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Irrlicht (2022)

Fogo-Fátuo

Der Portugiese João Pedro Rodrigues begibt sich mit seinem neuen Film ins Portugal des Jahres 2069. Heraus kommt ein skurriler Mix aus Sci-Fi-Musical, folkloristischer Komödie und queerer Erweckungsgeschichte.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
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Portugal im Jahr 2069: Auf dem Sterbebett erinnert sich der ehrwürdige Regent, die königliche Hoheit Alfredo (Joel Branco), an die ausschweifenden Jugendjahre als Auszubildender bei der Feuerwehr. Vor allem eine Begegnung ist dem Monarchen auf dem Sterbebett in Erinnerung geblieben: jene mit seinem schwarzen Ausbilder Afonso (André Cabral), der in dem jungen Alfredo das Feuer der Leidenschaft entzündete – und das gemeinsame Verlangen, den gesellschaftlichen Zustand zu verändern. Und zwar auch mit der Kraft der Musik und des Tanzes.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

João Pedro Rodrigues, queerer Filmemacher und Regisseur von "Irrlicht", packt eine ganze Fülle an Messages und Themen in seinen Film, der gerade einmal etwas mehr als eine Stunde lang ist. Ein ungewöhnlich kurzes Format, in dem Rodrigues so manch gesellschaftlich und politisch relevante Missstände anspricht und anprangert.

"Irrlicht" setzt ein Zeichen gegen Rassismus, Homophobie, Intoleranz, Hass und Diskriminierung. Des Weiteren thematisiert er immer wieder die kolonialgeschichtliche Vergangenheit Portugals, den Klimawandel sowie die globalen Naturkatastrophen, die unseren Planeten vor schier unlösbare Probleme stellen. Für all diese Botschaften und Anliegen findet der 55-jährige Regisseur ein unkonventionelles, erfrischendes Konzept, das Elemente des Musicals ebenso beinhaltet wie Versatzstücke der Folklore-Komödie, des Dramas und des – queeren – Liebesfilms.

Überhaupt spielt das Thema Humor eine besondere Rolle in diesem vielfach improvisiert, da unperfekt (das betrifft gerade die vielen Tanz- und Musicalnummern) wirkenden Film. Rodrigues setzt auf satirische Überhöhung und beißenden Witz. Etwa wenn er sich ganz bewusst unzähliger Klischees bedient, um diese gekonnt zu überzeichnen. Von den gestählten Männerkörpern in der Umkleide der Feuerwehr bis hin zu den homoerotischen Momenten bei den zahlreichen Übungen, darunter der, man ahnt es schon, Mund-zu-Mund-Beatmung oder dem Training an der Rutschstange.

Durch die Aneinanderreihung der vielen Einzelszenen, oft einzelner Revue- und Musicalnummern, haftet "Irrlichter" allerdings auch etwas Fragmentarisches und Bruchstückhaftes an. Und die kurze Laufzeit sorgt dann letztlich auch dafür, dass viele der ernsten und wichtigen Themen nur oberflächlich angerissen werden anstatt sie allumfassend zu beleuchten und abzuarbeiten.

Fazit: Dynamisch inszenierte, stark durchkomponierte und hochpolitische Versuchsanordnung irgendwo zwischen schwulem Film, Drama, Komödie und Musical, die inhaltlich etwas überfrachtet wirkt und deren Erzählstränge bisweilen ins Leere laufen.




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Zum Video: Irrlicht

Besetzung & Crew von "Irrlicht"

Land: Frankreich
Jahr: 2022
Genre: Musical
Originaltitel: Fogo-Fátuo
Länge: 67 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 08.12.2022
Regie: João Pedro Rodrigues
Darsteller: Margarida Vila-Nova, Miguel Loureiro, Teresa Madruga, Ana Bustorff, Anabela Moreira
Kamera: Rui Poças
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH

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