Lieber Kurt (2022)
Drama: Ein Paar erwirbt gemeinsam ein Grundstück in Brandenburg – und wird kurz darauf mit einem Schicksalsschlag konfrontiert.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 59 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Lena (Franziska Machens) und Kurt (Til Schweiger) haben einen wichtigen Schritt in ihrer Beziehung unternommen und zusammen ein renovierungsbedürftiges Haus in Brandenburg gekauft. Dort soll wochenweise auch Kurts Sohn (Levi Wolter), der ebenfalls Kurt heißt und aus der vergangenen Beziehung mit Jana (Jasmin Gerat) stammt, wohnen. Aber dann stirbt der kleine Kurt bei einem Sturz vom Klettergerüst auf dem Schulhof. Lena versucht, ihrem Freund bei der Trauerbewältigung zu helfen – doch die beiden drohen sich mehr und mehr voneinander zu entfernen.
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Filmkritik
"Lieber Kurt" ist der neue Film von und mit Til Schweiger. Zusammen mit seiner Co-Autorin Vanessa Walder hat Schweiger den 2019 veröffentlichten Roman "Kurt" von Sarah Kuttner für die Leinwand adaptiert. In vielerlei Hinsicht entspricht die Umsetzung dem typischen Stil des Regisseurs. Die visuelle Gestaltung lässt an Werbung (etwa für Versicherungen oder Erfrischungsgetränke) denken. Der Klangteppich aus Pop-Songs sowie die künstliche Ausleuchtung sind sehr auffällig; es gibt einen Ausstattungsexzess und eine extrem hohe Schnittfrequenz. Hinzu kommt ein Humor, der irgendwie angestaubt wirkt – sei es in den Dialogen oder in diversen Slapstick-Einlagen.
Was Kuttners Roman unter anderem auszeichnete, war die Perspektive der Protagonistin Lena, die um das Kind ihres Freundes Kurt trauert, vor allem aber die Trauer des Freundes miterlebt und sich fragen muss, wie die Beziehung diesen Schicksalsschlag zu überstehen vermag. Es ging um das Finden der eigenen Rolle – zunächst als "die Neue" innerhalb einer Patchworkfamilie und dann als leicht Außenstehende eines schweren Trauerprozesses.
In einigen Momenten gelingt es "Lieber Kurt", diese Stärken der literarischen Vorlage zu erfassen, auch dank guter Co-Stars wie Jasmin Gerat (als Mutter des kleinen Kurts und Ex-Freundin des großen Kurts) und Peter Simonischek (als Opa, Papa und Schwiegervater). Doch Schweiger verschiebt den Fokus des Plots zu sehr zugunsten der von ihm selbst verkörperten Figur.
Die zahlreichen Rückblenden, die oft zu nah am Kitsch sind und zu viele Klischees vereinen, verwässern den interessanten Kernkonflikt; manche Passagen (zum Bespiel in der Werbeagentur, in der Kurt arbeitet, oder in einer Kneipe, in der es zu einer Schlägerei kommt) sind absolut plump konzipiert. Zudem fehlt die nötige Chemie zwischen Schweiger und der durchaus einnehmenden Hauptdarstellerin Franziska Machens.
Fazit: Eine schwache Literaturverfilmung, die es weitgehend nicht schafft, den spannenden Konflikt des Romans angemessen zu vermitteln.
Was Kuttners Roman unter anderem auszeichnete, war die Perspektive der Protagonistin Lena, die um das Kind ihres Freundes Kurt trauert, vor allem aber die Trauer des Freundes miterlebt und sich fragen muss, wie die Beziehung diesen Schicksalsschlag zu überstehen vermag. Es ging um das Finden der eigenen Rolle – zunächst als "die Neue" innerhalb einer Patchworkfamilie und dann als leicht Außenstehende eines schweren Trauerprozesses.
In einigen Momenten gelingt es "Lieber Kurt", diese Stärken der literarischen Vorlage zu erfassen, auch dank guter Co-Stars wie Jasmin Gerat (als Mutter des kleinen Kurts und Ex-Freundin des großen Kurts) und Peter Simonischek (als Opa, Papa und Schwiegervater). Doch Schweiger verschiebt den Fokus des Plots zu sehr zugunsten der von ihm selbst verkörperten Figur.
Die zahlreichen Rückblenden, die oft zu nah am Kitsch sind und zu viele Klischees vereinen, verwässern den interessanten Kernkonflikt; manche Passagen (zum Bespiel in der Werbeagentur, in der Kurt arbeitet, oder in einer Kneipe, in der es zu einer Schlägerei kommt) sind absolut plump konzipiert. Zudem fehlt die nötige Chemie zwischen Schweiger und der durchaus einnehmenden Hauptdarstellerin Franziska Machens.
Fazit: Eine schwache Literaturverfilmung, die es weitgehend nicht schafft, den spannenden Konflikt des Romans angemessen zu vermitteln.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Lieber Kurt"
Land: DeutschlandJahr: 2022
Genre: Drama
FSK: 12
Kinostart: 15.09.2022
Regie: Til Schweiger
Darsteller: Til Schweiger als Kurt, Franziska Machens als Lena, Marie Burchard als Laura, Jasmin Gerat als Jana, Teresa Harder
Kamera: René Richter
Verleih: Filmwelt
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