Shattered - Gefährliche Affäre (2022)

Es kommt in unregelmäßigen Abständen zu Kinostarts von Filmen, die sich als Direct-to-DVD-Veröffentlichung besser gemacht hätten. Bei denen man sich fragt, wie eine Kinoauswertung zu rechtfertigen ist – aufgrund des Fremdschäm-Faktors und der geringen Drehbuch-Qualität. Einen solchen Trash-Faktor besitzt zweifelsfrei "Shattered", bei dem man sich fragt, wieso sich so viele namhafte Darsteller (John Malkovich, Frank Grillo) für die Beteiligung in diesem zweitklassigen Werk entschieden haben. Der Film steckt zunächst einmal voller Unglaubwürdigkeiten und Logik-Löcher. Das beginnt bereits der bei der Figurenzeichnung, zum Beispiel beim blassen und austauschbaren Protagonisten.

Dieser scheint einerseits Menschenscheu zu sein und sich bewusst in seinem Hightech-Refugium in den Bergen Montanas abzuschotten. Andererseits aber sucht er bewusst (nachts!) einen Supermarkt auf und betont Sky gegenüber, dass ihm in regelmäßigen Abständen Menschen über den Weg laufen, denen er sich nicht entziehen könne. Im weiteren Verlauf quillt der Film förmlich vor Klischees und reißerischen Einfällen über.

Da ist die lesbische Beziehung zwischen Sky und ihrer Mitbewohnerin. Da ist der voyeuristische, seltsame Nachbar (Malkovich). Ein kaum ins Gewicht fallender, gelangweilt auftretender Komplize. Oder die Tatsache, dass der verletzte und nicht mehr mobile Chris zum Gefangenen in seinem eigenen Zuhause wird und der durchtriebenen Femme Fatale hilflos ausgesetzt ist.

"Shattered" klaut sich all diese Inhalts- bzw. Story-Elemente und Einfälle von anderen Filmen zusammen. Kein Wunder, dass man sich beim Betrachten ständig an Klassiker wie "Basic Instinct", "Misery" oder "Sliver" erinnert fühlt. Und auch bei Voyeurismus-Thrillern wie "Das Fenster zum Hof" und "Disturbia" haben sich die Macher schonungslos bedient. Eigene, kreative Ideen oder spannende Neuerungen: absolute Fehlanzeige.

Fazit: Leidlich unheimlicher, auf Hochglanz polierter B-Trash im Gewand eines Suspense-Thrillers, der seinen Promi-Cast verschwendet und viel zu einfallslos und plump geraten ist.