Da kommt noch was (2022)
Monday um zehn
Tragikomödie: Nach einem Unfall im Haushalt muss sich eine geschiedene Frau mit ihrer neuen Putzkraft, einem Mann aus Polen, arrangieren.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Helga (Ulrike Willenbacher) ist 62 Jahre alt. Ihr Ex-Mann Franz (Ueli Jäggi) hat sie für eine andere Frau verlassen; die erwachsene Tochter Miriam (Franziska Machens) lebt in einer fernen Stadt und ist mit ihrem Studium beschäftigt. Als Helga beim Versuch, eine Spinne an der Wohnzimmerdecke zu beseitigen, vom Stuhl und in einen Schacht fällt, verletzt sie sich den Fuß und ist fortan auf einen Rollstuhl und Krücken angewiesen.
Als Helgas Putzkraft Isabella (Gabriela Muskala) in den Urlaub fährt, kommt fortan der polnische Arbeiter Ryszard (Zbigniew Zamachowski) als Vertretung. Da Ryszard kaum Deutsch spricht und Helga wiederum kein Englisch kann, können die beiden zunächst kaum miteinander kommunizieren. Doch dann kommen sie sich dennoch näher.
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Filmkritik
Nach ihrem Spielfilmdebüt "Dinky Sinky" (2016) liefert die 1979 in Köln geborene Drehbuchautorin und Regisseurin Mareille Klein mit "Da kommt noch was" ein weiteres fein beobachtetes Werk, das von einer sehr treffenden Milieuzeichnung und rundum tollem Schauspiel lebt.
Schon die Eröffnungssequenz ist ein Meisterstück. Wenn die Protagonistin Helga durch einen Stuhlsturz beim erfolglosen Versuch, eine Spinne von der Decke zu entfernen, bis zu den Schultern in einem Schacht landet und dabei ihren Fuß einklemmt, ist das ein wunderbar tragikomisches Bild für einen Menschen, der in jeder Hinsicht feststeckt. "Ja, alles gut soweit!", versichert Helga noch einer Freundin am Telefon, kurz bevor der Rettungsdienst eintrifft. Das schwierige Verhältnis zum Ex-Mann, die ebenfalls nicht ganz einfache Beziehung zur erwachsenen Tochter und die oberflächlichen Plaudereien beim Kartenspiel mit den Freundinnen aus der Nachbarschaft – all das wird vom Skript, von der Inszenierung und dem Ensemble hervorragend eingefangen. Das Herz des Films ist indes die Annäherung zwischen Helga und dem polnischen Arbeiter Ryszard, der als Vertretung für Helgas Putzkraft auftaucht, bald jedoch auch zur Abo-Konzert-Begleitung, zum Helfer bei der Entrümpelung des Hauses und zum Geliebten wird.
"Da kommt noch was" macht aus dieser Konstellation kein Melodram im Stil von Douglas Sirks "Was der Himmel erlaubt" (1955) oder Rainer Werner Fassbinders "Angst essen Seele auf" (1974). Hier droht keine soziale Ächtung. Und doch zeigt der Film auf subtile Weise, wie auch heute noch Alltagsdiskriminierungen das menschliche Miteinander beherrschen. Die renommierte Theaterschauspielerin Ulrike Willenbacher und der polnische Kinostar Zbigniew Zamachowski ("Drei Farben – Weiß") begeistern mit einem nuancierten Spiel – und auch die Nebenparts (insbesondere Imogen Kogge als snobistische Freundin) sind großartig.
Fazit: Der Film erfasst das Umfeld seiner Protagonistin präzise und mit klugem Witz. Von den Dialogen über die Figurenzeichnung bis hin zur Interpretation von Ulrike Willenbacher und Zbigniew Zamachowski ist alles vollauf gelungen!
Schon die Eröffnungssequenz ist ein Meisterstück. Wenn die Protagonistin Helga durch einen Stuhlsturz beim erfolglosen Versuch, eine Spinne von der Decke zu entfernen, bis zu den Schultern in einem Schacht landet und dabei ihren Fuß einklemmt, ist das ein wunderbar tragikomisches Bild für einen Menschen, der in jeder Hinsicht feststeckt. "Ja, alles gut soweit!", versichert Helga noch einer Freundin am Telefon, kurz bevor der Rettungsdienst eintrifft. Das schwierige Verhältnis zum Ex-Mann, die ebenfalls nicht ganz einfache Beziehung zur erwachsenen Tochter und die oberflächlichen Plaudereien beim Kartenspiel mit den Freundinnen aus der Nachbarschaft – all das wird vom Skript, von der Inszenierung und dem Ensemble hervorragend eingefangen. Das Herz des Films ist indes die Annäherung zwischen Helga und dem polnischen Arbeiter Ryszard, der als Vertretung für Helgas Putzkraft auftaucht, bald jedoch auch zur Abo-Konzert-Begleitung, zum Helfer bei der Entrümpelung des Hauses und zum Geliebten wird.
"Da kommt noch was" macht aus dieser Konstellation kein Melodram im Stil von Douglas Sirks "Was der Himmel erlaubt" (1955) oder Rainer Werner Fassbinders "Angst essen Seele auf" (1974). Hier droht keine soziale Ächtung. Und doch zeigt der Film auf subtile Weise, wie auch heute noch Alltagsdiskriminierungen das menschliche Miteinander beherrschen. Die renommierte Theaterschauspielerin Ulrike Willenbacher und der polnische Kinostar Zbigniew Zamachowski ("Drei Farben – Weiß") begeistern mit einem nuancierten Spiel – und auch die Nebenparts (insbesondere Imogen Kogge als snobistische Freundin) sind großartig.
Fazit: Der Film erfasst das Umfeld seiner Protagonistin präzise und mit klugem Witz. Von den Dialogen über die Figurenzeichnung bis hin zur Interpretation von Ulrike Willenbacher und Zbigniew Zamachowski ist alles vollauf gelungen!
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Da kommt noch was"Jurybegründung anzeigen
Das Milieu kommt sicherlich allen Zuschauern bekannt vor. Helga ist knapp über 60, in durchaus wohlhabenden Kreisen beheimatet und seit einiger Zeit von ihrem Mann getrennt. Sie ist kulturbeflissen, zumindest in gewissen Maßen, ihr Bungalow ? gebaut [...mehr]TrailerAlle "Da kommt noch was"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Da kommt noch was"
Land: Deutschland, SchweizJahr: 2022
Genre: Drama
Originaltitel: Monday um zehn
Länge: 98 Minuten
Kinostart: 29.09.2022
Regie: Mareille Klein
Darsteller: Leni Wesselman als Esther, Ulrike Willenbacher als Helga, Zbigniew Zamachowski als Ryszard
Kamera: Patrick Orth
Verleih: Weltkino Filmverleih
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