Into the Ice (2022)

Regisseur Ostenfeld begleitete die Wissenschaftler, darunter die renommierte dänische Eisforscherin Dorte Dahl-Jensen, über einen Zeitraum von vier Jahren immer wieder ins ewige Eis. Das Anliegen seines Filmes ist, ebenso wie die Arbeit der Forscher, Antworten auf die entscheidenden Fragen zu erhalten: Wie schnell schreitet die Schmelze der grönländischen Eisdecke voran? Sind die Aussagen und Schätzungen zum Anstieg des Meeresspiegels noch aktuell? Und wie viel Zeit bleibt den Menschen, um Pläne zu schmieden und Gegenmaßnahmen einzuleiten?

"Into the Ice" funktioniert als eine Mischung aus Naturdoku und packendem Abenteuerfilm, so spannend und mitreißend sind die Szenen, die die Protagonisten bei ihren Untersuchungen und zum Teil lebensbedrohlichen Arbeiten zeigen. Vor allem, wenn sie in 200 Meter tiefe Abgründe aus purem Eis hinabsteigen müssen, da sie nur dort jene Daten und Infos erhalten, die die Satelliten nicht mehr in der Lage sind zu erfassen.

Dort unten erhält der Betrachter Einblicke in etwas, das es auf der Kinoleinwand in dieser Form und Ausführlichkeit so noch nicht zu sehen gab: kilometerdicke Eisschichten, die bis zu 100.000 Jahren alt sind. Wir erblicken den Boden vereister Eislöcher, die Aufschluss über Dynamik und Beschaffenheit des Schmelzwassers geben. Einmalige, seltene Aufnahmen, die in Staunen versetzen.

Dasselbe schaffen auch die weiten, majestätischen Landschaftsimpressionen der grönländischen Eiswüste, die "Into the Ice" gekonnt einfängt. Außerdem kommt der Film den Wissenschaftlern sehr nah und ergründet deren inneren Antrieb sowie die Motivation, sich immer wieder ins ewige Eis zu begeben – und damit unweigerlich in Lebensgefahr.

Fazit: Bildgewaltige, mitreißende Natur-Abenteuer-Doku über die wichtige, aber genauso lebensbedrohliche Arbeit von Eisforschern in der grönländischen Eiswüste.