Die Schriftstellerin (2022)
So-seol-ga-ui Yeong-hwa
Slice-of-Life-Film: Eine Autorin trifft bei einem Ausflug in einen Vorort von Seoul auf alte Bekannte und knüpft neue Freundschaften.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Die renommierte Schriftstellerin Kim Jun-hee (Lee Hye-yeong) sucht einen Buchladen auf, um dort unangekündigt die Besitzerin, eine alte Bekannte und Kommilitonin (Seo Young-hwa), zu besuchen. Nach einer Runde Kaffee mit der einstigen Freundin und der jungen Aushilfe (Park Mi-so) begegnet sie bei der Besichtigung eines Turms zufällig einem Regisseur (Kwon Hae-Hyo), mit dem es vor einigen Jahren eine berufliche Verbindung gab, und später in einem Park der Schauspielerin Kil-soo (Kim Min-hee). Während Kil-soo schon länger nicht mehr gespielt hat, leidet die Autorin unter einer Schreibblockade. Sie schlägt Kil-soo vor, gemeinsam einen Kurzfilm zu realisieren.
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Filmkritik
"Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall" ist das neue Werk des südkoreanischen Autorenfilmers Hong Sang-soo ("Right Now, Wrong Then"). Wie üblich warten Drehbuch und Regie mit minimalistisch gestalteten Dialogszenen auf, die in Schwarzweiß-Tableaus ohne die im Erzählkino gängigen Schuss-Gegenschuss-Aufnahmen eingefangen werden. Ganz am Schluss überführt Hong Sang-soo das Geschehen kurzzeitig in eine magische, farbenfrohe Welt der Kinematografie; ansonsten bewegen wir uns in dem Kosmos, mit dem wir uns im Œuvre des Filmemachers bereits bestens vertraut machen konnten.
Wie etwa schon in "On the Beach at Night Alone" (2017) liegt das Besondere der gezeigten Sequenzen in Hong Sang-soos 27. Spielfilm in der Art und Weise, wie uns Begegnungen und die zwischenmenschliche Kommunikation (nicht zuletzt die vielsagende Körpersprache) präsentiert werden. Mal wird über literarische oder audiovisuelle Kunst gesprochen, über persönliche und berufliche Krisen – zuweilen aber auch über völlig Banales. Aus der Unbeholfenheit der Personen, die hier (zumeist zufällig) aufeinandertreffen, entsteht eine emotionale Spannung. Interessant ist dabei vor allem, dass die Stimmung innerhalb der Unterhaltungen oft ziemlich abrupt umschlägt. Das kann gegen Ende dem ausgiebig konsumierten Alkohol geschuldet sein, liegt oft aber auch an den wunderbar kantig gezeichneten Figuren, die ihren Gefühlen plötzlich freien Lauf lassen. Die Verläufe der Wortwechsel bleiben so stets überraschend.
Reizvoll ist zudem, dass Hong Sang-soo (erneut) absolute Größen des koreanischen Kinos vor der persönlich geführten Kamera agieren lässt. Neben Hauptdarstellerin Lee Hye-yeong glänzen etwa Kim Min-hee ("Die Taschendiebin") sowie Kwon Hae-Hyo und Park Mi-so, die auch in Hong Sang-soos "Walk Up" (ebenfalls aus diesem Jahr) zu sehen sind.
Fazit: Ein typischer Hong-Sang-soo-Film mit superb erfassten Dialogen, leisem Witz und toller Besetzung.
Wie etwa schon in "On the Beach at Night Alone" (2017) liegt das Besondere der gezeigten Sequenzen in Hong Sang-soos 27. Spielfilm in der Art und Weise, wie uns Begegnungen und die zwischenmenschliche Kommunikation (nicht zuletzt die vielsagende Körpersprache) präsentiert werden. Mal wird über literarische oder audiovisuelle Kunst gesprochen, über persönliche und berufliche Krisen – zuweilen aber auch über völlig Banales. Aus der Unbeholfenheit der Personen, die hier (zumeist zufällig) aufeinandertreffen, entsteht eine emotionale Spannung. Interessant ist dabei vor allem, dass die Stimmung innerhalb der Unterhaltungen oft ziemlich abrupt umschlägt. Das kann gegen Ende dem ausgiebig konsumierten Alkohol geschuldet sein, liegt oft aber auch an den wunderbar kantig gezeichneten Figuren, die ihren Gefühlen plötzlich freien Lauf lassen. Die Verläufe der Wortwechsel bleiben so stets überraschend.
Reizvoll ist zudem, dass Hong Sang-soo (erneut) absolute Größen des koreanischen Kinos vor der persönlich geführten Kamera agieren lässt. Neben Hauptdarstellerin Lee Hye-yeong glänzen etwa Kim Min-hee ("Die Taschendiebin") sowie Kwon Hae-Hyo und Park Mi-so, die auch in Hong Sang-soos "Walk Up" (ebenfalls aus diesem Jahr) zu sehen sind.
Fazit: Ein typischer Hong-Sang-soo-Film mit superb erfassten Dialogen, leisem Witz und toller Besetzung.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Die Schriftstellerin"
Land: SüdkoreaWeitere Titel: The Novelist's Film, Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall
Jahr: 2022
Genre: Drama
Originaltitel: So-seol-ga-ui Yeong-hwa
Länge: 92 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 10.11.2022
Regie: Sang-soo Hong
Darsteller: Lee Hye-yeong als Kim Junhee, Min-hee Kim, Seo Younghwa, Mi-so Park als Hyunwoo, Yunhee Cho als Yangjoo
Kamera: Sang-soo Hong
Verleih: Grandfilm