Die Insel der Zitronenblüten (2021)

Mit dem Familiendrama "Die Insel der Zitronenblüten" hat der spanische Regisseur und (Co-)Drehbuchautor Benito Zambrano ("Havanna Blues"), Jahrgang 1965, zusammen mit der 1975 in Barcelona geborenen Schriftstellerin Cristina Campos deren gleichnamigen Roman für die Leinwand adaptiert. Erzählt wird von den Schwestern Marina und Anna, die sich seit 14 Jahren nicht mehr gesehen haben und nun durch eine überraschende Erbschaft wieder vereint werden.

Der von Désirée Nosbusch (mit-)produzierte Film zeigt die große Kraft weiblicher Solidarität. So finden die Schwestern trotz aller Differenzen letztlich wieder zueinander – und auch dem Verhältnis zwischen Anna und ihrer jugendlichen Tochter Anita wird Raum gegeben. Hinzu kommt mit der Hotelbesitzerin Ursula noch eine weise Ratgeberin – und mit der (einzigen) Bäckereiangestellten Catalina ein betont eigensinniger Charakter, der etwas zu verbergen scheint. Die Männerfiguren bleiben derweil recht blass.

Zuweilen ist das Werk mit Marinas Adoptionswunsch und den damit verbundenen Hürden sowie mit Annas Problemen, die von einer Ehe- und Finanzkrise bis hin zu einem schweren Schicksalsschlag reichen, etwas überfrachtet und zu dialoglastig. Zum schönsten Moment von "Die Insel der Zitronenblüten" wird wiederum eine Sequenz, in der Catalina die lernwillige Marina in die Kunst des Brotbackens einweiht. Hier erzeugt die von Marc Gómez del Moral geführte Kamera sehr einnehmende Bilder, die ganz der Sprache von Campos' erfolgreicher literarischer Vorlage entsprechen.

Fazit: Eine Literaturverfilmung, die den Zusammenhalt unter Frauen feiert und ihre Stärken in den leisen, sinnlichen Passagen entfaltet.