Orphan: First Kill (2022)
Horrorthriller: Eine junge Kriminelle gibt sich als verschwundene Tochter einer wohlhabenden Familie aus.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Estland im Jahre 2007: Leena Klammer (Isabelle Fuhrman) ist bereits volljährig, sieht aufgrund einer hormonellen Störung aber wie eine Neunjährige aus. Als sie wegen krimineller Tätigkeiten in einer psychiatrischen Anstalt landet, flüchtet sie in die USA und gibt sich dort als Esther Albright aus – die vor Jahren verschwundene Tochter von Tricia (Julia Stiles) und Allen (Rossif Sutherland) sowie jüngere Schwester von Gunnar (Matthew Finlan). Der seit langem in dem Fall ermittelnde Detective Donnan (Hiro Kanagawa) und die Therapeutin Dr. Segar (Samantha Walkes) hegen rasch Zweifel. Wie lange kann Leena ihre Tarnung aufrechterhalten?
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Filmkritik
Der Film "Orphan – Das Waisenkind" (2009) von Jaume Collet-Serra mit Vera Farmiga und Peter Sarsgaard als Adoptivelternpaar einer (vermeintlichen) Neunjährigen kam als eine von vielen Varianten des Horrorkind-Motivs aus "Das Omen" (1976) daher – und erwies sich durch einen überraschenden Twist als durchaus originell. Nun folgt mit "Orphan: First Kill" ein Prequel, in Szene gesetzt von William Brent Bell, der unter anderem mit "Stay Alive" (2006), "Devil Inside" (2012) und den beiden "The Boy"-Teilen (2016, 2020) eine Reihe solider, aber nicht allzu bemerkenswerter Genre-Beiträge geschaffen hat.
Auch sein aktuelles Werk ist nicht wirklich gelungen – und doch recht unterhaltsam. Beides hat sehr viel mit Hauptdarstellerin Isabelle Fuhrman zu tun. Die Schauspielerin, Jahrgang 1997, verkörperte den titelgebenden Part bereits im Vorgänger und vermochte mit ihrer düster-intensiven Performance zu beeindrucken. Dass sie nun als Frau Mitte 20 eine Figur interpretiert, die als Neunjährige wahrgenommen werden soll, ist höchst bizarr. Der Einsatz von digitalen Effekten, Kameratricks und Kinder-Doubles hat eine reichlich befremdliche Wirkung, die es kaum möglich macht, die Geschichte ernst zu nehmen. Ob dies beabsichtigt ist, lässt sich nur erahnen. Das Drehbuch von David Coggeshall, das ebenfalls eine unvorhergesehene Wendung im letzten Drittel bereithält, und dessen Umsetzung (insbesondere der Soundtrack) scheinen jedenfalls eine gewisse Freude am Camp-Gehalt des Ganzen zu haben.
Diverse Versatzstücke aus "Orphan – Das Waisenkind" werden aufgegriffen und teilweise vertieft. So ist "Orphan: First Kill" in erster Linie das absurde Porträt einer unheimlichen Betrügerin. Und auch das Umfeld, auf das die Anti-Heldin hier in Gestalt einer wohlhabenden Familie in Connecticut trifft, entspricht nicht dem üblichen Idyll, das im Horror-Bereich meist durch eine böse Kraft zu zerbrechen droht. Julia Stiles ("10 Dinge, die ich an Dir hasse") als Dame der Gesellschaft und Rossif Sutherland ("Possessor") als Künstler-Gatte legen ihre Figuren spannend an und zeigen Verve in ihrer Darbietung.
Fazit: Eine äußerst seltsame Weiterentwicklung eines Horrorstoffes, die nicht gänzlich funktioniert, aber dank des spielfreudigen Ensembles und einiger wilder Ideen ihren eigenen Reiz hat.
Auch sein aktuelles Werk ist nicht wirklich gelungen – und doch recht unterhaltsam. Beides hat sehr viel mit Hauptdarstellerin Isabelle Fuhrman zu tun. Die Schauspielerin, Jahrgang 1997, verkörperte den titelgebenden Part bereits im Vorgänger und vermochte mit ihrer düster-intensiven Performance zu beeindrucken. Dass sie nun als Frau Mitte 20 eine Figur interpretiert, die als Neunjährige wahrgenommen werden soll, ist höchst bizarr. Der Einsatz von digitalen Effekten, Kameratricks und Kinder-Doubles hat eine reichlich befremdliche Wirkung, die es kaum möglich macht, die Geschichte ernst zu nehmen. Ob dies beabsichtigt ist, lässt sich nur erahnen. Das Drehbuch von David Coggeshall, das ebenfalls eine unvorhergesehene Wendung im letzten Drittel bereithält, und dessen Umsetzung (insbesondere der Soundtrack) scheinen jedenfalls eine gewisse Freude am Camp-Gehalt des Ganzen zu haben.
Diverse Versatzstücke aus "Orphan – Das Waisenkind" werden aufgegriffen und teilweise vertieft. So ist "Orphan: First Kill" in erster Linie das absurde Porträt einer unheimlichen Betrügerin. Und auch das Umfeld, auf das die Anti-Heldin hier in Gestalt einer wohlhabenden Familie in Connecticut trifft, entspricht nicht dem üblichen Idyll, das im Horror-Bereich meist durch eine böse Kraft zu zerbrechen droht. Julia Stiles ("10 Dinge, die ich an Dir hasse") als Dame der Gesellschaft und Rossif Sutherland ("Possessor") als Künstler-Gatte legen ihre Figuren spannend an und zeigen Verve in ihrer Darbietung.
Fazit: Eine äußerst seltsame Weiterentwicklung eines Horrorstoffes, die nicht gänzlich funktioniert, aber dank des spielfreudigen Ensembles und einiger wilder Ideen ihren eigenen Reiz hat.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Orphan: First Kill"
Land: USAJahr: 2022
Genre: Horror
Länge: 99 Minuten
Kinostart: 08.09.2022
Regie: William Brent Bell
Darsteller: Isabelle Fuhrman, Julia Stiles, Rossif Sutherland, Hiro Kanagawa, Lauren Cochrane
Kamera: Karim Hussain
Verleih: Studiocanal
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