Laal Singh Chaddha (2022)
Eigentlich hätte man schon früher darauf kommen können, doch bisher hat es keiner gewagt, ein Remake von Robert Zemeckis "Forest Gump" von 1994 zu machen. Jetzt traut sich jemand und der kommt aus Indien.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Laal (Aamir Khan) sitzt im Zug, lächelt vor sich hin, auf dem Schoss eine Schachtel mit Leckereien. Schnell kommt er mit der Frau gegenüber ins Gespräch. Ob sie auch ein Galgappas möchte, fragt er sie. Seine Mutter sage immer: "Das Leben ist wie Galgappas. Der Magen ist vielleicht voll davon, doch das Herz sehnt sich immer nach mehr." Nach einer gewissen Zeit verlieren die Mitreisenden ihre Berührungsängste gegenüber dem ungewöhnlich direkten und naiv-dümmlich wirkenden jungen Mann. Er erzählt ihnen von seiner Kindheit, in der er wegen seines Andersseins und den Beinschienen, die ihm beim Gehen helfen sollten, gehänselt wurde. Immer wieder kommt er auf Rupa (Kareena Kapoor), seine große Liebe, zu sprechen. Es ist ein turbulentes Leben von dem Laal berichten kann. Aus der Not heraus überwand er seine Gehbehinderung und mutierte zu einem der schnellsten Läufer Indiens. Er ging zur Armee, wo er seinen besten Freund Bala (Naga Chaitanya) kennenlernt, der mit ihm nach ihrem Dienst ein Unterwäscheunternehmen gründen will. Bei einem Manöver stirbt Bala aber und Laal findet einen anderen Partner. Das Unternehmen wächst zu einem der erfolgreichsten der Branche heran und Laal wird reich. Nie vergisst Laal dabei seine Rupa, die in der Zwischenzeit an einen Filmproduzenten mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen gerät. Es ist ein langer Weg bis die beiden endlich zueinander finden. Laal muss erst einmal an jedes Ende des Landes laufen und zurück nach Hause kommen. Rupa wird merken, dass sie ihn schon die ganze Zeit über geliebt hat.
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Filmkritik
Dieses indische Bollywood-Remake von "Forest Gump" lehnt sich sehr nahe an das Originaldrehbuch an. Die Geschichte folgt den Grundmotiven, die aber den indischen Verhältnissen angepasst wurden. Die Handlung beginnt in der Gegenwart, die Lebensgeschichte des Protagonisten Laal (Aamir Khan) wird in mehreren Rückblenden erzählt. "Laal Singh Chaddha" hat im Vergleich zum Original einen märchenhafteren Charakter, behält aber den äußert melodramatischen Tonfall bei. Über die zweieinhalb stündige Dauer hinweg schleichen sich immer wieder Längen und Wiederholungen ein, die an sich wenig Mehrwert bringen und zugunsten einer etwas dynamischeren Struktur hätten gekürzt werden können.
In die Fussstapfen von Tom Hanks tritt Aamir Khan, der durch Haarschnitt und sonstige Stilisierung dem ursprünglichen Forest erstaunlich ähnlich sieht. Trotzdem ist auch diese Darstellung eines Menschen mit Behinderung eher fragwürdig. Doch an sich ist der Inhalt des Films ziemlich reißerisch, da sich darin ein gesteigerter Patriotismus und ein eher konventionelles Frauenbild spiegelt. Was den Film allerdings dennoch außergewöhnlich und interessant macht, ist der Bezug zu den indischen Eigenheiten. Das beginnt mit dem Ersetzen der berühmten Pralinenschachtel durch die Schachtel mit Galgappas, eine indische Leckerei. Hier spielt man zudem Cricket und der Vietnamkrieg wird zu einer militärischen Auseinandersetzung mit islamistischen Terroristen.
Der Film versucht, ein Gleichgewicht zwischen Tragik und Komik aufrecht zu erhalten. Die Waage schlägt allerdings meist in die erste Richtung aus. Doch wartet das Drehbuch auch mit vielen intelligenten humorvollen Szenen auf. Gerade die, in der wohl der berühmteste indische Schauspieler der neueren Zeit, Shah Rhuk Khan einen Cameo-Auftritt hat. Der junge Laal zeigt dem angehenden Star wie man richtig tanzt. Das Epos lehnt sich an die Ästhetik klassischer Bollywood-Produktionen an und nutzt Musik als wichtiges dramaturgisches Element.
Kritik: Die indische Neuverfilmung hält sich ziemlich genau an seine Vorlage. Das ist schade, denn immer dort, wo es zu kleinen Variationen und Anpassungen an die indischen Verhältnisse kommt, ist der Film am besten.
In die Fussstapfen von Tom Hanks tritt Aamir Khan, der durch Haarschnitt und sonstige Stilisierung dem ursprünglichen Forest erstaunlich ähnlich sieht. Trotzdem ist auch diese Darstellung eines Menschen mit Behinderung eher fragwürdig. Doch an sich ist der Inhalt des Films ziemlich reißerisch, da sich darin ein gesteigerter Patriotismus und ein eher konventionelles Frauenbild spiegelt. Was den Film allerdings dennoch außergewöhnlich und interessant macht, ist der Bezug zu den indischen Eigenheiten. Das beginnt mit dem Ersetzen der berühmten Pralinenschachtel durch die Schachtel mit Galgappas, eine indische Leckerei. Hier spielt man zudem Cricket und der Vietnamkrieg wird zu einer militärischen Auseinandersetzung mit islamistischen Terroristen.
Der Film versucht, ein Gleichgewicht zwischen Tragik und Komik aufrecht zu erhalten. Die Waage schlägt allerdings meist in die erste Richtung aus. Doch wartet das Drehbuch auch mit vielen intelligenten humorvollen Szenen auf. Gerade die, in der wohl der berühmteste indische Schauspieler der neueren Zeit, Shah Rhuk Khan einen Cameo-Auftritt hat. Der junge Laal zeigt dem angehenden Star wie man richtig tanzt. Das Epos lehnt sich an die Ästhetik klassischer Bollywood-Produktionen an und nutzt Musik als wichtiges dramaturgisches Element.
Kritik: Die indische Neuverfilmung hält sich ziemlich genau an seine Vorlage. Das ist schade, denn immer dort, wo es zu kleinen Variationen und Anpassungen an die indischen Verhältnisse kommt, ist der Film am besten.
Teresa Vena
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Besetzung & Crew von "Laal Singh Chaddha"
Land: Indien, PakistanJahr: 2022
Genre: Drama, Komödie
Kinostart: 11.08.2022
Regie: Advait Chandan
Darsteller: Aamir Khan als Laal Singh Chaddha, Kareena Kapoor als Rupa, Manav Vij, Naga Chaitanya Akkineni als Bala, Mona Singh
Kamera: Satyajit Pande
Verleih: Paramount Pictures Germany