Crimes of the Future (2022)
Science-Fiction: Mehr und mehr Menschen entwickeln Organe mit sonderbaren Fähigkeiten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 8 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Saul Tenser (Viggo Mortensen) zählt zu den Leuten, denen plötzlich neue Organe wachsen. Zusammen mit seiner Partnerin Caprice (Léa Seydoux) nutzt er die Mutationen für eine Kunst-Show, in der das Duo vor Publikum eine Live-OP präsentiert. Sowohl eine staatliche Organ-Registrierungsbehörde um den Forscher Wippet (Don McKellar) und dessen Assistentin Timlin (Kristen Stewart) als auch eine Untergrundorganisation werden auf Saul aufmerksam.
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Filmkritik
Der Kanadier David Cronenberg, Jahrgang 1943, gilt dank Genrebeiträgen wie "Scanners" (1981), "Videodrome" (1983) oder "Die Fliege" (1986) als Body-Horror-Meister. Nachdem sich seine Arbeiten in den letzten beiden Dekaden eher im Bereich des Filmdramas bewegten (oft mit Krimi- und Thriller-Elementen), kann "Crimes of the Future" gewissermaßen als Rückkehr zu den Ursprüngen interpretiert werden. Der Titel ist gar einem 1970 entstandenen Frühwerk des Drehbuchautors und Regisseurs entlehnt.
Wenn zu Beginn ein Kind einen Plastikmülleimer isst und dessen Mutter darauf äußerst drastisch reagiert, ist unsere Aufmerksamkeit gewiss geweckt. Der Plot und dessen Umsetzung warten mit einigen interessanten Ideen auf. Hier haben Gegenstände (etwa Betten) sowohl etwas Mechanisches als auch etwas Organisches, während Körper als Anschauungs- oder Forschungsobjekte dienen. Es geht um Evolution sowie um die Verschmelzung von Kunst, Wissenschaft, Sex und (Körper-)Verletzung: "Surgery is the new sex", heißt es an einer Stelle. Das alles spielt in einer kargen Umgebung, die mit Graffiti besprüht ist – einer minimalistisch gestalteten, dystopischen Welt, in der das Empfinden von Schmerz zur Rarität geworden ist. Die einnehmende Wirkung früherer Cronenberg-Filme will sich indes nur selten einstellen – zu distanziert bleibt das Verhältnis zu den Figuren und deren Lebensrealität.
Der Cronenberg-Veteran Viggo Mortensen ("A History of Violence"), der sich meist hustend und in schwarzem Gewand durch die Kulissen bewegt, und seine Leinwandpartnerin Léa Seydoux ("James Bond 007: Keine Zeit zu sterben") entwickeln als Performance-Art-Duo und Liebespaar nicht die nötige Chemie, um in den gemeinsamen Szenen Spannung zu erzeugen. Die Rebellion des eigenen Körpers, die Mortensens Figur durchmacht, bleibt als Konflikt zu abstrakt. Neben zahlreichen Nebenrollen, die ziemlich blass bleiben, liefert Kristen Stewart ("Spencer") als nerdige Forscherin eine höchst eigentümliche Performance, die nicht unbedingt zu überzeugen vermag, aber immerhin hervorsticht.
Fazit: Eine ungewöhnliche Dystopie mit abseitigen Einfällen, die jedoch seltsam kaltlässt und auf Schauspiel-Ebene durchwachsen ausfällt.
Wenn zu Beginn ein Kind einen Plastikmülleimer isst und dessen Mutter darauf äußerst drastisch reagiert, ist unsere Aufmerksamkeit gewiss geweckt. Der Plot und dessen Umsetzung warten mit einigen interessanten Ideen auf. Hier haben Gegenstände (etwa Betten) sowohl etwas Mechanisches als auch etwas Organisches, während Körper als Anschauungs- oder Forschungsobjekte dienen. Es geht um Evolution sowie um die Verschmelzung von Kunst, Wissenschaft, Sex und (Körper-)Verletzung: "Surgery is the new sex", heißt es an einer Stelle. Das alles spielt in einer kargen Umgebung, die mit Graffiti besprüht ist – einer minimalistisch gestalteten, dystopischen Welt, in der das Empfinden von Schmerz zur Rarität geworden ist. Die einnehmende Wirkung früherer Cronenberg-Filme will sich indes nur selten einstellen – zu distanziert bleibt das Verhältnis zu den Figuren und deren Lebensrealität.
Der Cronenberg-Veteran Viggo Mortensen ("A History of Violence"), der sich meist hustend und in schwarzem Gewand durch die Kulissen bewegt, und seine Leinwandpartnerin Léa Seydoux ("James Bond 007: Keine Zeit zu sterben") entwickeln als Performance-Art-Duo und Liebespaar nicht die nötige Chemie, um in den gemeinsamen Szenen Spannung zu erzeugen. Die Rebellion des eigenen Körpers, die Mortensens Figur durchmacht, bleibt als Konflikt zu abstrakt. Neben zahlreichen Nebenrollen, die ziemlich blass bleiben, liefert Kristen Stewart ("Spencer") als nerdige Forscherin eine höchst eigentümliche Performance, die nicht unbedingt zu überzeugen vermag, aber immerhin hervorsticht.
Fazit: Eine ungewöhnliche Dystopie mit abseitigen Einfällen, die jedoch seltsam kaltlässt und auf Schauspiel-Ebene durchwachsen ausfällt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Crimes of the Future"
Land: Kanada, Großbritannien, GriechenlandJahr: 2022
Genre: Drama, Horror
Länge: 107 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 10.11.2022
Regie: David Cronenberg
Darsteller: Viggo Mortensen als Saul Tenser, Lihi Kornowski als Djuna, Léa Seydoux als Caprice, Scott Speedman als Lang Dotrice, Kristen Stewart als Timlin
Kamera: Douglas Koch
Verleih: Weltkino Filmverleih