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Hagen - Im Tal der Nibelungen (2022)
Hagen
Die auf dem Roman "Hagen von Tronje“ basierende Verfilmung der Nibelungensage interpretiert die zentralen Figuren Siegfried und Hagen neu.Kritiker-Film-Bewertung:
4 / 5User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 12 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im mittelalterlichen Burgund besteigt Königssohn Gunter (Dominic Marcus Singer) den Thron. Er braucht Verbündete, um gegen angreifende Mächte zu kämpfen und will seine Schwester Kriemhild (Lilja van der Zwaag) dem König der Langobarden zur Frau geben. Der burgundische Waffenmeister Hagen von Tronje (Gijs Naber) versprach einst Gunters Vater, stets die Königsfamilie zu beschützen. Aber er ist heimlich in Kriemhild verliebt und redet Gunter ein, sie nicht fortzuschicken, weil Burgund auch allein über ein starkes Heer verfüge.
Der junge draufgängerische Siegfried von Xanten (Jannis Niewöhner), der sich mit ein paar Haudegen und dem magischen Wesen Alberich (Johanna Kolberg) im Gefolge als Gast am Königshof in Worms einquartiert, bietet Gunter an, an der Seite Burgunds gegen angreifende Mächte zu kämpfen. Der unberechenbare Siegfried, der den letzten Drachen tötete und in dessen Blut badete, wird zum strahlenden Sieger der Schlacht. Er will Kriemhild heiraten. Gunter willigt unter einer Bedingung ein: Siegfried soll ihn nach Isenland begleiten, wo er um die Hand der legendären Walküre Brunhild (Rosalinde Mynster) anhalten will. Brunhild und Siegfried aber verbindet eine tiefe Liebe.
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Filmkritik
4 / 5
"Hagen – Im Tal der Nibelungen“: Pflicht oder Liebe
Das Nibelungenlied, die wichtigste deutsche Sage, wurde bereits vor 100 Jahren von Fritz Lang verfilmt, andere Regisseure nahmen sich des Stoffs im Laufe späterer Jahrzehnte ebenfalls an. Vom zeitlosen Reiz der Heldensage mit dem Drachentöter Siegfried, die um Liebe, Verrat, Kriege und Magie kreist, hat sich auch das literarische Fantasy-Genre inspirieren lassen. Nun gelingt den Regisseuren Cyril Boss und Philipp Stennert ein großer Wurf mit der filmischen Neuinterpretation "Hagen – Im Tal der Nibelungen“. Darin ist, wie in der Romanvorlage "Hagen von Tronje“ des Schriftstellers Wolfgang Hohlbein, Hagen ein ehrbarer Mann und sein Widersacher Siegfried ein Unruhestifter.
Der Keim des Verderbens
Hagen nimmt seine Aufgabe, die Königsfamilie zu beschützen und ihr Reich zu verteidigen, sehr ernst. Der Waffenmeister will seine Gefühle für Kriemhild dieser Pflicht unterordnen. Aber seinem Kampf gegen sich selbst wohnt wie dem Rest der Geschichte eine schicksalhafte Tragik inne. Zuerst will Hagen vergeblich den windigen Siegfried und sein unheimliches magisches Wesen Alberich aus dem Land jagen. Siegfried bleibt, bekommt Kriemhild. Hagen arrangiert sich, mit vereinten Kräften und Brunhilds Hilfe werden sogar die Hunnen besiegt. Burgund scheint gerettet – doch im gemeinsamen Erfolg liegt schon der Keim des Verderbens. Was Hagen anpackt, ist zum Scheitern verurteilt oder zieht neues Leid nach sich, er wird sein Unglück nicht los.
Fesselnde, stimmige Atmosphäre
Eine fesselnde Atmosphäre breitet sich aus, die einen tief in die Welt der alten Königreiche eintauchen lässt, mit ihren Zwängen wie Krieg und arrangierte Ehen. Schlachten, aufwändig gestaltete Kostüme, neblige Landschaften, die grauen Mauern des Königsschlosses, die auf Island gedrehten Szenen mit Brunhild und den Walküren sorgen für hohen Schauwert. Für die eigentümlich ansprechende Stimmung sind auch die magischen Elemente von großer Bedeutung. Alberich, das Wesen, das in die Träume der Menschen eindringt und ihre Gedanken kennt, kurze Rückblenden, in denen der Drache erscheint, vermitteln sehr treffend, wie stark der Glaube an übernatürliche Kräfte in früherer Zeit zum Leben der Menschen gehörte.
Hagen wird von Gijs Naber sehr gut gespielt, ebenso wie Siegfried von Jannis Niewöhner. Überzeugend besetzt sind auch die ernste Kriemhild und der kindlich-naive Wuschelkopf Gunter, während Brunhild als Mischwesen etwas blass wirkt. Diese aufwändige Neuverfilmung der mittelalterlichen Sage für heutiges Publikum hat sich gelohnt, sie bietet stilvolle und mitreißende Unterhaltung mit Tiefgang.
Fazit: Unter der Regie von Cyril Boss und Philipp Stennert ist eine stilvolle und fesselnde Neuverfilmung der Nibelungensage gelungen. Wie in der Romanvorlage von Wolfgang Hohlbein sind die beiden gegensätzlichen, schicksalhaft verbundenen Charaktere Hagen und Siegfried neu interpretiert. Aufwändig gestaltet, erschafft der Film eine wirkungsvolle Atmosphäre, in der sich menschliche Tragödie, historische Elemente und Motive aus der Sagenwelt stimmig vereinen.
Das Nibelungenlied, die wichtigste deutsche Sage, wurde bereits vor 100 Jahren von Fritz Lang verfilmt, andere Regisseure nahmen sich des Stoffs im Laufe späterer Jahrzehnte ebenfalls an. Vom zeitlosen Reiz der Heldensage mit dem Drachentöter Siegfried, die um Liebe, Verrat, Kriege und Magie kreist, hat sich auch das literarische Fantasy-Genre inspirieren lassen. Nun gelingt den Regisseuren Cyril Boss und Philipp Stennert ein großer Wurf mit der filmischen Neuinterpretation "Hagen – Im Tal der Nibelungen“. Darin ist, wie in der Romanvorlage "Hagen von Tronje“ des Schriftstellers Wolfgang Hohlbein, Hagen ein ehrbarer Mann und sein Widersacher Siegfried ein Unruhestifter.
Der Keim des Verderbens
Hagen nimmt seine Aufgabe, die Königsfamilie zu beschützen und ihr Reich zu verteidigen, sehr ernst. Der Waffenmeister will seine Gefühle für Kriemhild dieser Pflicht unterordnen. Aber seinem Kampf gegen sich selbst wohnt wie dem Rest der Geschichte eine schicksalhafte Tragik inne. Zuerst will Hagen vergeblich den windigen Siegfried und sein unheimliches magisches Wesen Alberich aus dem Land jagen. Siegfried bleibt, bekommt Kriemhild. Hagen arrangiert sich, mit vereinten Kräften und Brunhilds Hilfe werden sogar die Hunnen besiegt. Burgund scheint gerettet – doch im gemeinsamen Erfolg liegt schon der Keim des Verderbens. Was Hagen anpackt, ist zum Scheitern verurteilt oder zieht neues Leid nach sich, er wird sein Unglück nicht los.
Fesselnde, stimmige Atmosphäre
Eine fesselnde Atmosphäre breitet sich aus, die einen tief in die Welt der alten Königreiche eintauchen lässt, mit ihren Zwängen wie Krieg und arrangierte Ehen. Schlachten, aufwändig gestaltete Kostüme, neblige Landschaften, die grauen Mauern des Königsschlosses, die auf Island gedrehten Szenen mit Brunhild und den Walküren sorgen für hohen Schauwert. Für die eigentümlich ansprechende Stimmung sind auch die magischen Elemente von großer Bedeutung. Alberich, das Wesen, das in die Träume der Menschen eindringt und ihre Gedanken kennt, kurze Rückblenden, in denen der Drache erscheint, vermitteln sehr treffend, wie stark der Glaube an übernatürliche Kräfte in früherer Zeit zum Leben der Menschen gehörte.
Hagen wird von Gijs Naber sehr gut gespielt, ebenso wie Siegfried von Jannis Niewöhner. Überzeugend besetzt sind auch die ernste Kriemhild und der kindlich-naive Wuschelkopf Gunter, während Brunhild als Mischwesen etwas blass wirkt. Diese aufwändige Neuverfilmung der mittelalterlichen Sage für heutiges Publikum hat sich gelohnt, sie bietet stilvolle und mitreißende Unterhaltung mit Tiefgang.
Fazit: Unter der Regie von Cyril Boss und Philipp Stennert ist eine stilvolle und fesselnde Neuverfilmung der Nibelungensage gelungen. Wie in der Romanvorlage von Wolfgang Hohlbein sind die beiden gegensätzlichen, schicksalhaft verbundenen Charaktere Hagen und Siegfried neu interpretiert. Aufwändig gestaltet, erschafft der Film eine wirkungsvolle Atmosphäre, in der sich menschliche Tragödie, historische Elemente und Motive aus der Sagenwelt stimmig vereinen.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "Hagen - Im Tal der Nibelungen"Jurybegründung anzeigen
Die Nibelungensage hat ihre Ursprünge in antiken Zeiten und über die Jahrhunderte hat es viele verschiedene Fassungen von ihr gegeben. Eine sehr erfolgreiche Neuinterpretation lieferte Wolfgang Hohlbein mit seinem Roman ?Hagen von Troje?, in dem er [...mehr]TrailerAlle "Hagen - Im Tal der Nibelungen"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Hagen - Im Tal der Nibelungen"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Hagen von Tronje
Jahr: 2022
Genre: Drama
Originaltitel: Hagen
Kinostart: 17.10.2024
Regie: Cyrill Boss, Philipp Stennert
Darsteller: Jannis Niewöhner als Siegfried, Jördis Triebel als Ute, Rosalinde Mynster als Brunhild, Gijs Naber als Hagen von Tronje, Maria Erwolter als Senua
Kamera: Philip Peschlow
Verleih: Constantin Film
