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Meinen Hass bekommt ihr nicht (2022)
Vous n'aurez pas ma haine
Drama: Ein Mann verliert seine Frau durch die Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris – und muss seine Trauer verarbeiten.Kritiker-Film-Bewertung:
4 / 5User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Autor Antoine (Pierre Deladonchamps) und die Visagistin Hélène (Camélia Jordana) leben mit ihrem 17 Monate alten Sohn Melvil (Zoé Iorio) in der französischen Hauptstadt. Als Hélène am Abend des 13. November 2015 mit einem Freund (Yannick Choirat) den Pariser Konzertsaal Bataclan besucht, wird sie dort zu einem der 89 Todesopfer der Terroranschläge. In seiner Trauer verfasst Antoine einen Facebook-Post, der sich an die Täter richtet. Der Beitrag geht weltweit viral und wird sogar auf der Titelseite von Le Monde abgedruckt. Antoine wird daraufhin in Talkshows eingeladen, um über seine Gefühle zu reden, muss jedoch erst einen Weg finden, mit dem Verlust und Schmerz umzugehen.
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Filmkritik
4 / 5
In "Meinen Hass bekommt ihr nicht" befasst sich der 1971 in Seeheim-Jugenheim geborene Regisseur Kilian Riedhof ("Gladbeck") mit den Terroranschlägen, die am 13. November 2015 in Paris stattfanden und ein nationales Trauma hinterlassen haben. Das Drehbuch, das Riedhof zusammen mit Jan Braren, Marc Blöbaum und Stéphanie Kalfon geschrieben hat, basiert auf dem autobiografischen Buch von Antoine Leiris, dessen Lebenspartnerin an jenem Tag getötet wurde.
Der Film wählt, entsprechend der Vorlage, eine ganz persönliche Sicht auf die Ereignisse und zeigt, wie der Alltag einer kleinen Familie durch die Tat urplötzlich zerstört wird. Riedhof und sein Kameramann Manuel Dacosse fangen zu Beginn das chaotische und stressige, aber von Liebe und Humor durchdrungene Leben von Antoine, Hélène und dem gemeinsamen Kind Melvil ein. Die Anschläge selbst werden nicht in Szene gesetzt; stattdessen sind wir mit dem Protagonisten zu Hause und werden mit den Nachrichtenmeldungen im Fernsehen konfrontiert. Im weiteren Verlauf der Handlung macht die Inszenierung am Rande immer wieder deutlich, welche Veränderungen die Stadt durchlebt; der Fokus bleibt indes auf Antoine.
Der Hauptdarsteller Pierre Deladonchamps ("Der Fremde am See") liefert eine eindringliche Performance. Er lässt uns spüren, wie sich Antoine in seiner Trauer innerlich zurückzieht und wie schwer es dem Autor und Journalisten fällt, nun Entscheidungen zu treffen. Dass sein Verhalten seinem engen Umfeld (etwa Hélènes Familie) gegenüber zuweilen auch verletzend ist, spart der Film keineswegs aus. Der Versuch, sich allmählich wieder zurechtzufinden, wird glaubhaft und schmerzvoll geschildert.
Fazit: Ein feinfühlig erzählter und ergreifend gespielter Film über die schwierige Bewältigung von Trauer nach den Terroranschlägen im November 2015 in Paris.
Der Film wählt, entsprechend der Vorlage, eine ganz persönliche Sicht auf die Ereignisse und zeigt, wie der Alltag einer kleinen Familie durch die Tat urplötzlich zerstört wird. Riedhof und sein Kameramann Manuel Dacosse fangen zu Beginn das chaotische und stressige, aber von Liebe und Humor durchdrungene Leben von Antoine, Hélène und dem gemeinsamen Kind Melvil ein. Die Anschläge selbst werden nicht in Szene gesetzt; stattdessen sind wir mit dem Protagonisten zu Hause und werden mit den Nachrichtenmeldungen im Fernsehen konfrontiert. Im weiteren Verlauf der Handlung macht die Inszenierung am Rande immer wieder deutlich, welche Veränderungen die Stadt durchlebt; der Fokus bleibt indes auf Antoine.
Der Hauptdarsteller Pierre Deladonchamps ("Der Fremde am See") liefert eine eindringliche Performance. Er lässt uns spüren, wie sich Antoine in seiner Trauer innerlich zurückzieht und wie schwer es dem Autor und Journalisten fällt, nun Entscheidungen zu treffen. Dass sein Verhalten seinem engen Umfeld (etwa Hélènes Familie) gegenüber zuweilen auch verletzend ist, spart der Film keineswegs aus. Der Versuch, sich allmählich wieder zurechtzufinden, wird glaubhaft und schmerzvoll geschildert.
Fazit: Ein feinfühlig erzählter und ergreifend gespielter Film über die schwierige Bewältigung von Trauer nach den Terroranschlägen im November 2015 in Paris.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Meinen Hass bekommt ihr nicht"Jurybegründung anzeigen
Kilian Riedhof ist ein Spezialist für die fiktionalisierte Verarbeitung realer Ereignisse für TV und Kino. Er dramatisierte unter anderem die Entführung von GLADBECK, den FALL BARSCHEL. In seinem Kinofilm MEINEN HASS BEKOMMT IHR NICHT (2021) widmet [...mehr]Besetzung & Crew von "Meinen Hass bekommt ihr nicht"
Land: FrankreichJahr: 2022
Genre: Drama
Originaltitel: Vous n'aurez pas ma haine
Länge: 102 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 10.11.2022
Regie: Kilian Riedhof
Darsteller: Camélia Jordana, Pierre Deladonchamps, Anne Azoulay, Jonathan Failla, Christelle Cornil
Kamera: Manuel Dacosse
Verleih: Tobis Film
