The Son (2022)
Florian Zellers Verfilmung seines gleichnamigen Theaterstücks über einen Vater, der seinem jugendlichen Sohn helfen will, eine depressive Lebenskrise zu überwinden.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der New Yorker Anwalt Peter (Hugh Jackman) lebt glücklich mit seiner zweiten Frau Beth (Vanessa Kirby) und dem gemeinsamen Baby. Er steht vor einem wichtigen Karrieresprung, denn ein Senator will ihn in sein Wahlkampfteam nach Washington holen. Da klingelt Peters Ex-Frau Kate (Laura Dern) an der Tür und sagt, dass es dem 17-jährigen Sohn Nicholas (Zen McGrath) nicht gut gehe. Er sei seit einem Monat nicht mehr zur Schule gegangen und mache ihr Angst. Peter besucht seinen Sohn Nicholas und willigt ein, ihn zu sich zu holen. Dabei setzt er sich auch gegen die anfänglichen Bedenken seiner Frau Beth durch.
Nicholas kommt auf eine neue Schule und scheint sich in seinem Zimmer bei Peter und Beth wohl zu fühlen. Peter, der sehr viel im Büro arbeitet und auch nach Washington fahren muss, berichtet Kate stolz, dass es Nicholas nun schon besser gehe. Doch der Jugendliche nimmt es Beth übel, dass sie seine Eltern auseinandergebracht hat – so empfindet er die Situation. Er sagt ganz offen, dass ihn die Scheidung seiner Eltern und das Leid seiner Mutter innerlich gespalten hätten. Als sich die Anzeichen mehren, dass Nicholas nicht wieder Fuß im Alltag fasst, sucht Peter zunehmend verzweifelt nach rationalen Erklärungen und Lösungen. So sehr er sich auch bemüht, er kommt seinem Sohn nicht wirklich näher.
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Filmkritik
Bereits mit seinem ersten Spielfilm "The Father" gelang dem französischen Regisseur Florian Zeller ein großer Wurf. Für seine Hauptrolle in dem Demenzdrama, das auf Zellers gleichnamigem Theaterstück basiert, bekam der Schauspieler Anthony Hopkins einen Oscar. Hopkins tritt auch in Zellers zweitem Spielfilm, der ebenfalls auf einem seiner Bühnenstücke basiert, in einer Gastrolle auf. Darin spielt er den Vater des New Yorker Anwalts Peter, welcher erkennt, dass er die Fehler dieses kaltherzigen Mannes bei seinem Sohn zu wiederholen beginnt. Auch dieses Drama wühlt wie schon "The Father" stark auf. Sein Titel "The Son" verweist darauf, dass es nicht nur um die psychische Krise eines Jugendlichen geht, sondern fast mehr noch um die Krise seiner Eltern, die erkennen müssen, wie machtlos sie plötzlich sind.
Im Zentrum der harten, nichts beschönigenden Geschichte steht die Botschaft, die Anzeichen einer Depression richtig zu deuten und medizinische Hilfe zu suchen. Der junge Australier Zen McGrath spielt den sensiblen Nicholas hervorragend in seiner schmerzlichen, nervösen Getriebenheit und inneren Isolation. Immer wieder aber durchbricht der Jugendliche selbst die Mauer des Schweigens mit klaren Worten, die seinen Zustand sehr gut ausdrücken. Manchmal wirkt er jedoch auch für kurze Zeit gelöst und heiter, so dass sein Vater Peter sofort Hoffnung schöpft, die Lage im Griff zu haben.
Es ist ungeheuer bewegend zu sehen – und wirkt sehr realistisch – wie Nicholas’ Eltern, vor allem sein Vater, den Ernst der Lage kleinreden, sich selbst vor der Wahrheit schützen wollen. Peter verlangt, dass Nicholas zur Schule geht, an seine Zukunft denkt. Wenn das Kind nicht funktioniert, finden sich auch die Eltern in einer Sackgasse wieder. Peter, der so selten zuhause ist, kommt zwar schwer ins Grübeln, kann aber seine Einstellung nicht einfach so umkrempeln. Hugh Jackman spielt den zunehmend zweifelnden und nachdenklichen Peter sehr überzeugend. Auch Laura Dern beeindruckt als besorgte Mutter, vor allem aber als verlassene Frau, welche die Trennung nie verwunden hat. Schonungslos präzise kann Zeller demonstrieren, wie leicht Eltern fatale Fehler machen, wie sie irren können, wenn sie auf die Kraft der Liebe und des Vertrauens setzen, während die Seele eines jungen Menschen schon lichterloh brennt.
Fazit: Nach seinem fulminanten Spielfilmdebüt "The Father" über einen in die Demenz abgleitenden Mann überzeugt der Regisseur Florian Zeller erneut mit einer Adaption seiner Bühnenstücke. Diesmal schildert er auf sehr realitätsnahe und aufwühlende Weise, wie die Depression eines Jugendlichen auch seine Eltern in die Krise stürzt und an ihre Grenzen bringt. Hugh Jackman und Laura Dern spielen die geschiedenen Eltern hervorragend, die helfen wollen, aber nicht begreifen, wie es wirklich um ihren Sohn steht. Die Not des Vaters, der zum eigenen Schutz nach rationalen Erklärungen und Lösungen sucht, hallt lange nach, ebenso wie die filmische Botschaft, Depressionen ernst zu nehmen.
Im Zentrum der harten, nichts beschönigenden Geschichte steht die Botschaft, die Anzeichen einer Depression richtig zu deuten und medizinische Hilfe zu suchen. Der junge Australier Zen McGrath spielt den sensiblen Nicholas hervorragend in seiner schmerzlichen, nervösen Getriebenheit und inneren Isolation. Immer wieder aber durchbricht der Jugendliche selbst die Mauer des Schweigens mit klaren Worten, die seinen Zustand sehr gut ausdrücken. Manchmal wirkt er jedoch auch für kurze Zeit gelöst und heiter, so dass sein Vater Peter sofort Hoffnung schöpft, die Lage im Griff zu haben.
Es ist ungeheuer bewegend zu sehen – und wirkt sehr realistisch – wie Nicholas’ Eltern, vor allem sein Vater, den Ernst der Lage kleinreden, sich selbst vor der Wahrheit schützen wollen. Peter verlangt, dass Nicholas zur Schule geht, an seine Zukunft denkt. Wenn das Kind nicht funktioniert, finden sich auch die Eltern in einer Sackgasse wieder. Peter, der so selten zuhause ist, kommt zwar schwer ins Grübeln, kann aber seine Einstellung nicht einfach so umkrempeln. Hugh Jackman spielt den zunehmend zweifelnden und nachdenklichen Peter sehr überzeugend. Auch Laura Dern beeindruckt als besorgte Mutter, vor allem aber als verlassene Frau, welche die Trennung nie verwunden hat. Schonungslos präzise kann Zeller demonstrieren, wie leicht Eltern fatale Fehler machen, wie sie irren können, wenn sie auf die Kraft der Liebe und des Vertrauens setzen, während die Seele eines jungen Menschen schon lichterloh brennt.
Fazit: Nach seinem fulminanten Spielfilmdebüt "The Father" über einen in die Demenz abgleitenden Mann überzeugt der Regisseur Florian Zeller erneut mit einer Adaption seiner Bühnenstücke. Diesmal schildert er auf sehr realitätsnahe und aufwühlende Weise, wie die Depression eines Jugendlichen auch seine Eltern in die Krise stürzt und an ihre Grenzen bringt. Hugh Jackman und Laura Dern spielen die geschiedenen Eltern hervorragend, die helfen wollen, aber nicht begreifen, wie es wirklich um ihren Sohn steht. Die Not des Vaters, der zum eigenen Schutz nach rationalen Erklärungen und Lösungen sucht, hallt lange nach, ebenso wie die filmische Botschaft, Depressionen ernst zu nehmen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "The Son"
Land: USA, Frankreich, GroßbritannienJahr: 2022
Genre: Drama
Länge: 122 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 26.01.2023
Regie: Florian Zeller
Darsteller: Vanessa Kirby als Beth, Hugh Jackman als Peter, Anthony Hopkins als Peter's Vater, Laura Dern als Kate, Hugh Quarshie als Arzt
Kamera: Ben Smithard
Verleih: Leonine Distribution
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