Der ganz große Coup (2019)
Il colpo del cane
Ein Hundeleben: italienische Komödie über zwei Dog-Sitter, einen Dieb und den ganz alltäglichen Überlebensk(r)ampf.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Marti (Daphne Scoccia) und Rana (Silvia D'Amico) sind ein Paar und immer knapp bei Kasse. Als sich für Marti die Gelegenheit ergibt, für eine befreundete Hundesitterin am Wochenende einzuspringen, greift sie zu und hütet die französische Bulldogge Ugo einer betuchten Römerin. Beim Gassigehen mit Ugo spricht der Tierarzt Dr. Mopsi (Edoardo Pesce) Marti an und schlägt ihr einen kleinen Tauschhandel vor. Er besitzt selbst eine französische Bulldogge, die er von Ugo begatten lassen möchte. Gegen Bares versteht sich.
Auch diese Gelegenheit lässt sich Marti nicht entgehen, bringt zum vereinbarten Treffen mit Dr. Mopsi aber zur Sicherheit Rana mit. Denn irgendetwas an diesem italienischen Tierarzt kommt ihr spanisch vor. Marti liegt nicht falsch. Mopsi sackt die Bulldogge ein und macht sich aus dem Staub. Marti und Rani flitzen mit ihrem Elektroauto hinterher. Eine irre Verfolgungsjagd nimmt ihren Lauf, bevor die Vorgeschichte von Dr. Mopsi erzählt wird, der eigentlich Orazio heißt.
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Filmkritik
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos", wusste schon Loriot. In Fulvio Risuleos zweitem abendfüllenden Spielfilm dreht sich zwar alles um eine französische Bulldogge und nicht um einen Mops, die Rasse ist aber ähnlich putzig. Überdies treibt ein Hochstapler sein Unwesen, der sich allen Ernstes "Dr. Mopsi" nennt. Was das Absurditätslevel anbelangt, kann Risuelos Komödie also locker mit Loriot mithalten. Aber handelt es sich überhaupt um eine Komödie?
Fulvio Risuleo ist Jahrgang 1991 und ein Frühstarter. Bereits als Jugendlicher zeichnete er Comics und drehte Kurzfilme. Für seinen Kurzfilm "Varicella" erhielt er 2015 eine Auszeichnung in Cannes. Sein Spielfilmdebüt "Guarda in alto" legte er 2017 vor. Darin bewegte sich Risuelos Protagonist über die Dächer Roms. Auch in seinem zweiten Langfilm, den er 2019 mit nicht einmal 30 Jahren nachlegte, bewegen sich seine Figuren durch Ecken und Winkel der italienischen Hauptstadt, die das Kinopublikum selten bis gar nicht zu Gesicht bekommt.
So heruntergekommen diese Orte auch sein mögen, das Leben in der Ewigen Stadt ist teuer. Und so sind Risuleos Figuren immer auf der Suche nach einem Weg, ihre Finanzen aufzubessern. Abkürzungen versprechen das schnelle Geld, stellen sich allerdings als Irrwege heraus. In dieser Welt des alltäglichen Überlebensk(r)ampfs betrügt am Ende jeder jeden. Dank eines tollen Ensembles aus den drei Kerndarstellern Daphne Scoccia, Silvia D'Amico und Edoardo Pesce ist das äußerst amüsant. Den größten Spaß bereitet jedoch das Drehbuch.
Wie in all seinen Filmen hat Risuleo das Skript selbst verfasst. Es beeindruckt durch seinen Einfallsreichtum. Der junge Autorenfilmer schreckt nicht davor zurück, seine Handlung nach rund 35 Minuten zu brechen, um die Vorgeschichte des von Pesce gespielten Hochstaplers zu erzählen. Hier wandelt sich nicht nur der Blick auf dessen Charakter, am Ende greift auch ein Handlungsrädchen ins andere und wartet die Handlung mit mehr als einer Überraschung auf.
Das große Kunststück von "Der ganz große Coup" ist es, mehrere Genres mühelos zu mischen. Der Film beginnt als komödiantisches Ganovenstück mit absurden Actionszenen, wechselt zu einer Charakterstudie inklusive Liebesdrama über und ist am Ende alles in einem.
Fazit: Mit seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm legt Fulvio Risuleo einen fulminanten Genremix vor. "Der ganz große Coup", der von den Alltagssorgen der Römerinnen und Römer erzählt und in die unbekannten Ecken der Ewigen Stadt vordringt, ist eine absurde Komödie – und obendrein ein wenig Krimi, Actionfilm, Liebesfilm und Drama.
Fulvio Risuleo ist Jahrgang 1991 und ein Frühstarter. Bereits als Jugendlicher zeichnete er Comics und drehte Kurzfilme. Für seinen Kurzfilm "Varicella" erhielt er 2015 eine Auszeichnung in Cannes. Sein Spielfilmdebüt "Guarda in alto" legte er 2017 vor. Darin bewegte sich Risuelos Protagonist über die Dächer Roms. Auch in seinem zweiten Langfilm, den er 2019 mit nicht einmal 30 Jahren nachlegte, bewegen sich seine Figuren durch Ecken und Winkel der italienischen Hauptstadt, die das Kinopublikum selten bis gar nicht zu Gesicht bekommt.
So heruntergekommen diese Orte auch sein mögen, das Leben in der Ewigen Stadt ist teuer. Und so sind Risuleos Figuren immer auf der Suche nach einem Weg, ihre Finanzen aufzubessern. Abkürzungen versprechen das schnelle Geld, stellen sich allerdings als Irrwege heraus. In dieser Welt des alltäglichen Überlebensk(r)ampfs betrügt am Ende jeder jeden. Dank eines tollen Ensembles aus den drei Kerndarstellern Daphne Scoccia, Silvia D'Amico und Edoardo Pesce ist das äußerst amüsant. Den größten Spaß bereitet jedoch das Drehbuch.
Wie in all seinen Filmen hat Risuleo das Skript selbst verfasst. Es beeindruckt durch seinen Einfallsreichtum. Der junge Autorenfilmer schreckt nicht davor zurück, seine Handlung nach rund 35 Minuten zu brechen, um die Vorgeschichte des von Pesce gespielten Hochstaplers zu erzählen. Hier wandelt sich nicht nur der Blick auf dessen Charakter, am Ende greift auch ein Handlungsrädchen ins andere und wartet die Handlung mit mehr als einer Überraschung auf.
Das große Kunststück von "Der ganz große Coup" ist es, mehrere Genres mühelos zu mischen. Der Film beginnt als komödiantisches Ganovenstück mit absurden Actionszenen, wechselt zu einer Charakterstudie inklusive Liebesdrama über und ist am Ende alles in einem.
Fazit: Mit seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm legt Fulvio Risuleo einen fulminanten Genremix vor. "Der ganz große Coup", der von den Alltagssorgen der Römerinnen und Römer erzählt und in die unbekannten Ecken der Ewigen Stadt vordringt, ist eine absurde Komödie – und obendrein ein wenig Krimi, Actionfilm, Liebesfilm und Drama.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Der ganz große Coup"
Land: ItalienWeitere Titel: Der ganz grosse Coup
Jahr: 2019
Genre: Komödie
Originaltitel: Il colpo del cane
Länge: 93 Minuten
Kinostart: 18.08.2022
Regie: Fulvio Risuleo
Darsteller: Silvia D'Amico als Rana, Daphne Scoccia als Marti, Edoardo Pesce als Orazio / Dr. Mopsi, Sabrina Marchetta als Anna, Vittorio Viviani als Bob
Kamera: Juri Fantigrossi
Verleih: Kairos Film