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Das Glücksrad (2021)

Gûzen to sôzô

Japanischer Episodenfilm über Frauen, denen der Zufall hilft, in Angelegenheiten des Herzens klarer zu sehen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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In einem Taxi in Tokio unterhalten sich zwei Freundinnen. Tsugumi (Hyunri) erzählt Meiko (Kotone Furukawa) von ihrem Date mit einem Mann, in den sie sich verliebt hat. Diesem aber sei es noch nicht gelungen, sich innerlich von seiner früheren Freundin zu lösen. Meiko erkennt, dass es sich um ihren Ex-Freund Kazuaki (Ayumu Nakajima) handelt. Sie besucht ihn, um seine Gefühle auszuloten. Wird sie das Glück ihrer besten Freundin verhindern?

Die verheiratete Studentin Nao (Katsuki Mori) wird von ihrem Kommilitonen Sasaki (Shouma Kai), mit dem sie ein Verhältnis hat, um Hilfe bei einem Racheplan gebeten. Weil seine Unilaufbahn an Professor Segawa (Kiyohiko Shibukawa) scheitert, will sich Sasaki rächen und ihm eine MeToo-Affäre anhängen. Nao soll den Professor verführen. Sie geht in sein Bürozimmer an der Uni und liest ihm eine erotische Passage aus seinem neuen Roman vor. Die Begegnung entwickelt sich anders als erwartet.

Moka (Fusako Urabe) ist aus Tokio zum 20-jährigen Klassentreffen in die Stadt Sendai gekommen. Sie hatte gehofft, ihre Schulfreundin wiederzusehen, in die sie verliebt war und nach der sie sich bis heute sehnt. Kurz vor der Rückreise glaubt sie, sie auf einer Rolltreppe wiederzuerkennen. Zwar stellt sich heraus, dass sich Moka und Nana (Aoba Kawai) niemals vorher über den Weg liefen, aber die Frauen beschließen, nicht als Fremde auseinanderzugehen.

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Das Glücksrad

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Der japanische Regisseur und Drehbuchautor Ryusuke Hamaguchi ("Drive My Car") hat für diesen Episodenfilm über die Macht des Zufalls den Großen Preis der Jury auf der Berlinale 2021 erhalten. Er habe bei der Entwicklung des Stoffes gemerkt, "wie der Zufall die Geschichten auf unerwartete Weise öffnet", sagt der Regisseur. So erzählt der Film auch über das enge Rollenkorsett des modernen Menschen, der im Alltagstrott für die freie, kreative Fantasie kaum mehr Platz findet. Die jungen Frauen im Mittelpunkt der drei Episoden bekommen überraschend die Chance, ungelöste Beziehungsfragen und uneingelöste Sehnsüchte neu zu betrachten. Wenn immer wieder Takte aus der "Träumerei" von Robert Schumann erklingen, so ist das jedenfalls kein Zufall, sondern kann als Einladung an das Publikum verstanden werden, die eigenen Gefühle gedankenverloren schweben zu lassen.

In der ersten Episode merkt Meiko schnell, dass sie etwas dagegen hat, wenn ihr Ex-Freund und ihre beste Freundin zusammenfinden. Sie hat mit ihm nicht wirklich abgeschlossen. Nicht jeder Beziehungsknoten lässt sich lösen. Manchmal braucht es trotzdem eine bewusste Entscheidung, um wieder nach vorne schauen zu können. Die Menschen sind sich ja leider oft nicht sicher, wo das Glück liegt. Im Chaos widerstreitender innerer Stimmen ist es schwer, auf die eine zu hören, auf die es ankommt.

In der zweiten Episode entwickelt sich ein spannender Dialog zwischen dem Professor und der Studentin, die ihn verführen will, um ihm zu schaden. Die beiden haben sich im Gespräch über seinen Roman mehr zu sagen, als sie glaubten. Der Professor, der von den MeToo-Skandalen überall auf der Welt vorgewarnt ist, besteht von Anfang an auf einer geöffneten Tür zu seinem Bürozimmer. Dennoch lädt sich die Begegnung auf geistig-verbaler Ebene erotisch auf. Der Zufall aber, so lehrt diese Episode, ist nicht unbedingt ein Menschenfreund.

Die dritte Episode handelt vielleicht am deutlichsten von der Vereinzelung, vom Preis, den Menschen zahlen, wenn sie die Sehnsucht des Herzens vernachlässigen. Die beiden Frauen, die sich zufällig begegnen, sind einer Verwechslung aufgesessen. Aber sie merken, dass sie sich gegenseitig Türen öffnen können. Sie lassen sich auf ein Spiel ein, das sie wieder jung und sogar kindlich-naiv macht. Was die Episoden vereint, ist außer dem Zufall auch, dass die Charaktere mit den Sichtweisen anderer zum ihrem Vorteil konfrontiert sind. Die Geschichten werden nicht restlos auserzählt, sie bleiben in eine Atmosphäre gehüllt, in der sich das Wundersame bestaunen lässt.

Fazit: In diesem Episodenfilm des japanischen Regisseurs Ryusuke Hamaguchi eröffnet der Zufall Menschen, deren Liebesleben ins Stocken geraten ist, unerwartete Perspektiven. In überraschenden Gesprächen mit anderen Menschen gelangen die jungen Frauen im Zentrum der drei Geschichten zu neuen Erkenntnissen. Eine sanft befreiende, träumerische Atmosphäre breitet sich aus, während die Charaktere eingefahrene Denkmuster hinterfragen.




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Besetzung & Crew von "Das Glücksrad"

Land: Japan
Weitere Titel: Wheel of Fortune and Fantasy
Jahr: 2021
Genre: Drama, Romantik
Originaltitel: Gûzen to sôzô
Länge: 121 Minuten
Kinostart: 01.09.2022
Regie: Ryûsuke Hamaguchi
Darsteller: Kotone Furukawa als Meiko, Ayumu Nakajima als Kazuaki, Hyunri als Tsugumi, Kiyohiko Shibukawa, Katsuki Mori
Kamera: Yukiko Iioka
Verleih: Film Kino Text

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