A Wake (2019)
Drama: Bei der Totenwache für einen Jugendlichen kommt es innerhalb einer Familie zu Konflikten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Vor einigen Monaten starb der Teenager Mitchel (Noah Urrea) durch eine Überdosis Schmerzmittel. Sein Zwillingsbruder Mason (ebenfalls Noah Urrea) hat den Verlust noch nicht verarbeiten können. Die tiefreligiöse Familie – bestehend aus dem Vater Richard (Kevin Karrick), der Stiefmutter Vanessa (Emilie Talbot), der Großmutter Loretta (Bettina Devin) und Masons kleiner Schwester Molly (Sofia Rosinsky) – haben zusammen mit dem Pastor Rob (Scott Cox) eine Totenwache organisiert, um Mitchel zu gedenken. Dazu taucht auch Megan (Megan Trout), die zumeist abwesende ältere Schwester von Mason und Molly, auf. Hinzu kommt ein weiterer Überraschungsgast: Jameson (Kolton Stewart) war der feste Freund von Mitchel – doch nur Mason und Molly wussten, dass die beiden ein Paar waren. Bald droht die Trauerfeier zu eskalieren.
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Filmkritik
"A Wake" ist nach dem queeren Beziehungs- und Freundschaftsdrama "The Stranger in Us" (2010) der zweite Spielfilm des 1972 in Illinois geborenen Filmemachers und -wissenschaftlers Scott Boswell. Das Werk erzählt von der Trauer um den Teenager Mitchel, der sich das Leben genommen hat; die titelgebende Totenwache steht im Zentrum der Handlung. In vielen Szenen – wenn die Familie des Verstorbenen zusammenkommt und sich schließlich um einen Tisch vereint, um Erinnerungen auszutauschen – hat der Film etwas von einem Theaterstück. Hinzu kommen jedoch Rückblenden und Traumbilder, die das kammerspielartige Geschehen visuell bereichern.
Die Figuren werden im strenggläubigen, baptistischen Milieu verortet – der Vater, die Stiefmutter und die Großmutter von Mitchel und seiner drei Geschwister erweisen sich als Personen, die über vieles lieber schweigen, statt sich damit auseinanderzusetzen. So etwa die Frage, weshalb Mitchel so unglücklich war und deshalb zu Schmerzmitteln griff. Zuweilen schleichen sich hier Klischees in die Dialoge und in die Darstellung dieser Figuren; dennoch werden diese nie zu Karikaturen.
Feiner gezeichnet sind indes die jüngeren Charaktere. Mitchels Zwillingsbruder Mason zieht sich aus Verzweiflung gänzlich in seine Trauer zurück; die jüngere Schwester Molly versucht, sich mit der akribischen Planung der Totenwache von ihren Gefühlen abzulenken – und die nach langer Abwesenheit zurückkehrende ältere Schwester Megan scheint sich mit der Rolle als unliebsame Außenseiterin der Familie abgefunden zu haben. Insbesondere Sofia Rosinsky liefert als die (über-)engagierte Molly eine wirklich bemerkenswerte Leistung. Äußerst feinfühlig ist auch die Interpretation von Kolton Stewart, der den ehemaligen festen Freund von Mitchel verkörpert. Wie der Jugendliche auf der Totenwache seine Liebe und Trauer zum Ausdruck bringt, ist absolut mitreißend gespielt.
Fazit: Ein Familien- und Coming-of-Age-Drama um Trauer und unausgesprochene Konflikte mit tollen Schauspielleistungen des jungen Casts.
Die Figuren werden im strenggläubigen, baptistischen Milieu verortet – der Vater, die Stiefmutter und die Großmutter von Mitchel und seiner drei Geschwister erweisen sich als Personen, die über vieles lieber schweigen, statt sich damit auseinanderzusetzen. So etwa die Frage, weshalb Mitchel so unglücklich war und deshalb zu Schmerzmitteln griff. Zuweilen schleichen sich hier Klischees in die Dialoge und in die Darstellung dieser Figuren; dennoch werden diese nie zu Karikaturen.
Feiner gezeichnet sind indes die jüngeren Charaktere. Mitchels Zwillingsbruder Mason zieht sich aus Verzweiflung gänzlich in seine Trauer zurück; die jüngere Schwester Molly versucht, sich mit der akribischen Planung der Totenwache von ihren Gefühlen abzulenken – und die nach langer Abwesenheit zurückkehrende ältere Schwester Megan scheint sich mit der Rolle als unliebsame Außenseiterin der Familie abgefunden zu haben. Insbesondere Sofia Rosinsky liefert als die (über-)engagierte Molly eine wirklich bemerkenswerte Leistung. Äußerst feinfühlig ist auch die Interpretation von Kolton Stewart, der den ehemaligen festen Freund von Mitchel verkörpert. Wie der Jugendliche auf der Totenwache seine Liebe und Trauer zum Ausdruck bringt, ist absolut mitreißend gespielt.
Fazit: Ein Familien- und Coming-of-Age-Drama um Trauer und unausgesprochene Konflikte mit tollen Schauspielleistungen des jungen Casts.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "A Wake"
Land: USAJahr: 2019
Genre: Drama
Länge: 97 Minuten
Regie: Scott Boswell
Darsteller: Noah Urrea als Mason / Mitchel, Kolton Stewart als Jameson, Sofia Rosinsky als Molly, Megan Trout als Megan, Bettina Devin als Loretta
Kamera: Evan Weidenkeller
Verleih: Cinemien
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