Lonesome (2022)
Drama: Ein schwuler junger Mann trampt nach Sydney und verliebt sich dort.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Casey (Josh Lavery) verlässt seinen Heimatort in der australischen Provinz und reist nach Sydney. Dort lernt er über Grindr den hippen Tib (Daniel Gabriel) kennen, der gerade ein schickes Apartment in der Stadt hütet. Die beiden kommen sich rasch näher und jobben gemeinsam als Poolreiniger und Gartenarbeiter. Eifersucht und Konflikte aus der Vergangenheit gefährden die entstehende Beziehung jedoch bald.
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Filmkritik
Nach dem Coming-of-Age-Drama "Teenage Kicks" (2016) meldet sich der Drehbuchautor und Regisseur Craig Boreham mit "Lonesome" zurück – und liefert erneut einen spannenden Beitrag zum australischen Queer Cinema. Im Zentrum steht abermals ein schwuler junger Mann auf der Suche nach sich selbst – diesmal in der Metropole Sydney, die Boreham mit seinem Kameramann Dean Francis in einnehmenden Stadt- und Strandbildern erfasst.
Die Geschichte von "Lonesome" bleibt insgesamt eher in konventionellen Bahnen. Der vergleichsweise unverbrauchte Schauplatz sowie der Umgang mit einem promiskuitiven Lebenswandel lassen den Film dennoch herausstechen. Während Sex mit wechselnden Partner:innen in Filmen oft als Ausdruck eines unerfüllten Daseins dient, ist er hier einfach ein Teil von Caseys Alltag.
Die Einsamkeit, die bereits im Titel steckt, ergibt sich vielmehr aus der mangelnden Unterstützung, die der Protagonist aus seinem familiären Umfeld erhält. Casey ist kein eigenbrötlerischer Cowboy, weil er diesen Weg freiwillig gewählt hat – sondern weil ihm ein soziales Netz fehlt, das ihn in Krisensituationen auffangen könnte. So ist er im Laufe der Handlung immer wieder auf die Hilfe (und auf das Geld) von Fremden angewiesen – was zuweilen zu interessanten Momenten und Gesprächen führt, etwa mit der wohlsituierten, aber äußerst traurig erscheinenden Carol oder mit dem zunächst recht bedrohlich wirkenden Pietro, der Casey in die BDSM-Szene einführt.
Der Film erzählt von Sex und Liebe in Zeiten von Grindr und Co. und widmet sich in oft auch expliziten Bildern den sexuellen Abenteuern seines Helden. Die erotischen Sequenzen sind dabei indes nicht nur purer Selbstzweck, sondern fangen das Leben von Casey und von seinem Love Interest Tib treffend ein.
Fazit: Eine stylish gefilmte Geschichte über Identitätsfindung im urbanen Raum mit sexpositiver Botschaft.
Die Geschichte von "Lonesome" bleibt insgesamt eher in konventionellen Bahnen. Der vergleichsweise unverbrauchte Schauplatz sowie der Umgang mit einem promiskuitiven Lebenswandel lassen den Film dennoch herausstechen. Während Sex mit wechselnden Partner:innen in Filmen oft als Ausdruck eines unerfüllten Daseins dient, ist er hier einfach ein Teil von Caseys Alltag.
Die Einsamkeit, die bereits im Titel steckt, ergibt sich vielmehr aus der mangelnden Unterstützung, die der Protagonist aus seinem familiären Umfeld erhält. Casey ist kein eigenbrötlerischer Cowboy, weil er diesen Weg freiwillig gewählt hat – sondern weil ihm ein soziales Netz fehlt, das ihn in Krisensituationen auffangen könnte. So ist er im Laufe der Handlung immer wieder auf die Hilfe (und auf das Geld) von Fremden angewiesen – was zuweilen zu interessanten Momenten und Gesprächen führt, etwa mit der wohlsituierten, aber äußerst traurig erscheinenden Carol oder mit dem zunächst recht bedrohlich wirkenden Pietro, der Casey in die BDSM-Szene einführt.
Der Film erzählt von Sex und Liebe in Zeiten von Grindr und Co. und widmet sich in oft auch expliziten Bildern den sexuellen Abenteuern seines Helden. Die erotischen Sequenzen sind dabei indes nicht nur purer Selbstzweck, sondern fangen das Leben von Casey und von seinem Love Interest Tib treffend ein.
Fazit: Eine stylish gefilmte Geschichte über Identitätsfindung im urbanen Raum mit sexpositiver Botschaft.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Lonesome"
Land: AustralienJahr: 2022
Genre: Drama
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 19.01.2023
Regie: Craig Boreham
Darsteller: Josh Lavery als Casey, Daniel Gabriel als Tib, Anni Finsterer als Carol, Ian Roberts als Pietro, Ally Morgan als Candice
Kamera: Dean Francis
Verleih: Cinemien
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