autor Nicolas Woche eine filmische Hybrid-Form. So kommen Personen wie Gitte Hænning, Conny Froboess, Vera Tschechowa und Cindy Berger zu Wort. Es gibt Archivaufnahmen, die uns die deutsche Unterhaltungsbranche der 1950er und 1960er Jahre zeigen. Und darüber hinaus wird das Leben des Musikers u.a. mit Kilian Berger als jungem Rex Gildo, Kai Schumann ("Doctor's Diary") als älterer Version und Ben Becker als Fred Miekley nachgespielt – in typischer Camp-Manier des Regisseurs.
Zuweilen gelingen auf diesem Wege treffende Momente – etwa wenn eine wütende Fan-Gruppe betagter Damen (darunter Monika Jansen) auftritt, die nicht wahrhaben will, dass der vermeintliche Frauenschwarm wohl schwul war, und deshalb in den Film einzugreifen versucht und von Praunheim angreift. Die dokumentarischen Elemente vermögen insgesamt jedoch mehr Eindruck zu hinterlassen, vor allem wenn vom (damaligen) Druck auf die Stars der Schlagerszene die Rede ist – und von der Selbstverleugnung, die ein Doppelleben zwangsläufig mit sich bringt.
Fazit: Ein wilder Mix aus Dokumentar- und Spielfilm in betont trashiger Aufmachung mit ein paar eindrücklichen Einblicken in die Schlager-Branche.
Etwa schon in "Härte" (2015) kombinierte von Praunheim dokumentarisches Material mit Spielszenen – und auch hier liefert er zusammen mit seinem Co-Autor Nicolas Woche eine filmische Hybrid-Form. So kommen Personen wie Gitte Hænning, Conny Froboess, Vera Tschechowa und Cindy Berger zu Wort. Es gibt Archivaufnahmen, die uns die deutsche Unterhaltungsbranche der 1950er und 1960er Jahre zeigen. Und darüber hinaus wird das Leben des Musikers u.a. mit Kilian Berger als jungem Rex Gildo, Kai Schumann ("Doctor's Diary") als älterer Version und Ben Becker als Fred Miekley nachgespielt – in typischer Camp-Manier des Regisseurs.
Zuweilen gelingen auf diesem Wege treffende Momente – etwa wenn eine wütende Fan-Gruppe betagter Damen (darunter Monika Jansen) auftritt, die nicht wahrhaben will, dass der vermeintliche Frauenschwarm wohl schwul war, und deshalb in den Film einzugreifen versucht und von Praunheim angreift. Die dokumentarischen Elemente vermögen insgesamt jedoch mehr Eindruck zu hinterlassen, vor allem wenn vom (damaligen) Druck auf die Stars der Schlagerszene die Rede ist – und von der Selbstverleugnung, die ein Doppelleben zwangsläufig mit sich bringt.
Fazit: Ein wilder Mix aus Dokumentar- und Spielfilm in betont trashiger Aufmachung mit ein paar eindrücklichen Einblicken in die Schlager-Branche.
Andreas Köhnemann
Besetzung & Crew von "Rex Gildo - Der letzte Tanz"
Land: DeutschlandJahr: 2022
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Rex Gildo
Länge: 88 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 29.09.2022
Regie: Rosa von Praunheim
Darsteller: Kilian Berger, Ben Becker, Kai Schumann, Florian Korty, Christiane Ziehl
Kamera: Lorenz Haarmann
Verleih: missingFilms