Land of Dreams (2022)

Die Foto- und Filmkünstlerin Shirin Neshat wurde 1957 in der iranischen Stadt Qazvin geboren und studierte in den USA. Nachdem sie viele Jahre nicht zurück in ihre Heimat konnte, verarbeitete sie ihre späteren Iran-Eindrücke etwa in der Fotoserie "Women of Allah". Für ihren Spielfilm "Women Without Men" erhielt die Wahl-New-Yorkerin 2009 den Regiepreis in Venedig. Mit "Land of Dreams" legt sie nun zusammen mit ihrem Lebenspartner und Co-Regisseur Shoja Azari das surreal anmutende Roadmovie-Drama "Land of Dreams" vor, angesiedelt in einem zukünftigen Amerika, das visuell unter anderem an die Gemälde von Edward Hopper und an die früheren Filme von Wim Wenders denken lässt.

Das Drehbuch steuerte der 2021 verstorbene Franzose Claude Carrière ("Der diskrete Charme der Bourgeosie") bei. Mal mit lockerem Humor und bewusster Überzeichnung, mal sehr nachdenklich und mit Tiefgang zeigt der Film die Widersprüchlichkeiten und die Traumata der US-Gesellschaft auf. Da die Protagonistin Simin im Auftrag des United States Census Bureau immer wieder an Türen klopft, um Leute zu ihren Träumen zu befragen, entwickelt sich eine episodische Erzählstruktur, die Einblicke in die Wohnsituationen und in das Innenleben, insbesondere die Ängste von Menschen gewähren.

Neben der eindrücklich spielenden Hauptdarstellerin Sheila Vand ("A Girl Walks Home Alone at Night") wartet "Land of Dreams" mit einer Reihe prominenter Gesichter auf, die ihre Figuren mit Innigkeit verkörpern. Darunter Matt Dillon als zynisch daherkommender Bodyguard, Isabella Rossellini als aufgedrehte High-Society-Lady sowie Anna Gunn ("Breaking Bad") und Christopher McDonald ("Thelma & Louise") in Doppelrollen.

Fazit: Eine filmische Reise in faszinierenden Bildern, humorvoll und kontemplativ zugleich – und obendrein hervorragend besetzt.