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Spiral - Das Ritual (2019)

Spiral

Horrordrama: Ein schwules Paar zieht in den 1990er Jahren in eine Kleinstadt – und wird dort mit einer rätselhaften Gefahr konfrontiert.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.7 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Der Autor Malik (Jeffrey Bower-Chapman) zieht mit seinem Freund Aaron (Ari Cohen) und dessen Tochter Kayla (Jennifer Laporte) im November des Jahres 1995 in eine Kleinstadt. Die beiden Männer scheinen die einzigen nicht-heterosexuellen Menschen in der Nachbarschaft zu sein. Während das Paar Marshal (Lochlyn Munro) und Tiffany (Chandra West) direkt eine Freundschaft zu ihnen aufzubauen versucht und auch Kayla schnell mit dem gleichaltrigen Tyler (Ty Wood) Kontakt knüpft, wird Malik von dem älteren Mr. Reinhart (Paul McGaffey) gewarnt – kurz bevor dieser überraschend stirbt. Malik bemerkt immer mehr bedrohliche Dinge in der Umgebung. Oder liegt es vielleicht nur daran, dass er ein Trauma aus seiner Jugend bis heute nicht verarbeiten konnte?

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Die Bedrohung in Horrorfilmen besteht zumeist aus dem Unbekannten, oft auch dem Übernatürlichen. 2017 sorgte indes Jordan Peeles Genrevertreter "Get Out" nicht zuletzt deshalb für so viel Aufsehen, weil er sich neben aller Verrücktheit im Laufe seines Plots einer leider überaus bekannten Gefahr widmete: dem Rassismus. In der kanadischen Produktion "Spiral – Das Ritual" verhält es sich nun ähnlich. Das Drehbuch von Colin Minihan ("What Keeps You Alive") und John Poliquin sowie die Umsetzung des Regisseurs Kurtis David Harder spielen mit zahlreichen gängigen Grusel-Versatzstücken, verbinden diese aber mit einem ganz und gar realistischen Unbehagen und einer sehr konkreten, greifbaren Gefahr: der noch immer allzu berechtigten Angst queerer Menschen vor Diskriminierung, Hass und einer Bedrohung des eigenen Lebens, auch in einer vermeintlich sicheren Umgebung.

Das Paar Malik und Aaron, das im Zentrum von "Spiral" steht, wird in der idyllisch anmutenden Kleinstadt schon dadurch in die Außenseiterrolle gedrängt, dass es nicht der Heteronorm entspricht. So wird Malik, der zudem noch ein Schwarzer in einem sehr weißen Milieu ist, von einer Nachbarin zunächst für Aarons Gärtner statt für dessen Lebenspartner gehalten. Wenn plötzlich das Haus der Protagonisten verwüstet wird und an der Wand mit roter Farbe eine homophobe Beleidigung zu lesen ist, führt dies bei Malik neben dem ohnehin schon extrem beängstigenden Home-Invasion-Schrecken auch zum Aufreißen alter Wunden – da er als Teenager in den 1980er Jahren, etwa 12 Jahre vor dem Einsetzen der Haupthandlung, mit einem damaligen Freund Opfer eines Hassverbrechens wurde. Das Gefühl, nicht in Sicherheit zu sein, wird nicht nur durch unheimliche Geräusche und Erscheinungen hervorgerufen, sondern ist tief in den gesellschaftlichen Strukturen verankert.

Zusätzlich zu seiner handwerklichen Finesse und den effektiv eingesetzten Tricks überzeugt "Spiral" mit den schauspielerischen Leistungen. Neben Ari Cohen ("Es") als Aaron sowie Lochlyn Munro ("Riverdale") und Chandra West ("White Noise") als Bilderbuch-Paar von nebenan beeindruckt insbesondere Jeffrey Bower-Chapman als Malik mit einer intensiven Performance.

Fazit: Ein kluges und vielschichtiges Spiel mit Horrorkonventionen – gekonnt in Szene gesetzt und mit Hingabe gespielt. Eine echte Entdeckung!




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Besetzung & Crew von "Spiral - Das Ritual"

Land: Kanada
Jahr: 2019
Genre: Drama, Horror
Originaltitel: Spiral
Länge: 87 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 14.07.2022
Regie: Kurtis David Harder
Darsteller: Jeffrey Bowyer-Chapman als Malik, Ari Cohen als Aaron, June Laporte als Kayla, Ty Wood als Tyler, Lochlyn Munro als Marshal
Kamera: Bradley Stuckel
Verleih: Drop-Out Cinema eG

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