Die Legende vom Tigernest (2022)

In "Die Legende vom Tigernest" schildert der italienische Regisseur Brando Quilici eine innige Freundschaft zwischen Mensch und Tier, nachdem der Waisenjunge Balmani die kleine Königstigerin Mukti aus den Fängen von Wilderern befreit hat.

Quilici greift dabei auf seine Erfahrungen als Dokumentarfilmer zurück, die er unter anderem bei National Geographic und beim Discovery Channel sammeln konnte. Er begleitet das Duo aus dem Grasland Zentralnepals ins laute, städtische Chaos von Kathmandu und schließlich in die Landschaft des Himalayas. Zusammen mit seiner Kameracrew sorgt Quilici für eindrückliche Aufnahmen – sei es vom tropischen Dschungel oder von Bergen, Höhlen und Schneeflächen. Wir erhalten dadurch einen mitreißenden Einblick in die extremen Bedingungen, unter denen Balmani und Mukti ihre Reise zum titelgebenden "Tigernest", einem Kloster auf einem Felsvorsprung, bewältigen müssen.

Das Drehbuch, das die Autoren Rupert Thomson und Hugh Hudson nach einer Story-Idee des Regisseurs geschrieben haben, fällt insgesamt eher formelhaft aus. Dies betrifft auch die Zeichnung des Nebenpersonals, insbesondere des Antagonisten Samchai, der auf skrupellose Weise Jagd auf den adoleszenten Helden und die junge Tigerin macht. Neben der wichtigen Botschaft des Films, die auch auf illegalen Handel mit wilden Tieren und auf Artenschutz hinweist, überzeugt wiederum das Spiel des in Mumbai geborenen Sunny Pawar ("Lion – Der lange Weg nach Hause") in der Rolle des mutigen Balmani.

Fazit: Ein gekonnt gefilmtes, recht konventionell erzähltes Abenteuer in beeindruckenden Bildern mit gutem Hauptdarsteller.