Kraven the Hunter (2023)
Comicverfilmung: Ein Jäger mit besonderen Fähigkeiten kämpft gegen einen Gangsterboss.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Als der jugendliche Sergei Kravinoff (Levi Miller) in Afrika von einem Löwen attackiert wird, rettet ihn die junge Calypso Ezili (Diaana Babnicova) mit einem Trank. Seither verfügt Sergei (als Erwachsener: Aaron Taylor-Johnson) über übermenschlich scharfe Sinne und hat eine starke Bindung zu wilden Tieren. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schurken zu jagen. Zum großen Konflikt kommt es mit dem Gangsterboss Aleksei Sytsevich (Alessandro Nivola), der ein Konkurrent von Sergeis Vater, dem Drogenbaron Nikolai (Russell Crowe), ist.
Bildergalerie zum Film "Kraven the Hunter"
Hier streamen
Filmkritik
"Kraven the Hunter": Ein letzter Gruß aus dem Spider-Man Villain Universe
Mit dem prominent besetzten Kammerspiel "Der große Crash – Margin Call" (2011) lieferte der 1973 in New Jersey geborene Regisseur J.C. Chandor einen spannungsreichen filmischen Beitrag zur Bankenkrise. Und auch seine beiden Folgewerke "All Is Lost" (2013) und "A Most Violent Year" (2014) wiesen ihn als starke neue Stimme im US-Kino aus.
Auf den Netflix-Actionthriller "Triple Frontier" (2019) lässt Chandor nun die Comicverfilmung "Kraven the Hunter" folgen. Diese ist Teil von Sony's Spider-Man Universe. Wie bereits in der "Venom"-Reihe (2018-2024) sowie in "Morbius" (2022) und "Madame Web" (2024) steht eine Figur aus dem Spider-Man-Kosmos im Zentrum, die sich hier allerdings deutlich von seiner gezeichneten Vorlage unterscheidet.
Eine finstere Welt
Der Schauplatz eines russischen Gefängnisses zu Beginn des Plots sowie der dunkle Wald als Kulisse haben Potenzial; auch eine Verfolgungsjagd durch London ist souverän gestaltet. Zuweilen lässt die harte und blutige Inszenierung an Ted Kotcheffs "Rambo" (1982) und an William Friedkins "Brennpunkt Brooklyn" (1971) denken. Der familiäre Hintergrund des Protagonisten Sergei Kravinoff sorgt überdies für Gangster-Movie-Elemente.
Es gelingt jedoch nicht, aus diesen Motiven eine zwingende Handlung zu schaffen, was in erster Linie daran liegt, dass den Figuren wenig Individualität zugestanden wird. Dass inzwischen das Aus des gesamten Spider-Man Villain Universe verkündet wurde, überrascht daher nicht.
Ein solider Cast
Der 1990 geborene Brite Aaron Taylor-Johnson ("Kick-Ass", "Nowhere Boy") bringt die optimale Physis mit, um dem kämpferischen Titel-(Anti-)Helden in der Leinwand-Adaption eine eindrückliche Gestalt zu verleihen; zudem hat er (wie schon oft bewiesen) eine spürbare Ausstrahlung. Die Grenzen der Charakterzeichnung kann er aber, wie auch seine durchaus spielfreudigen Co-Stars Ariana DeBose ("West Side Story") und Russell Crowe ("Gladiator"), letztlich nicht überwinden. Es fehlt an reizvollen Zügen, an interessanten Eigenarten, die das Personal erinnerungswürdig (und Franchise-tauglich) machen würden.
Ebenso verfügt der Film mit Fred Hechinger ("Gladiator II"), Alessandro Nivola ("American Hustle") und Christopher Abbott ("It Comes at Night") zwar über eine Riege an guten Nebendarstellern; Eindruck hinterlassen die von ihnen verkörperten Figuren indes kaum.
Fazit: Eine betont düstere Comicverfilmung mit grimmigem Protagonisten, die neben ein paar Härten zu wenig Eigenständigkeit entwickelt.
Mit dem prominent besetzten Kammerspiel "Der große Crash – Margin Call" (2011) lieferte der 1973 in New Jersey geborene Regisseur J.C. Chandor einen spannungsreichen filmischen Beitrag zur Bankenkrise. Und auch seine beiden Folgewerke "All Is Lost" (2013) und "A Most Violent Year" (2014) wiesen ihn als starke neue Stimme im US-Kino aus.
Auf den Netflix-Actionthriller "Triple Frontier" (2019) lässt Chandor nun die Comicverfilmung "Kraven the Hunter" folgen. Diese ist Teil von Sony's Spider-Man Universe. Wie bereits in der "Venom"-Reihe (2018-2024) sowie in "Morbius" (2022) und "Madame Web" (2024) steht eine Figur aus dem Spider-Man-Kosmos im Zentrum, die sich hier allerdings deutlich von seiner gezeichneten Vorlage unterscheidet.
Eine finstere Welt
Der Schauplatz eines russischen Gefängnisses zu Beginn des Plots sowie der dunkle Wald als Kulisse haben Potenzial; auch eine Verfolgungsjagd durch London ist souverän gestaltet. Zuweilen lässt die harte und blutige Inszenierung an Ted Kotcheffs "Rambo" (1982) und an William Friedkins "Brennpunkt Brooklyn" (1971) denken. Der familiäre Hintergrund des Protagonisten Sergei Kravinoff sorgt überdies für Gangster-Movie-Elemente.
Es gelingt jedoch nicht, aus diesen Motiven eine zwingende Handlung zu schaffen, was in erster Linie daran liegt, dass den Figuren wenig Individualität zugestanden wird. Dass inzwischen das Aus des gesamten Spider-Man Villain Universe verkündet wurde, überrascht daher nicht.
Ein solider Cast
Der 1990 geborene Brite Aaron Taylor-Johnson ("Kick-Ass", "Nowhere Boy") bringt die optimale Physis mit, um dem kämpferischen Titel-(Anti-)Helden in der Leinwand-Adaption eine eindrückliche Gestalt zu verleihen; zudem hat er (wie schon oft bewiesen) eine spürbare Ausstrahlung. Die Grenzen der Charakterzeichnung kann er aber, wie auch seine durchaus spielfreudigen Co-Stars Ariana DeBose ("West Side Story") und Russell Crowe ("Gladiator"), letztlich nicht überwinden. Es fehlt an reizvollen Zügen, an interessanten Eigenarten, die das Personal erinnerungswürdig (und Franchise-tauglich) machen würden.
Ebenso verfügt der Film mit Fred Hechinger ("Gladiator II"), Alessandro Nivola ("American Hustle") und Christopher Abbott ("It Comes at Night") zwar über eine Riege an guten Nebendarstellern; Eindruck hinterlassen die von ihnen verkörperten Figuren indes kaum.
Fazit: Eine betont düstere Comicverfilmung mit grimmigem Protagonisten, die neben ein paar Härten zu wenig Eigenständigkeit entwickelt.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Kraven the Hunter"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Kraven the Hunter"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Abenteuer, Fantasy
Länge: 127 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 12.12.2024
Regie: J.C. Chandor
Darsteller: Aaron Taylor-Johnson als Sergei Kravinoff / Kraven, Russell Crowe, Ariana DeBose als Calypso, Christopher Abbott als The Foreigner, Alessandro Nivola als Aleksei Sytsevich aka 'The Rhino'
Verleih: Sony Pictures
Verknüpfungen zu "Kraven the Hunter"Alle anzeigen
Trailer