Final Cut of the Dead (2022)
Coupez!
Dasselbe in Blutrot: französisches Remake der japanischen Kultkomödie "One Cut of the Dead".Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Bei der Auswahl seiner Projekte ist der Regisseur Rémi (Romain Duris) nicht wählerisch. Hauptsache die nächste Miete ist gesichert. Immerhin muss der Freiberufler nicht nur sein eigenes, sondern auch die Mäuler seiner Frau Nadia (Bérénice Bejo) und seiner erwachsenen Tochter Romy (Simone Hazanavicius) stopfen. Dafür sagt Rémi dann auch das völlig irre Projekt zu, mit dem sein Freund und Produzent Mounir (Lyès Salem) im Auftrag der Japanerin Frau Matsuda (Yoshiko Takehara) an ihn herantritt.
Rémi soll einen 30-minütigen Horrorfilm für einen japanischen Zombie-Kanal drehen. An sich keine große Sache, doch der Film soll live übertragen und in nur einer einzigen Einstellung realisiert werden. Trotz umfangreicher Vorbereitungen häufen sich am Tag der Übertragung die Unwägbarkeiten: Hauptdarsteller Raphaël (Finnegan Oldfield) ist eine Diva, sein Gegenpart Ava (Matilda Anna Ingrid Lutz) eine Influencerin ohne jegliches Talent. Nebendarsteller Philippe (Grégory Gadebois) hat ein Alkoholproblem, sein Kollege Jonathan (Raphaël Quenard) eins mit seinem Darm, und Kameramann Fredo Rückenschmerzen. Um das Projekt erfolgreich über die Bühne zu bringen, ist Rémi auf die Hilfe seiner Familie angewiesen.
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Filmkritik
Über Sinn und Unsinn von Remakes lässt sich trefflich streiten. In der Regel sind die Neuauflagen schlechter als die Originale, machen aber nicht selten den Originalstoff (und im Idealfall auch das Original selbst) einem breiteren Publikum bekannt. Für sein Remake "Final Cut of the Dead" hat sich kein Geringerer als Oscarpreisträger Michel Hazanavicius ("The Artist") den japanischen Kultfilm "One Cut of the Dead" aus dem Jahr 2017 vorgeknöpft.
Original wie Remake werden in drei klar voneinander getrennten Akten erzählt. Im ersten Akt sehen wir einem live im Internet übertragenen und in einer einzigen Einstellung gedrehten Zombiefilm zu, der zweite Akt zeigt uns Planung und Proben dieses waghalsigen Unterfangens, bevor der dritte Akt schließlich einen Schritt zurücktritt und die Probleme offenlegt, die sich hinter den Kulissen des Live-Drehs abspielten. (Inhaltlich wie strukturell erinnert das übrigens an Peter Bogdanovich' Filmkomödie "Noises Off" nach dem gleichnamigen Theaterstück von Michael Frayn.) Im japanischen Original waren alle drei Akte eine Wonne. Der Auftakt des Remakes lässt hingegen Schlimmstes befürchten.
Verströmte der nur 25.000 US-Dollar teure und innerhalb von nur acht Tagen gedrehte "One Cut of the Dead" durchgehend einen angenehm trashigen Duft, so stehen "Final Cut of the Dead" das deutlich teurere Budget von vier Millionen Euro und die prominenten Schauspieler im Weg; zumindest im ersten Akt. Denn der namhaften Riege misslingt es durch die Bank, glaubhaft Schauspieler zu spielen, die nicht richtig schauspielen können. Die erste halbe Stunde scheitert so krachend bei dem Versuch, einen Trashfilm nachzuahmen, dass es beim Zusehen wehtut. Wer bis zum Schluss im Kinosaal sitzen bleibt, wird dennoch belohnt.
Das Erstaunlichste an "Final Cut of the Dead" ist nämlich, dass es Michel Hazanavicius angesichts des völlig missratenen ersten Akts trotzdem gelingt, das Ruder herumzureißen. Mehr noch: Im zweiten und dritten Akt, in dem die Qualität des Ensembles schließlich zum Tragen kommt, ist das Remake dem Original mitunter gar überlegen. Und manche Ergänzung, die im ersten Akt überflüssig war und störte, zahlt sich in den folgenden Akten aus. Der Filmmusiker Fatih, der vom multitalentierten Rapper Jean-Pascal Zadi gespielt wird und dessen Rolle es im Original nicht gab, ist solch eine gelungene Ergänzung. Seine wiederholt unangebrachten Musikeinsätze sorgen regelmäßig für Gelächter, wie der Film insgesamt ab Minute 31 zum Lachen und Schmunzeln anregt.
Am Ende zaubert "Final Cut of the Dead" dem Kinopublikum vor allem ein mitfühlendes Lächeln aufs Gesicht angesichts des Herzbluts, das diese mindertalentierte Truppe in einen Trashfilm steckt. Wenn einer mit Enthusiasmus bei der Sache ist, spielt es letztlich keine Rolle, wie bescheuert oder bescheiden die Sache sein mag, könnte die Botschaft des Films lauten. Hier ist das Remake dann wieder ganz nah am Original.
Fazit: Michel Hazanavicius hat ein Remake der japanischen Kultkomödie "One Cut of the Dead" gedreht. Während der Oscarpreisträger den ersten Akt seines Remakes völlig in den Sand setzt, sind die zwei folgenden Akte dem Original zum Teil überlegen. Sieht man vom Auftakt ab, ist "Final Cut of the Dead" eine gelungene Komödie, die den Enthusiasmus filmbegeisterter Dilettanten mit viel Gelächter und einem finalen Lächeln feiert.
Original wie Remake werden in drei klar voneinander getrennten Akten erzählt. Im ersten Akt sehen wir einem live im Internet übertragenen und in einer einzigen Einstellung gedrehten Zombiefilm zu, der zweite Akt zeigt uns Planung und Proben dieses waghalsigen Unterfangens, bevor der dritte Akt schließlich einen Schritt zurücktritt und die Probleme offenlegt, die sich hinter den Kulissen des Live-Drehs abspielten. (Inhaltlich wie strukturell erinnert das übrigens an Peter Bogdanovich' Filmkomödie "Noises Off" nach dem gleichnamigen Theaterstück von Michael Frayn.) Im japanischen Original waren alle drei Akte eine Wonne. Der Auftakt des Remakes lässt hingegen Schlimmstes befürchten.
Verströmte der nur 25.000 US-Dollar teure und innerhalb von nur acht Tagen gedrehte "One Cut of the Dead" durchgehend einen angenehm trashigen Duft, so stehen "Final Cut of the Dead" das deutlich teurere Budget von vier Millionen Euro und die prominenten Schauspieler im Weg; zumindest im ersten Akt. Denn der namhaften Riege misslingt es durch die Bank, glaubhaft Schauspieler zu spielen, die nicht richtig schauspielen können. Die erste halbe Stunde scheitert so krachend bei dem Versuch, einen Trashfilm nachzuahmen, dass es beim Zusehen wehtut. Wer bis zum Schluss im Kinosaal sitzen bleibt, wird dennoch belohnt.
Das Erstaunlichste an "Final Cut of the Dead" ist nämlich, dass es Michel Hazanavicius angesichts des völlig missratenen ersten Akts trotzdem gelingt, das Ruder herumzureißen. Mehr noch: Im zweiten und dritten Akt, in dem die Qualität des Ensembles schließlich zum Tragen kommt, ist das Remake dem Original mitunter gar überlegen. Und manche Ergänzung, die im ersten Akt überflüssig war und störte, zahlt sich in den folgenden Akten aus. Der Filmmusiker Fatih, der vom multitalentierten Rapper Jean-Pascal Zadi gespielt wird und dessen Rolle es im Original nicht gab, ist solch eine gelungene Ergänzung. Seine wiederholt unangebrachten Musikeinsätze sorgen regelmäßig für Gelächter, wie der Film insgesamt ab Minute 31 zum Lachen und Schmunzeln anregt.
Am Ende zaubert "Final Cut of the Dead" dem Kinopublikum vor allem ein mitfühlendes Lächeln aufs Gesicht angesichts des Herzbluts, das diese mindertalentierte Truppe in einen Trashfilm steckt. Wenn einer mit Enthusiasmus bei der Sache ist, spielt es letztlich keine Rolle, wie bescheuert oder bescheiden die Sache sein mag, könnte die Botschaft des Films lauten. Hier ist das Remake dann wieder ganz nah am Original.
Fazit: Michel Hazanavicius hat ein Remake der japanischen Kultkomödie "One Cut of the Dead" gedreht. Während der Oscarpreisträger den ersten Akt seines Remakes völlig in den Sand setzt, sind die zwei folgenden Akte dem Original zum Teil überlegen. Sieht man vom Auftakt ab, ist "Final Cut of the Dead" eine gelungene Komödie, die den Enthusiasmus filmbegeisterter Dilettanten mit viel Gelächter und einem finalen Lächeln feiert.
Falk Straub
TrailerAlle "Final Cut of the Dead"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Final Cut of the Dead"
Land: FrankreichJahr: 2022
Genre: Komödie
Originaltitel: Coupez!
Länge: 110 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 16.02.2023
Regie: Michel Hazanavicius
Darsteller: Romain Duris als Rémi / Higurashi, Bérénice Bejo als Nadia / Natsumi, Grégory Gadebois als Philippe Rolland / Hosoda, Finnegan Oldfield als Raphaël Barrelle / Ken, Matilda Anna Ingrid Lutz als Ava / Chinatsu (als Matilda Lutz)
Kamera: Jonathan Ricquebourg
Verleih: Weltkino Filmverleih