oder

Volksvertreter (2022)

In seiner Doku "Volksvertreter" begleitet Regisseur Andreas Wilcke über einen Zeitraum von drei Jahren vier Bundestagsabgeordnete der Partei Alternative für Deutschland (AfD).Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.7 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Andreas Wilcke begleitete für seine Doku "Volksvertreter" drei Jahre lang (2017 bis 2020) vier Bundestagspolitiker der AfD. Dafür traf der Filmemacher sie sowohl im Deutschen Bundestag, aber auch in ihren jeweiligen Wahlkreisen. Bei Bürgerdialogen oder auf Auslandsreisen bekam Wilcke die Möglichkeit, den Politikern über die Schulter zu schauen. Dabei gewähren die Spitzenpolitiker dem Regisseur intime Einblicke in die politische Arbeit, die individuellen Arbeitsprozesse und persönlichen Motivationen. Wir beobachten sie beim Entwickeln von Strategien, Schreiben von Reden, beim "Vor-Ort"-Stammtisch sowie über die sozialen Medien, die ihnen als wichtiges Sprachrohr und Kommunikationskanal dienen.

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse2 / 5

So akkurat aufbereitet und informativ die Doku auch ist und so erhellend die Einblicke sind, die sie liefert – sie bleibt ein zweischneidiges Schwert. Und beim Betrachten stets ein fader Beigeschmack, denn die Prädikate bzw. Beschreibungen "sachlich" und "objektiv" (beobachtende Neutralität sollte das Anliegen jeder Dokumentation sein) treffen auf "Volksvertreter" nun nicht wirklich zu.

Hätte Wilcke ein Werk ganz allgemein über die politische Arbeit von Berliner Spitzenpolitikern und die Mühlen der (Bundes-)Politik drehen wollen, hätte er schlicht und ergreifend Amts- und Würdenträger weiterer Parteien porträtieren sollen. Und nicht nur der AfD. Dadurch aber, dass er Norbert Kleinwächter, Enrico Komning, Götz Frömming und Armin-Paulus Hampel zeigt, die alle derselben Partei angehören, kann man sich des Gefühls der fehlenden Überparteilichkeit und Objektivität nicht erwehren. Immerhin: Er verweigert sich eines wertenden Off-Kommentars und begleitet die Protagonisten wortlos bei ihrer Arbeit.

Und hätte er eine Doku über die Ansichten, Positionen und das Innenleben der Partei "Afd" drehen wollen, so muss er auch außenstehende Beobachter, externe Experten und unvoreingenommene Vertreter außerhalb des rechtspopulistischen, völkischen Gedankenguts befragen oder mit einbeziehen.

Dabei zeigt "Volksvertreter" durchaus, wie bigott und ambivalent deren Verhalten bisweilen ist. Oder sein muss? Als hoher Volksvertreter. Auch das bleibt offen. Denn einerseits beschweren sie sich lautstark und – so wirkt es zumindest – teils recht unüberlegt über die sozialen Medien, dass andere Parteien nicht angemessen mit ihnen umgehen würden. Andererseits aber verwenden die AfD‘ler Unmengen an Energie und Arbeit darauf, mit ihren Teams die richtige Twitter-Kommunikationsstrategie zu besprechen. Welches Bild soll gepostet werden? Wie muss der Beitrag gestaltet und aufbereitet sein, damit die eigenen Positionen im positiven Licht erscheinen?

Fazit: "AfD"-Doku oder Porträt über die politische Arbeit und den Alltag von Berliner Spitzenpolitikern – "Volksvertreter" ist ein bisschen von beidem und doch nichts so richtig. Er bleibt in der Ausrichtung und Fokussierung zu vage und uneindeutig.




Besetzung & Crew von "Volksvertreter"

Land: Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Dokumentation
Länge: 94 Minuten
Kinostart: 27.05.2022
Regie: Andreas Wilcke
Verleih: Wilckefilms



Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.