Wer gräbt den Bestatter ein? (2022)
Schwarze Komödie aus Bayern über eine Leiche, welche den Zukunftsplänen eines Dorfs nicht im Weg stehen soll.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 15 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Beim Kartenspiel im Wirtshaus von Greisendorf stirbt der Bestatter Bartl (Uli Bauer) plötzlich. Sein Tod kommt zur Unzeit, denn Greisendorf konkurriert mit dem Nachbarort Neubrunn um das künftige Grab der ältesten Frau Deutschlands. Sie heißt Gaby Gruber (Astrid Polak), sieht ihrem 114. Geburtstag entgegen und wohnt im Grenzgebiet der beiden Dörfer. Greisendorf möchte sich die Chance nicht entgehen lassen, mit dem prominenten Grab zur Touristenattraktion zu werden. Aber ohne Bestatter sieht die Sache schlecht aus. Der Bürgermeister (Peter Rappenglück) drängt Bartls Kartenspielfreunde, die Leiche heimlich unter die Erde zu bringen, damit niemand vom Tod des Bestatters erfährt, bis nicht ein Nachfolger gefunden ist. Der Gärtner Gert (Tom Kreß), die Müllfahrerin Rudi (Angelika Sedlmeier) und der Klempner Pat (David Zimmerschied) müssen jedoch feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, eine Leiche zu verschwinden zu lassen.
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Filmkritik
Schwarzer Humor ist die Hauptzutat dieser Komödie aus Oberbayern, die von den Geschwistern Tanja und Andreas Schmidbauer ("Hinterdupfing", "Austreten") inszeniert wurde. Mit einer Leiche, die aus wirtschaftlichem Interesse versteckt werden soll, verbindet das Publikum seit "Lang lebe Ned Divine!" die Erwartung spaßiger Kinounterhaltung. Und Geschichten über die Rivalität benachbarter Dörfer eignen sich immer wieder gut für satirische Possen. Das gilt für diesen Film ebenso wie für die thematisch ähnliche schwäbische Komödie "Die Kirche bleibt im Dorf" aus dem Jahr 2012.
Wohin mit dem toten Bartl? Der geplagte Gärtner Gert, die Müllfahrerin Rudi und der Klempner Pat haben ihre liebe Not mit dem Körper des Kartenspielkumpans. Notgedrungen müssen weitere Dorfbewohner eingeweiht werden, wie die Metzger mit ihrem Kühlraum. Andere wiederum, wie der Polizist, sollen lieber nichts erfahren. Der tote Bartl wird also hin- und hertransportiert und landet sogar kurz im Nachbardorf. Einmal bricht magischer Realismus durch und die Leiche erwacht sekundenlang, um ein paar Worte an die Anwesenden zu richten. Das Trio der überlebenden Kartenspieler hat ohnehin längst das schlechte Gewissen gepeinigt: Geht man so mit einem Freund um? Die Charaktere mögen anfangs noch so pietätlos sein, das Herz haben sie natürlich trotzdem am rechten Fleck.
Die Komödie betrachtet die Charaktere nämlich mit Lust an der Satire, aber durchaus liebevoll. Manche karikierende Szene scheint deutlich vom echten Leben inspiriert zu sein, wie die Unsitte, Besucher im Vorzimmer des Bürgermeisters warten zu lassen, weil er angeblich zu beschäftigt sei. Immerhin wird im Vorzimmer stets Kaffee aus einer riesigen Maschine serviert – da musste offensichtlich nicht gespart werden. Sehr hübsch ist der Running Gag mit der Kaminkehrerin (Teresa Rizos), die davon überzeugt ist, den Leuten Glück zu bringen. Leider deuten die Tatsachen immer wieder die gegenteilige Wirkung an.
Die gemächlich-launige Atmosphäre ist gespickt mit hintersinnigem Wortwitz, wie er in Bayern oft anzutreffen ist. So sagt etwa der junge Metzger über seinen Vater: "Er ist zwar als Metzger geboren, aber weiß Gott kein geborener Metzger." Tempo und Spannung lassen allerdings immer wieder zu wünschen übrig, so dass sich das Sehvergnügen doch etwas zäh dahinzieht. Die Geschichte wirkt insgesamt zu wenig ausgefeilt und sie hätte auch mehr Pfeffer vertragen.
Fazit: Die bayerische Komödie der Geschwister Tanja und Andreas Schmidbauer erweist sich als schwarzhumorige Posse mit satirisch gefärbtem Blick auf geschäftstüchtige Bewohner*innen eines fiktiven Dorfes. Der plötzliche Tod des Bestatters soll geheimgehalten werden, damit das Nachbardorf nicht bessere Chancen auf die zukünftige Grabstätte der ältesten Frau Deutschlands bekommt, die an der Grenze der beiden Ortschaften lebt. Mit liebevollem Blick auf die Charaktere, die zu trockenem Wortwitz neigen, unterhält die Komödie ganz passabel, vernachlässigt aber streckenweise Tempo und Spannung.
Wohin mit dem toten Bartl? Der geplagte Gärtner Gert, die Müllfahrerin Rudi und der Klempner Pat haben ihre liebe Not mit dem Körper des Kartenspielkumpans. Notgedrungen müssen weitere Dorfbewohner eingeweiht werden, wie die Metzger mit ihrem Kühlraum. Andere wiederum, wie der Polizist, sollen lieber nichts erfahren. Der tote Bartl wird also hin- und hertransportiert und landet sogar kurz im Nachbardorf. Einmal bricht magischer Realismus durch und die Leiche erwacht sekundenlang, um ein paar Worte an die Anwesenden zu richten. Das Trio der überlebenden Kartenspieler hat ohnehin längst das schlechte Gewissen gepeinigt: Geht man so mit einem Freund um? Die Charaktere mögen anfangs noch so pietätlos sein, das Herz haben sie natürlich trotzdem am rechten Fleck.
Die Komödie betrachtet die Charaktere nämlich mit Lust an der Satire, aber durchaus liebevoll. Manche karikierende Szene scheint deutlich vom echten Leben inspiriert zu sein, wie die Unsitte, Besucher im Vorzimmer des Bürgermeisters warten zu lassen, weil er angeblich zu beschäftigt sei. Immerhin wird im Vorzimmer stets Kaffee aus einer riesigen Maschine serviert – da musste offensichtlich nicht gespart werden. Sehr hübsch ist der Running Gag mit der Kaminkehrerin (Teresa Rizos), die davon überzeugt ist, den Leuten Glück zu bringen. Leider deuten die Tatsachen immer wieder die gegenteilige Wirkung an.
Die gemächlich-launige Atmosphäre ist gespickt mit hintersinnigem Wortwitz, wie er in Bayern oft anzutreffen ist. So sagt etwa der junge Metzger über seinen Vater: "Er ist zwar als Metzger geboren, aber weiß Gott kein geborener Metzger." Tempo und Spannung lassen allerdings immer wieder zu wünschen übrig, so dass sich das Sehvergnügen doch etwas zäh dahinzieht. Die Geschichte wirkt insgesamt zu wenig ausgefeilt und sie hätte auch mehr Pfeffer vertragen.
Fazit: Die bayerische Komödie der Geschwister Tanja und Andreas Schmidbauer erweist sich als schwarzhumorige Posse mit satirisch gefärbtem Blick auf geschäftstüchtige Bewohner*innen eines fiktiven Dorfes. Der plötzliche Tod des Bestatters soll geheimgehalten werden, damit das Nachbardorf nicht bessere Chancen auf die zukünftige Grabstätte der ältesten Frau Deutschlands bekommt, die an der Grenze der beiden Ortschaften lebt. Mit liebevollem Blick auf die Charaktere, die zu trockenem Wortwitz neigen, unterhält die Komödie ganz passabel, vernachlässigt aber streckenweise Tempo und Spannung.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "Wer gräbt den Bestatter ein?"Jurybegründung anzeigen
Der neue Film von Andreas und Tanja Schmidbauer ist ein Schwank: eine volkstümliche Komödie in bayrischer Mundart, die dann doch nicht so schwarz ist, wie der Titel es verspricht. Ja, gleich in den ersten Minuten des Films wird eine Katze [...mehr]TrailerAlle "Wer gräbt den Bestatter ein?"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Wer gräbt den Bestatter ein?"
Land: DeutschlandJahr: 2022
Genre: Komödie
Länge: 106 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 03.11.2022
Regie: Andreas Schmidbauer, Tanja Schmidbauer
Darsteller: Tom Kreß, Angelika Sedlmeier, David Zimmerschied, Uli Bauer, Marisa Burger
Kamera: Lukas Nicolaus
Verleih: Alpenrepublik GmbH Filmverleih